Brooklyn, New York City, 1977. Der 19-jährige Tony Manero (John Travolta) arbeitet wochentags in einem Malergeschäft, am Wochenende zieht er mit seinen Kumpels in die örtliche Diskothek und zeigt dort seine Tanzkünste. Die Mädchen stehen auf ihn, in der Disko ist er der Held, im Gegensatz zum faden Alltag. Nicht nur sein Chef, sondern auch seine Familie, bei er immer noch wohnt, gehen ihm auf die Nerven.
Als in der Disko wieder mal ein Tanzwettbewerb stattfinden soll, sucht er sich als Partnerin die schwierige, angeberische Stephanie aus, die unbedingt in einer Werbeagentur Karriere machen will. Tony ist von ihr fasziniert, obwohl sie seine Annäherungsversuche zurückweist.
Nebenher prügeln er und seine Kumpels sich mit einer puertoricanischen Gang, machen waghalsige Mutproben auf einer Brücke, schlucken Drogen für die langen Diskonächte und träumen vom Geld.
Am Ende fasst Tony den Entschluss, dass er sein Leben grundlegend ändern muss, weil er sonst wohl keine Zukunft hat…
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Saturday Night Fever wurde im Frühjahr 1977 in New York gedreht, kam Ende 1977 in die US-Kinos, wurde zu einem Riesenerfolg und machte
John Travolta zum Superstar.
Im Sommer 1977 war auch noch der Musicalfilm
Grease gedreht worden, der dann im Sommer 1978 startete und durch Travoltas inzwischen entstandene Popularität leichtes Spiel hatte.
„Saturday Night Fever“ wurde zum
Kultfilm einer ganzen Generation. Der Soundtrack mit den Songs der
Bee Gees und anderen ist legendär. Das Soundtrack-Doppelalbum stand monatelang an der Spitze der Charts. Durch den Film wurde Discomusik (bis dahin eher in den Clubs der Afroamerikaner, Hispanics und Homosexuellen angesagt) endgültig zum Massenphänomen.
Der Film gilt natürlich in erster Linie als „Tanzfilm“ – aber er ist auch ein
Sozialdrama über eine Subkultur in den damaligen USA. Die männlichen Heranwachsenen in den Vorstädten fristen ein eher trostloses Dasein. Ihr einziges Vergnügen sind die Wochenenden, wenn sie sich in den Discotheken austoben und Mädchen aufreißen können. Das genügt ihnen aber auch, sie mucken trotz Frustration nicht auf, sie spielen das zermürbende Spiel mit, in dem letztlich jeder für sich selber kämpfen muss. Ihre Aggressivität richtet sich eher gegen Minderheiten (Puertoricaner und Homosexuelle), nicht gegen das System.
Sowohl einige Szenen, als auch die Sprache im Film waren sehr rauh, deshalb bekam er auch zunächst die Einstufung „R-rated“. Um auch ein Teenagerpublikum zu erreichen, wurde 1979 eine entschärfte Fassung nachgeschoben, die dann ein „PG-rated“ bekam.
Als er im
April 1978 in Deutschland startete, entwickelte er sich auch hier schnell zu einem großen Erfolg und machte Travolta zum Jugendidol. Die deutsche Synchro entstand in West-Berlin (Regie: Arne Elsholtz) und entschärfte (wahrscheinlich in weiser Voraussicht) die Dialoge etwas. John Travolta wurde von Thomas Danneberg gesprochen, der dadurch auch zum Stammsprecher von Travolta wurde.
Fazit: Immer noch sehenswert – nicht nur für Discofans.
Aber Vorsicht: Im Jahr 2001 wurde eine
neue deutsche Synchro hergestellt (wegen dem üblichen Dolby-Digital-5.1-Quatsch). Darin sprach Danneberg (obwohl damals schon 59 Jahre alt!) noch mal Travolta
– alle anderen Charaktere waren mit neuen Synchronsprechern besetzt. Wer den Film schauen möchte, sollte das bitte in der authentischen
Originalsynchro von 1978 tun (Dolby Digital 1.0 Mono), die (zum Glück!) auf der DVD mitenthalten ist. Dort waren auch so kernige Stimmen wie Manfred Lehmann und Tommi "Alf" Piper mit dabei.