Billy Crystal über Soap
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Autor Thema: Billy Crystal über Soap  (Gelesen 1251 mal)
Seamus
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« am: 29. November 2017, 14:03:10 »

Wie schon seit langer Zeit versprochen, präsentiere ich euch nun Auszüge aus dem Soap-Kapitel der Billy Crystal Biografie "Still Foolin' Em".

Die Rolle des Jodie Dallas hat er bekommen als einer der Verantwortlichen (Susan Harris) ihn bei einem Spot der beliebten Show "Saturday Night Live" gesehen hat. Die war von seiner Darbietung so begeistert, dass sie ihm das Script zugesendet hat. Zuerst wollte er die Rolle nicht annehmen weil, er nicht nur als der "Schwule aus der Serie Soap" in Erinnerung bleiben wollten, doch das Drehbuch hat ihm so sehr gefallen, dass er dann doch zugesagt hat.

Wenig später sprach er mit den Produzenten über seinen Charakter und wie weit sie mit ihm gehen wollten. Jemand hatte dann die Idee, dass er im Piloten die Kleider seiner Mutter die von Cathryn Damon gespielt wurde, tragen sollte. Das waren unter anderem High Heels und eine blonde Perücke. Crystal beschreibt es als eine "riskante Szene", aber sie wollten Jodie nicht als stereotypischen Homosexuellen darstellen, sondern als einen liebenswürdigen und lebensfrohen Mann ,der zufällig auch schwul ist. Crystal, Susan Harris und Tony Thomas wollten, wie er selbst sagt, mit diesem Charakter etwas spezielles und nie-dagewesenes kreieren. Die Rolle hat ihm auch geholfen, dass er zu mehreren Talk-Shows eingeladen wurde.

Doch es war für ihn, als auch für die Crew eine schwere Zeit. Es war schnell das Gesprächsthema Nr. 1 in den konservativen amerikanischen Medien. Religiöse Gruppen haben Soap verdammt, ohne je eine Folge gesehen zu haben. Der Sender bekam Drohbriefe von wütenden Zuschauern. Und der Hauptcast war auf dem Cover des TIME-Magazines zu sehen, noch bevor der Pilot ausgestrahlt wurde. Vieles wurde in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert.

Auch nicht Robert Urich's Beziehung mit der viel älteren Katherine Helmond. Das schreibt Crystal:

Zitat
The lead character, Jessica Tate, who was played by the brillant Katherine Helmond, was having an affair with a younger man, Robert Urich; women didn't do that on television before.

Neben seinem Charakter, beschreibt er auch Diana Canova's Figur als konrovers, da sie versuchte einen Priester zu verführen.

Sponsoren wollten nichts mehr mit der Serie am Hut haben und auch Schwulen-und-Lesbenrechtler-Gruppen waren sehr unglücklich mit der Darstellung Jodie's, weil sie befürchteten der Charakter wäre zu stereotyp. Trotz allem war die Sitcom ein voller Erfolg, die Einschaltquoten waren so gut dass sie in den Nielsen-Ratings oft in den Top 10 vertreten waren. Vor allem Jodie stand im nationalen Rampenlicht. Trotz aller Kritiken, hatte er viele Fans.

Auch unter den ABC Verantwortlichen, befanden sich viele Befürworter. Diese haben Crystal in jede Show gepackt, in die sie konnten. In dieser Zeit lernte er auch Dinah Shore kennen, mit der sich gleich gut verstanden hat. Auch sein Idol Mickey Mantle traf er in diesem Jahr und womit er nie gerechnet hätte, die beiden wurden sogar Freunde. Für ihn war das wie ein Kindheitstraum, der in Erfüllung gegangen ist.

Einen schwulen Mann vor einem Live-Publikum war für ihn dennoch sehr schwer, da einige Menschen sehr nervös waren, bei einigen Szenen. Vor allem die Segmente mit ihm und seinem festen Serien-Freund wo sie sich einander die Liebe gestanden, sorgten für Unruhe. Im Jahr 1977 war das für viele Menschen noch neu und fremd und nicht jeder nahm es gelassen auf. Aber das war nicht nur dem Publikum unangenehm, sondern auch ihm, weil er das Gefühl hatte, sie (das Live-Publikum) lachen nicht mit Jodie, sondern über ihn.

Manchmal wär Crystal dabei fast der Geduldsfaden gerissen. Er wollte die Anwesenden sogar anschreien (What are you laughing at?), aber hat es dann doch gelassen. Aber nach ein paar Folgen und Staffeln gewöhnten sich die Zuschauer an ihn und nicht nur das. Für viele war er neben Benson der einzige Normale unter vielen Verrückten (gemeint sind die anderen Charakter) und es gab nicht wenige Fans die richtig mit Jodie mitgefiebert und gehofft haben, dass er das Sorgerecht für das Kind bekommt. Zusammen mit den Verantwortlichen formte er den Charakter weiter und er ist, wie er selbst schreibt, noch heute sehr stolz auf die Rolle, aber der Anfang war eine sehr schwere Zeit.

Nach der zweiten Staffel bekam er immer Angebote, sowohl vor der Kamera als auch bei Stand-Up Comedyshows. Obwohl er über Soap sehr glücklich war und die Zeit genossen hat, so hat die Serie ihn für vieles zurück gehalten. Sein Terminplan war zu der Zeit sehr eng und er fühlte sich wie ein Rennpferd, das vesuchte, mit zwei aneinander-gekettenen Beiden vorwärts zu galoppieren. Um mehr Zeit für seine anderen Shows erübrigen zu können, bat er die Macher von Soap, in aus denen Episoden wo er nur eine winzige Rolle spielen sollte, herauszuschneiden. Was sie dann auch getan haben.

Nach 94 Folgen folgte dann das Aus für Soap. Crystal sagt dass man die Sponsoren unter Druck gesetzt hat und deshalb die Sitcom gecancelt wurde.

Am Ende des Kapitel's vergleicht er die Rolle des Jodie mit einem Charakter aus dem Film "Rabbit Test" von Joan Rivers. Dort spielte er den ersten schwangeren Mann aller Zeiten. Für ihn war diese Rolle genau so sehr zu spielen wie Jodie, aber er blickt heute nicht mehr zurück und denkt so oft an Fehler.
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« Antworten #1 am: 02. Dezember 2017, 23:45:12 »

Keiner?
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« Antworten #2 am: 03. Dezember 2017, 02:52:15 »

Sorry, erst jetzt gerade aufgefallen. Manchmal ist es gut, wenn keiner was schreibt, das Thema nochmal hoczuploppen fröhlich

WOW....eine sehr sehr interessante Geschichte. Schon beeindruckend, wie Crystal sich eingesetzt hat! Und man sah auch, wie kontrovers man mit dem Thema Homosexualität damals in einer Serie, denn auch noch einer familientauglichen Sitcom, umgegangen ist.
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« Antworten #3 am: 03. Dezember 2017, 13:40:12 »

Ja, das ist wahr! Die Sitcom war ein echter Vorreiter in Sachen Toleranz und Akzeptanz und ich bin nicht der Meinung wie manche Kritiker es waren, dass Jodie Stereotypen bedient hat. Das war ja auch nicht das Ziel ihn als typischen Schwulen herüberzubringen, denn das schafft wieder nur Vorurteile. Es war gut dass man Homosexuelle hier in der Serie als normale Menschen dargestellt hat, das war ja zu der Zeit eher unüblich. Und er hat auch recht wenn er schreibt, dass er neben Benson der einzige Normale unter vielen Verrückten war.
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« Antworten #4 am: 05. Dezember 2017, 01:06:34 »

Heutzutage ist es ja fast normal, dass es in fast jeder serien den "Quoten-Homo" gibt. Früher wars die "Quoten-Frau", danach der "Quoten-Schwarze", jetzt ist es der "Quoten-Homo".

Damals steckte alles noch in den Kinderschuhen, man wollte nichts gewagtes machen, da es damals ein sehr heikles Thema war und man verhindern wollte, dass die Serie Schiffbruch erleidet. Deswegen wurde einigen "entschärfter" gemacht - aber wie man es auch gemacht hätte, man hätte eh nie allen gefallen...
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« Antworten #5 am: 05. Dezember 2017, 13:14:20 »

Heutzutage ist es ja fast normal, dass es in fast jeder serien den "Quoten-Homo" gibt. Früher wars die "Quoten-Frau", danach der "Quoten-Schwarze", jetzt ist es der "Quoten-Homo".

Ja, das ist mir auch in den letzten Jahren häufiger aufgefallen. Besonders in vielen modernen Comedyserien nerven mich einige homosexuelle Charaktere, einfach weil sich viele zu sehr ähneln. Es gibt auch viele Positiv-Beispiele, aber die kann man meist an einer oder zwei Händen ablesen. Meiste werden Schwule, Lesben und Transsexuelle mMn als zu klischeehaft dargestellt. Besonders in "Will & Grace" ging mir das auf die Nerven.

Ich finde die Bezeichnung Quoten-Homo nicht mehr zeitgemäß, weil eigentlich Einschaltquoten in der heutigen Zeit keine große Bedeutung mehr haben. In den USA wie auch bei uns, schaut wohl die Hälfte aller Serienliebhaber nur noch "on-demand" auf so Diensten wie Netflix, Prime oder Hulu. Wobei Quoten-Homo aber natürlich immer noch besser klingt als Streaming Service-Homo.  totlachen

Damals steckte alles noch in den Kinderschuhen, man wollte nichts gewagtes machen, da es damals ein sehr heikles Thema war und man verhindern wollte, dass die Serie Schiffbruch erleidet. Deswegen wurde einigen "entschärfter" gemacht - aber wie man es auch gemacht hätte, man hätte eh nie allen gefallen...

Crystal schrieb am Ende noch dass er zwar traurig, aber auch ein wenig froh war, dass die Serie abgesetzt wurde. Bei den Konservativen war er als Schwuler gebrandmarkt und viele Zuschauer dachten damals wohl auch, dass er in echt so ist, wie in der Serie. Das war schon keine einfache Zeit und dass so ein Charakter für Diskussionen sorgen wird, war den Verantwortlichen und ihm selber natürlich klar. Aber das es so Ausmaße annehmen wird, nicht.
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