Manchmal konnten Parker's Dialoge eine eher schwache Story retten und aufwerten, aber wenn, wie in Sea Change, selbst kernige Dialoge Mangelware waren, dann fällt das Gesamtfazit nicht so positiv aus. Auch die Gespräche mit Dix, die sonst immer zu den Highlights der Reihe zählen, waren nicht so prickelnd.
Einzig ein paar wenige Dialoge zwischen Molly und Jesse haben gepasst, aber viel neues las man jetzt auch nicht.
Sehr genial fand ich "Carlos Coca".
Ich flippe aus wenn dieser Nachname wirklich existieren sollte.
Im Drogengeschäft kann man es damit bestimmt weit bringen, wenn man so heißt.
Jesse spricht Rita in Kapitel 53 darauf an, ob er nicht den Privatdetektiv aus Boston kenne, der habe doch mal in Paradise ermittelt, er und sein schwarzer Freund.
Ich darf doch bitten - terrifying, toothsome black friend (so steht es zumindest im Original).
Der Roman-Hawk hatte ja schon immer eine Schwäche für rothaarige Frauen. So überrascht wäre das für mich nicht wenn er auch Rita mal geknallt hätte.
Ich muß nun tatsächlich mal Parker kritisieren. Ehrlich gesagt finde ich den Charakterstil der Zwillingejetzt langsam doch drastisch zu "überzeichnet" und unglaubwürdig. Die Passagen, wo die beiden sich liebendgerne freiwillig von ihrem vater als "Gute Nacht Kuss" vergewaltigen liessen und dann auch noch Kimmy zuredeten und dancah meinten "Ach, das ist doch nicht schlimm, das macht Papi mit uns jeden Abend, stell dich nicht so an!" - das fand ich doch nun schon echt hart an der Grenze. Obwohl die beiden Twins dumm wie Stroh sind....aber das ist nun doch arg überzeichnet...so eine Passage passt überhaupt nicht zu Parker und ärgert mich auch ein bißchen. Das liesst sich ja schon wie Kinderpornographie! Kimmy und die Twins waren zu dem Zeitpunkt ja erst 14 / 15 Jahre alt!
Da muss ich dir zustimmen! Ich bin auch alles andere als prüde, aber hier ging Parker zu weit. Er hätte nicht so weit ins Detail gehen müssen, denn einige Stellen waren echt widerlich und ekelten mich einfach nur an. Als ich das mit dem Zungenkuss gelesen hatte und als dann noch folgte wie er seiner Tochter unter den Rock gelangt hat, habe ich 2 Seiten weiter geblättert. Da konnte ich nicht mehr weiter lesen und musste skippen. Mich wundert es dass das Buch keine FSK ab 18 bekommen hat.
Abscheulich ist das einzige Wort was mir dazu einfällt.
Natürlich war es keine schlechte Idee von Parker auch mal das Thema "Kindesmissbrauch" in die Jesse Stone-Romane zu transferieren. Es ist gut dass man sowas ans Tageslicht bringt, denn leider wird allzu oft weggeschaut und geschwiegen. Zwar erinnert das ganze schon etwas an April Kyle, aber es gab auch sehr viele Unterschiede.
Diese geschilderten Szenen waren ein wichtiger Teil vom Fall, keine Frage, aber ich fand sie überflüssig. Wollte Parker sein Lesepublikum damit schocken? Wenn ja, ist ihm das gelungen, aber auf keine positive Weise. Mir war das zu heftig!