Die neue Star Trek Serie: Schon jetzt ein Flop? Eigentlich sollte die neue Star Trek-Serie Star Trek: Discovery nach jahrelanger TV-Pause des Franchises bereits laufen. Doch den Termin im November 2016 konnte die Produktion nicht halten. Inzwischen sprang der Serienschreiber komplett ab. Und auch der zweite Termin für Mai 2017 ist nicht mehr aktuell. Was ist da los?
Manchmal ist einfach der Wurm drin: Millionen Fans in aller Welt freuten sich, als CBS verkündete, für ihr im November gestartetes Streaming-Portal All Access eine neue Star Trek-Serie produzieren zu wollen. Showrunner und Chefautor sollte Bryan Fuller sein, der sich seine ersten Autorensporen bei Star Trek: Deep Space Nine verdient hatte und bis heute als beinharter Fan des Trek-Universums gilt.
Vom Megahype zum SorgenkindDoch langsam aber sicher kristallisierten sich erste Probleme heraus: Die Terminverschiebung von November 2016 auf Mai 2017 passte Bryan Fuller nicht in seine sonstigen Pläne. Und so stieg er im Dezember als Showrunner aus, um sich ganz auf seine andere neue Serie "American Gods" zu konzentrieren. Zwar werden vermutlich seine bereits fertiggestellten Handlungsentwürfe verwendet, aber ob nun die Drehbücher in seinem Sinn weitergeschrieben werden, weiß momentan niemand so richtig. Möglicherweise springt Nicholas Meyer ein, der dem Projekt bereits als Berater zur Seite stand. Meyer inszenierte die ersten Star Trek-Kinofilme und gilt als Experte des Franchises. Dazu kommt Alex Kurtzman, Co-Autor und Produzent der beiden ersten neuen Filme mit Chris Pine als Captain Kirk. Aber ob von Fullers Vision jetzt noch viel übrig bleibt, kann niemand sagen.
Casting-NewsInzwischen steht fest, wer die Hauptrolle übernehmen wird, die Fuller als farbige Frau in niedrigem Offiziersrang angelegt hatte: Es ist Sonequa Martin-Green, die Fans von Walking Dead als Sasha kennen und lieben. Da Green aber bis April 2017 noch in der siebten Staffel der Zombie-Serie zu sehen sein wird, wollte CBS sie nicht allzu prominent ankündigen – und irritierte damit viele Fans, die den Verdacht hatten, Green sei nur eine Notlösung und das Team mit ihr gar nicht glücklich. Vermutlich nur ein Missverständnis, aber auch das hilft der Serie nicht. Weitere Schauspieler, die in der Serie zu sehen sein werden, sind Doug Jones ("Hellboy", "Pan’s Labyrinth"), der einen Alienvertreter der Besatzung spielen wird. Michelle Yeoh ("Der Morgen stirbt nie") soll im Captainstuhl der USS Discovery Platz nehmen. Neuestes Mitglied der Show ist James Frain ("Agent Carter"), der Spocks Vater Sarek spielen soll.
Drehstart jetzt, Sendetermin ungewissNach Aussagen von CBS sollen die Dreharbeiten zur Serie, deren erste Staffel 13 Folgen lang sei wird, noch im Februar beginnen, den Starttermin für Mai haben die Macher aber offenbar nicht mehr im Fokus. Nun heißt es, die Serie werde ausgestrahlt, wenn sie so weit sei. Auch das klingt nicht gerade nach einem durchdachten Plan und dürfte auch dem Marketingteam, das die Serie weltweit anpreisen soll, den Job nicht leichter gemacht haben. Zurzeit gibt es keine konkrete Aussage, wann die Fans "Star Trek: Discovery" nun wirklich zu sehen bekommen. Nur dass sie kommt, ist sicher.
Worum geht es in Star Trek: Discovery?Noch immer halten sich Sender und Showrunner hier ziemlich bedeckt. Die Serie soll etwa zehn Jahre vor der Original-Serie spielen und in den 13 Folgen nur eine lange Geschichte erzählen, statt die Crew Woche für Woche einzelne Abenteuer erleben zu lassen. Spielen wird sie hauptsächlich auf dem namensgebenden Schiff "Discovery", die Hauptfigur soll aber nicht der Captain sein, sondern eine weibliche, schwarze Offizierin namens Rainsford, wohl Lieutenant Commander. Sie soll als "Number One" in der Serie angesprochen werden. Fest steht auch, dass die Discovery mit den Klingonen zu tun haben wird, es wurden bereits mehrere gecastet. Darüber hinaus ist nichts bekannt, auch über mögliche Fortsetzungen wurde bislang nicht gesprochen. Es gab allerdings Gerüchte, dass Fuller plante, jede Staffel mit neuer Crew in anderer Zeit zu erzählen, also eine Star Trek-Anthologie-Serie zu machen. Durch Fullers Ausscheiden könnte das aber vom Tisch sein.
Fazit: Ob das nochwas wird?Bisher stand die neue Star Trek-Serie (die erste seit „Enterprise“, die 2005 endete) unter keinem guten Stern: Showrunner verloren, Verzögerungen bei Casting, Dreharbeiten und Release – und eine neue Erzählform, die Trek-Fans bislang so nicht kennen. Aus dem noch vor einem Jahr sicher geglaubten Hit ist inzwischen eine Wackelpartie geworden. Vielleicht wird die Serie richtig gut, aber die Vorfreude darauf hat sich bei vielen Fans merklich abgekühlt.
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