Der berühmte Detektiv Sherlock Holmes verhindert 1891 in London, dass Lord Blackwood eine junge Frau ermordet. Er stoppt den Mann, der für okkulte Rituale schon fünf Mädchen ermordet hat, bevor Inspektor Lestrade von Scotland Yard überhaupt am Tatort eintrifft. Blackwood wird zum Tode verurteilt. Vor der Vollstreckung bittet er Holmes zu sich ins Gefängnis, wo seine Wärter und Mithäftlinge scheinbar seinen übernatürlichen Kräften erliegen. Er warnt Holmes, dass er auch nach seinem bevorstehenden Tod weiter morden werde. Nach der Exekution am Galgen erklärt Dr. Watson, der angesichts seiner geplanten Hochzeit mit Mary Morstan seinen Auszug aus der Baker Street vorbereitet, Blackwood für tot. Währenddessen erhält Holmes, der sein beschäftigungsloses Gehirn mit Drogen aufheitert, nach einem Boxkampf Besuch von seiner ehemaligen Gegnerin Irene Adler, der er bereits in einem früheren Fall unterlegen war und die ihn jetzt mit der Suche nach dem rothaarigen kleinwüchsigen Reordan beauftragt.
Holmes wird wenig später von Scotland Yard zu Blackwoods Grab bestellt, wo ein Zeuge von der Auferstehung Lord Blackwoods berichtet. Lestrade lässt daraufhin den Sarg Blackwoods öffnen und findet die Leiche Reordans. Die Uhr, die Reordan bei sich trägt, führt Holmes und Dr. Watson über einen Pfandleiher zu einem Haus, in dem das Opfer chemische Experimente durchgeführt hat. Die beiden Ermittler geraten dabei in eine Schlägerei, die damit endet, dass sie ein Schiff aus einer Werft in der Themse versenken.
Sie werden verhaftet, aber Miss Morstan hinterlegt nur für Watson die Kaution. Holmes’ Kaution wird von einer Geheimgesellschaft, dem Tempel der vier Orden, bezahlt, und er wird anschließend in das Hauptquartier des Ordens gebracht, wo er von Sir Thomas, Innenminister Lord Coward (engl.: „Feigling“) und Botschafter Standish empfangen wird. Mit seinen üblichen Methoden der Deduktion erkennt Holmes, der trotz verbundener Augen feststellen konnte, wohin er gebracht wurde, dass Sir Thomas Blackwoods Vater ist, der anschließend zugibt, seinen Sohn während eines rituellen Aktes gezeugt zu haben. Am gleichen Abend wird Sir Thomas von Blackwood ohne erkennbare Spuren in seiner Badewanne umgebracht. Bei einer anschließend einberaumten Versammlung, bei der das neue Oberhaupt des Ordens ernannt werden soll, stirbt auch Botschafter Standish beim Versuch, Blackwood zu stoppen. Es stellt sich heraus, dass Coward seinen Einfluss bei der Polizei nutzen will, um gemeinsam mit Blackwood die USA zu erobern.
Holmes und Watson erkennen an einem beim Angriff im Haus des Rothaarigen zufällig getöteten Schläger Spuren, die sie in ein Schlachthaus führen. Blackwood versucht dort, Irene Adler mit einer Knochensäge zu töten. Holmes rettet sie, doch Watson löst bei der Verfolgung von Blackwood eine Sprengfalle aus. Watson wird dabei ernsthaft verletzt und gegen Holmes ein Haftbefehl ausgestellt. Seine guten Kontakte zur Polizei verhelfen ihm jedoch zur Flucht. Er erinnert sich an Blackwoods Worte im Gefängnis und ahmt ein okkultes Ritual nach, um dessen Motive zu verstehen. Dabei erkennt er ein Muster in den Morden, bei dem der Fluch der Sphinx und die drei Figuren Mensch, Ochse und Adler eine Rolle spielen. Das vierte Symbol, der Löwe, verweist auf das britische Parlament.
Nach einer vorgetäuschten Verhaftung durch Inspektor Lestrade wird Holmes zu Lord Coward gebracht, der ihn töten will, aber an der Raffinesse seines Konkurrenten scheitert und Blackwoods Plan verrät. Mit Hilfe einer komplexen Maschine, die der Rothaarige entwickelt hat und die mit Radiowellen aktiviert wird, soll Zyanid in den Parlamentssaal strömen und alle Politiker töten, die nicht dem Orden angehören. Holmes rettet sich vor dem schießenden Coward mit einem Sprung in die Themse, wo ihn Watson und Adler bereits in einem Boot erwarten. Gemeinsam gelangen sie über die Kanalisation in den Keller des Parlaments, und Irene entschärft die Maschine.
Baustelle der Tower Bridge 1892
Adler flüchtet mit den Zyanid-Zylindern auf die im Bau befindliche Tower Bridge. Holmes folgt ihr und stellt sie hoch oben über der Themse zur Rede. Als Blackwood hinzukommt, stürzt er Adler hinab und beginnt mit Holmes zu kämpfen. Der Detektiv erklärt, wie Blackwoods Verbrechen funktionierten: Eine poröse Platte bei seinem Grab, eine leicht entzündliche Flüssigkeit bei Standish, eine mit dem Kupfer der Wanne reagierende Chemikalie bei Thomas. Schließlich fällt Blackwood von der Brücke und wird von einer Kette stranguliert. Die bewusstlose Irene Adler offenbart Holmes nach ihrem Erwachen die Identität ihres Auftraggebers Professor Moriarty. Der Detektiv erkennt, wie sein (späterer) Erzfeind die Aufregung nutzte, um die Fernsteuerung der Maschine zu stehlen.
Watson kommt mit seiner Verlobten in die Baker Street, um seinen Auszug aus der Wohnung zu vollenden, wo Holmes abschließend im Selbstversuch demonstriert, wie Blackwood die Hinrichtung durch einen Trick überlebte.
Robert Downey jr.: Sherlock Holmes
Jude Law: Dr. John Watson
Rachel McAdams: Irene Adler
Mark Strong: Lord Blackwood
Eddie Marsan: Inspektor Lestrade
Kelly Reilly: Mary Morstan
James Fox: Sir Thomas
William Hope: John Standish
RezensionenDer Film wurde von Kritikern überwiegend positiv aufgenommen. Laut Rotten Tomatoes fallen 161 von 230 untersuchten Filmkritiken positiv aus. Der Kritikerkonsens stellt fest, dass Guy Ritchies Regiestil nicht unbedingt perfekt zu Sherlock Holmes passt, aber der Film von Robert Downey Jr’s starker Darstellung profitiert:
„Guy Ritchie's directorial style might not be quite the best fit for an update on the legendary detective, but Sherlock Holmes benefits from the elementary appeal of a strong performance by Robert Downey, Jr.“
Todd McCarthy vom britischen Magazin Variety kommt zu der Erkenntnis, dass man den Film durchaus genießen könne, wenn man Holmes als Actionhelden akzeptiere:
„If you can get over the idea of Sherlock Holmes as an action hero – and if, indeed, you want to – then there is something to enjoy about this flagrant makeover of fiction’s first modern detective into a man of brawn as much as brain.“
Der Rezensent von cinema.de betrachtet den Film „trotz glänzender Hauptdarsteller und erlesener Ausstattung“ als „eine actionreiche, aber uninspirierte Modernisierung des Detektivklassikers, die Fans des Original-Holmes enttäuschen wird“.
Susan Vahabzadeh von der Süddeutschen Zeitung hält „Holmes für eine Renovierung zum Superhelden ganz gut geeignet, auch als literarische Figur schon durchtrainiert, und eh ein Mann mit irdischen Superkräften: ungemein gebildet und gewandt, physisch und psychisch gefährlich, klüger als irgendwer sonst – und irgendwie cool.“ Trotzdem ist sie nicht ganz zufrieden mit dem Film, denn „letztlich weckt er mehr Sehnsüchte, als er stillt“.
Andreas Borcholte von Spiegel online hätte sich mehr Kammerspiel gewünscht und kritisiert fehlende Spannung:
„So werden Holmes und Watson viel zu oft zu Statisten vor CGI-verstärkten Action-Szenarien in alten Werften und Fabriken, statt sich kongenial zu kabbeln wie ein altes Ehepaar. Durch diese Spaßverderberei laufen Spannungsbögen und Dramaturgie leider völlig aus dem Ruder, so dass man sich weder für die Story des Films interessiert […] noch für das Auftauchen von Irene Adler.“
Oliver Lysiak von moviepilot.de zieht nach Aufzählung seiner Kritikpunkte folgendes Fazit:
„Das alles macht Sherlock Holmes nicht zu einem schlechten Film, nur zu einem sehr vergessenswerten Popcorner, der sich schon kurz vor dem Abspann im Kopf wieder aufzulösen beginnt. Da er mehr nicht sein will, ist das verzeihlich, wenn auch ein wenig schade um eine klassische Figur, deren Potential hier nie auch nur annäherend ausgespielt wird.“
AuszeichnungenRobert Downey Jr. wurde für seine Rolle als Sherlock Holmes bei den Golden Globe Awards 2010 in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Komödie oder einem Musical ausgezeichnet.
Der Film erhielt zwei Nominierungen für die Oscarverleihung 2010 in den Kategorien Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik.