Mit Karl May im Orient ist der Titel einer sechsteiligen Fernsehserie nach Romanmotiven aus den Werken Karl Mays, die 1963 vom deutschen Sender ZDF gesendet wurde.
In der Serie wurden Motive aus dem Orientzyklus „Durch die Wüste“, „Durchs wilde Kurdistan“, „Von Bagdad nach Stambul“, „In den Schluchten des Balkan“, „Durch das Land der Skipetaren“ und „Der Schut“ verarbeitet.
Die sechs Folgen erhielten die Titel
Kara Ben Nemsi
Tod im Sumpf
Die Rose von Kbili
Die tote Stadt
Das Geheimnis des Bettlers
Der falsche Hakim
Nach einem Drehbuch von Winfried Schnitzler drehte Regisseur Francesco Stefani mit bescheidenem Etat 1961 an Schauplätzen in Jugoslawien, noch bevor dort viele der Karl-May-Kinofilme der 1960er Jahre entstanden. Die Produktion leitete der spätere Oscar-Gewinner Arthur Cohn (Der Garten der Finzi Contini, 1970). Die Serienteile wurden auf 35-mm-Film gedreht.
Die Fernsehpremiere mit dem ersten Teil, „Kara Ben Nemsi“, erfolgte während des Versuchsprogramms des ZDFs auf der Funkausstellung in Berlin am 2. Oktober 1963.
Eigentlich waren für die Serie 13 Teile geplant. Die Resonanz und Kritik der Zuschauer auf die ausgestrahlten sechs Folgen im Versuchsprogramm war jedoch derart katastrophal, dass das ZDF sowohl auf die Produktion weiterer Teile verzichtete, als auch auf die Wiederholung der Serie im späteren regulären Sendebetrieb. Eine Art „Welturaufführung“ erlebten deshalb die beiden ersten Teile der Serie, als sie am 2. April 2000 im Stern-Theater in Göttingen aufgeführt wurden.
Zu den Darstellern gehörten als Kara Ben Nemsi der aus Karl-May-Aufführungen in Bad Segeberg bekannte Harry Walther und als Hadschi Halef Omar Osman Ragheb, der später in der Parodie „Der Schuh des Manitu“ die Rolle des Häuptlings Listiger Lurch synchronisierte.
Harry Walter: Kara Ben Nemsi
Osman Ragheb: Hadschi Halef Omar
Eduard Wiemuth: Sir David Lindsay
Bingi von Jakubowski: Nelly
Rene Magron: Amasat
Harald Maresch: Abrahim Mamur / Henri Galingré
Branko Lustig: Onbaschi
Jerko Borosch: Aischa