Habe gestern Abend angefangen den Roman zu lesen.
Ich bin am Anfang bevor ich das erste Werk eines Parker-Nachfolgers geht immer gespannt, in welche Richtung dieser geht. Vor allem interessiert mich immer sehr, ob der Autor Parker's Ton getroffen hat und bei einigen Nachfolgern fallen einem die Unterschiede schon bei den ersten Sätzen auf (bei Coleman war das gravierend). Wenn ich mich entscheiden müsste, wer Parker also am ähnlichsten ist, hätte ich Helen Brann gewählt.
Aber ich muss meine Meinung revidieren. Hätte bei “Blood Feud“ nicht Lupica's Name anbei gestanden, hätte ich gemeint RBP hätte diesen persönlich geschrieben. Alles, wirklich alles, erinnert an den Erschaffer. Die Dialoge, der Humor, der lakonische Schreibstil, die Anspielungen, gar die Referenzen und der Roman ist vor allem eins: richtig gut recherchiert! Alle Ereignisse die in den anderen Nachfolgewerken geschehen sind (Broz's und Fish's Tod zB) werden erwähnt. Lupica scheint jedes Parker-Buch, auch jene von Atkins, Brann, Brandman und Coleman gelesen zu haben.
Ihr habt es bestimmt schon beim Lesen erraten, ich bin richtig angetan von dem Buch und dabei habe ich erst ein Viertel des Werkes gelesen. Sehr spannend ist ja schon der Plot, weil Richie angeschossen wurde und die gesamte Burke-Familie von einem früheren Widersacher der mit Richie's Vater Desmond noch eine Rechnung offen hat,
bedroht werden. Deshalb möchte Desmond auch nicht, das Sunny an dem Fall, der für ihn kein Fall sondern Vendetta ist, arbeitet. Als die beiden miteinander verheiratet waren, konnte sie schon nicht zu ihm durchdringen und der alte Grantler und Sunny's Vater standen stets auf verschiedenen Seiten des Gesetzes. Das macht das ganze wahnsinnig spannend!
Positiv finde ich auch die Rosie-Segmente. Bei Parker gingen mir die Liebkosungen manchmal auf die Nerven, Lupica löst das geschickter mMn.
Hier noch ein paar Punkte die ganz interessant sind:
Sunny macht regelmäßig Yoga und geht ins Fitnesscenter (eine sportliche Sunny gab es noch nie, muss am neuen Autoren liegen der ja ein Fachmann darin ist). Sunny war sogar wandern mit Richie in Concord, wer hätte das gedacht.
Sunny besitzt nun ein Smartphone und findet das sie dadurch ein moderner Mensch geworden ist. Auch von einem Live Stream war schon die Rede. Schätze die Zeit macht auch in den Randall-Romanen keine Pause.
Sunny konnte ein paar ihrer Bilder verkaufen.
Tony Marcus hat einen neuen Leibwächter namens Tayshawn, der noch weniger redet als der allseits bekannte Ty-Bop.
Tony Marcus hat den Namen seines Lokals “Buddy's Fox“ in “Ebony and Ivory“ (live together in perfect harmony
) umbenannt. Bis ihm der Name nicht mehr gefallen hat, dann war es wieder das Buddy's Fox.
Spike hatte mal wieder den besten Dialog:
You know baseball bores the hell out of me,” I said.
“I can’t believe they even allow you to live here,” Spike said.
Ein bislang verdammt starker Roman, ich durste nach mehr Kapiteln.