Sodele, heute habe ich meinen allerersten Spenser Film mit Mantegna in der Hauptrolle gesehen. Ich kenne ihn gut als Hörbuchsprecher der Spenser-Roman wo ich ihn gut fand, aber er kam nicht mal annähernd an David Dukes ran. Und auch im Vergleich mit Robert Urich hat er keine Chance.
Mir fehlt da vor allem die Mimik und die Sprechweise. Die kam bei Robert Urich einfach viel besser rüber. Er redet wie ich schon in den Hörbüchern vernommen habe, manchmal viel zu schnell. Speziell bei romantischen Szenen mit Susan oder bei Gedichten nervt es. Und Bob war ihm eigentlich in allen Punkten voraus, aber nehmen wir mal nicht diesen Vergleich, dann war er ein akzeptabler Spenser. Nicht falsch verstehen, ich schätze und mag ihn als Schauspieler sehr und liebe seine Serien, aber ich hätte mir für die Rolle jemand anderes gewünscht.
Marcia Gay Harden's Interpretation als Susan war richtig klasse! Ihr Charakter orientierte sich sehr stark an der Romanfigur was man zu jedem Zeitpunkt spürte.
Ernie Hudson war auch OK als Hawk. Klar, keine Kragenweite für Avery Brooks, aber er machte seinen Job richtig gut. Ich schätze den Schauspieler sehr und wie er im Interview sagte, seine Darbietung als Hawk unterschied ein bißchen von Avery's. Da stimme ich zu. Aber einen Satz fand ich schon irre ""I'm a blabbermouth" - gerade ein wortkarger Charakter muss das sagen. Ironischer geht nicht mehr.
Aber dieses unberechenbare habe ich bei ihm vermisst. Das schafft halt keiner so gut wie Avery.
Man hat sich bei der Stadt "Port City" gar nicht an die Romanvorlagen gehalten. Das in der Stadt eine sehr große Portugiesische Gemeinde lebt, hat man gar nicht gemerkt, geschweige erwähnt. Und in welcher Stadt nordöstlich von Boston gibt es denn derart viele Wolkenkratzer? Wenn die geografischen Daten aus dem Roman stimmen, dann handelt es sich bei der Stadt um "Newburyport" und da gibt es nun mal keine höherstöckigen Gebäude.
Diese düstere Atmosphäre dieser kalten Hafenstadt kam im Film gar nicht erst rüber. Ich fand die Stadt selbst im Roman schon zu atypisch für einen Spenser-Schauplatz, aber dennoch mochte ich dieses grimmige, gefährliche Image das Parker uns Lesern über die Stadt vermittelte.
Klasse fand ich wie Spenser den gleichen Witz aus dem Roman brachte, mit den israelischen Politikern.
"I'm not Jasha Heifetz."
"Who?"
Schade dass er Yehudi Menuhin nicht erwähnt hat. War mein Lieblingsdialog im Roman.
Diese Rückblenden mit den Triaden hätten nicht sein müssen, das war Zeitverschwendung. Vor allem als Spenser träumt dass er von den Triaden angeschossen wurde. Es gab ein Haufen solcher Segmente die besser zu einem Actionfilm gepasst hätten. In einem Krimi brauche ich so ein Bombastfeuerwerk nicht.
Mackenzie Gray als Vinnie Morris fand ich viel zu farblos. Wie bei Hawk fragte ich mich, wo ist seine andere, dunklere und gefährlichere Seite (gut, es gab die Szene im Lagerhaus, aber das war es auch schon)?
Das beste an dem ganzen Film war Eric Roberts. Der war ganz klar der König, das Highlight von "Waklking Shadow". Das war eine Glanzleistung, besser kann man einen korupten Chief nicht portraitieren. Allein er wertete den Film richtig auf, deshalb verteile ich auch einen Stern mehr, nämlich 4 (hätte sonst nur 3 gegeben). Eric hat diesen Film gerult!!! Sehr dramatisch war natürlich der Schluss, hat man gut inszeniert.
Hier noch ein paar Shots, morgen folgen weitere.
Susan mit Pearl
Spenser
DeSpain
Spenser und Hawk nach dem Joggen
Spenser, Susan und Jocelyn
Spenser 2
Susan
Susan, Spenser und ein "geröstene Erdnüsse"-Verkäufer
Hawk
Spenser, Hawk und DeSpain
Spenser, Hawk, Vinnie und Mei Ling