Das ist ja das Besondere an Patricia Highsmith's Kriminalromanen: man wuenscht allen ihren Schurken, dass sie unbehelligt davonkommen.
Ripley fuehrt dann noch durch drei weitere Romane hindurch ein faszinierendes Leben, die z. T. ebenfalls verfilmt wurden ("Der amerikanische Freund" von Wim Wenders, "Ripley's Game" und "Ripley Under Ground").
"Der Junge, der Ripley folgte" wurde bisher nicht verfilmt (und "Ripley Under Water" liest sich so grottenschlecht, dass ich es wirklich nicht empfehlen kann).
5 Sterne fuer René Clément's "Plein soleil" aka "Nur die Sonne war Zeuge", den ausgezeichneten Ur-Ripley.
4 Sterne fuer die spaetere Matt Damon Verfilmung "The Talented Mr. Ripley" von Anthony Minghella, die auch recht gut war.
Den habe ich vor ein paar Tagen nochmal auf
arte gesehen.
Der Film hat eine klasse Atmo! Vor allem durch das südländische Flair, denn der Film spielt teilweise auf dem Meer, teilweise in Neapel und kleinen süditalienischen Küstenorten. Und Delon und die anderen Darsteller spielen großartig.
Und auch wenn man das Ende kennt, ist er ungeheuer spannend. Denn obwohl Delon hier einen durchtriebenen Schurken und mehrfachen Mörder spielt, fiebert man mit ihm mit und fragt sich immer, wie er aus der nächsten bedrängenden Situation wieder heraus kommt.
Patricia Highsmith war mit dem Film übrigens nicht ganz glücklich. Denn in ihrem Roman kommt Ripley (also Delon) am Ende ungeschoren davon. Der Film hingegen machte wieder das übliche moralische Zugeständnis an den (vermuteten) Publikumsgeschmack. Allerdings lobte Highsmith das Schauspiel von Delon.