Konnte den Film leider erst heute schauen, aber besser spät als nie.
Der Film begann mit einer bewegenden Rede von Bob's Charakter (Jess Marriner) in einer Freilichtbühne. Er dankte den Leuten hinter den Kulissen, wie den Kameraleuten, den Maskenbildnern. Unter den Zuschauern war jedoch nur ein mexikanischer Gärtner. Anstelle von Gracias kam von Jess nur ein lang-gezogenes Hasta la vista.
In der nächsten Szene gibt er einen aufstrebenden Schauspieler aus New York den Tipp unbedingt mit der Schauspielerei es weiter zu versuchen. Er sagt es selbst, das Problem warum man selten gecastet wird ist dem Umstand geschuldet, das jeder gut ist.
Von seinem Agenten erhält er einen Anruf in dem erfährt dass er den Job nicht bekommen hat. Daraufhin besucht er seine Frau Carol im Zoo, wo sie vor Schulkindern erklärt wie groß der Artenreichtum im Großraum L.A. vor der Besiedlung war. Durch die verlorene Rolle war er richtig barsch zu seiner Frau. Überhaupt hat er sich wie ein Arsch aufgeführt und hat sie vor den Zoobesuchern nachgeäfft. Zu allem Übel kam dann direkt danach eine Pantomine auf die beiden zu, klasse fand ich wie Jess den abgewimmelt hat. Die tauchen auch wirklich immer im unpassendsten Moment auf.
Nachdem er lange im Wartezimmer saß, hat in dann der Produzent hereingebeten. Wir erfahren dass Jess in seiner letzten Rolle einen Cop gespielt hat. Auf seine Rolle als Jim Street kann das ja nicht bezogen sein (es war eine winzige Szene wo er den Polizisten mimte) und dennoch hat es mich leicht daran erinnert, weil es ja auch in Los Angeles spielte.
Am Parkplatz trifft er wieder auf die korpulente Schauspielerin die oft nur winzige Nebenrollen bekommt. Als sie ihm von dem Handtaschen-Trick erzählte und wie sie den Produzenten abhören konnte, musste sogar Jess lachen. Darauf muss man auch erstmal kommen. Sie erzählte ihm auch noch dass sie für die meisten Filmemacher zu hässlich sei und brach in den Tränen aus. Sie sprach sehr beeindruckend darüber dass es Topmodels leichter haben in dem Biz und das stimmt ja auch. Schön fand ich von Jess wie er ihr Mut gemacht hat.
Er observierte wie ein Privatdetektiv das Haus seiner Noch-Ehefrau und musste mitansehen wie sie von einem fremden Mann bis zur Haustür begleitet wurde. Das gleiche machte er dann mit seiner Kollegin, er ging aber zu weit. Er schlief mit ihr um sich an Carol zu rächen.
Ab der dreißigsten Minuten taucht dann Jeffrey Tambor's Charakter auf. Das war eine richtige Überraschung da ich ja neben dem Film derzeit auch American Dreamer schaue. Ich habe vorher nicht geschaut, wer alles in dem Film mitgewirkt hat und konnte es kaum glauben ihn wieder Seite an Seite mit Bob zu sehen.
Er spielte seinen guten schwulen Freund Alden Pepper der ebenfalls im Filmgeschäft tätig ist. Die beiden sprachen ehrlich über ihre Beziehungen und erfahren von Alden dass er sich schon vor zwei Jahren getrennt hat von seinem Freund. Diesen Dialog fand ich klasse.
Alden: What are you doing tonight?
Jess: You ask me out?
Alden: Oh, sweetheart. I told you before, you just don't look good enough to me. (fasst ihn an die Wangen und schaut ihn verliebt an)
Obwohl ich natürlich ein größerer Fan von Robert Urich und Meredith Baxter bin, fand ich Tambor's Charakter am sympathischten. Er wollte seinem Freund zeigen dass es noch andere schöne Dinge im Leben außer die Schauspielerei gibt. Er brachte ihm zB bei wie man kocht.
Das Segment am Strand habe ich gespannt. Sie wollte nur entspannen und er muss alles wieder zunichte machen. Er hat natürlich nur wieder seinen Job im Kopf und kam hier sehr egozentrisch rüber. Auch sie beschrieb ihn als Egomanen und erkennt ihn kaum wieder. Er war der aufregendste Mann den sie kennengelernt hat, aber das ist vorbei. Sie sagte es ihm ins Gesicht dass er frustriert, wütend ist und er wollte sich das nicht mal anhören.
Am Ende hat er den Arzt den er verdächtigt mit seiner Frau zu schlafen, in dessen Praxis besucht. Später brannte auch noch Alden's Haus ab. Die drei Hauptcharaktere hatten alle mit ihren Problemen zu kämpfen und es gab kein klassisches Happy End. Die menschlichen Schicksale standen im Vordergrund, gerade Jess war verzweifelt und wollte die Schattenseiten die Hollywood mit sich bringt, nicht wahrhaben. Auch wenn ich mich mit Robert Urich's Figur nicht anfreunden konnte, so schaffte das der Film. Die Charaktere waren alle sehr glaubwürdig und hatten Tiefe. Ich gebe 4 Sterne.
Ich habe noch Bilder von dem Wagen den Bob fuhr, gemacht. Ich meine das müsste ein Camaro sein, was denkt ihr?
Und zu guter Letzt noch ein paar Locations aus dem Streifen die ich ausfindig machen konnte.
Villa in Santa Barbara (dort bekommt Bob's Charakter Reittraining)
Observatorium (da traf er sich mit Alden)
Hollywood Bowl-Freilichtbühne (da übt Jess vor dem mexikanischen Gärtner)