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Autor Thema: Radetzkymarsch (1995)  (Gelesen 1087 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
giorgio
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« am: 17. Januar 2014, 13:53:15 »

Hie und da sehe ich mir auch gerne Literaturverfilmungen an. Wenn sie gut sind! Oft sind sie ja leider nur enttäuschend...

Eines meiner Lieblingsbücher, "Radetzkymarsch" von Joseph Roth, wurde 1995 von Axel Corty meisterhaft verfilmt.
Der Journalist Corty, der als Regisseur eher unerfahren war (er verstarb übrigens vor Beendigung der Dreharbeiten) hat es geschafft, aus einem komplexen Roman einen spannenden, unterhaltsamen und mitreißenden Film zu gestalten. Dabei war ihm die internationale Spitzenbesetzung natürlich eine große Hilfe: Max von Sydow, Charlotte Rampling, Claude Rich, Jean Paul Richard, Gert Voss, etc. Der deutsche Schauspieler Tilman Günher hatte mit der Hauptrolle des jungen von Trotta seinen Durchbruch.

Die Handlung erklärt den Niedergang der österreichischen Monarchie anhand von drei Generationen einer Familie. Der Roman macht die historischen Ereignisse so leicht verständlich, dass zumindest der Film im Geschichtsunterricht Pflicht sein sollte.

Hauptmann von Trotta rettet bei der Schlacht von Solferino dem jungen Kaiser Franz Josef das Leben und wird als "Held von Solferino" geadelt und in den Schulbüchern geführt.
Der Sohn von Trotta (Max von Sydow) muss auf Wunsch seines Vaters die Beamtenlaufbahn einschlagen und wird Bezirkshauptmann in Mähren. Sein ganzes Leben widmet er der Verehrung seines heldenhaften Vaters und des Kaisers.
Der Enkel von Trotta (Tilman Günter) muss daher Offizier werden, um dem Heldentum seines Großvaters wieder gerecht zu werden. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Kaiser ist immer noch derselbe, aber steinalt, und das Reich zerfällt. Der junge Trotta ist unglücklich bei der Armee, doch als er endlich den Mut aufbringt, gegen den Willen seines Vaters den Abschied einzureichen, bricht der erste Wetlkrieg aus.
Der junge Leutnant Trotta wird getötet, als er versucht, für seine eingeschlossene Truppe Wasser zu besorgen. So stirbt er als stiller Held für seine wenigen Untergebenen.
Durch den Tod seines Sohnes gebrochen sieht der Vater ein, dass er für eine Illusion gelebt hat. (Max von Sydow spielt hinreißend!!!)

Sorry, dass ich euch mit verstaubter Geschichte langweile, aber dieses Buch hat mich immer wieder fasziniert, und die Verfilmung ist ihm mehr als gerecht geworden. Kann's nur weiterempfehlen!  Freuen
« Letzte Änderung: 17. Januar 2014, 14:38:16 von giorgio » Gespeichert

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« Antworten #1 am: 17. Januar 2014, 19:00:40 »

Ganz und gar nicht verstaubte Geschichte. Deine Zusammenfassung ist so was von präzise und macht regelrecht neugierig auf das Buch und den Film. Die Schlacht von Solferino ist bei mir mit dem Namen Henri Dunant verknüpft und der Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes.
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giorgio
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« Antworten #2 am: 18. Januar 2014, 10:21:05 »

Schön, dass du dich auch für neuere Geschichte interessierst. Freuen  Mittlerweile betreibe ich sie als Hobby, obwohl sie mich in der Schule gar nicht interessiert hat. Man lernt Jahreszahlen von Schlachten auswendig, bekommt aber nie die Zusammenhänge und Hintergründe erklärt. Gerade die Vorgeschichte zum ersten Weltkrieg ist meiner Meinung nach ein unerschöpfliches Thema.

Ich habe diesen Film extra erwähnt, weil Romanverfilmungen normalerweise nicht an das Buch herankommen. Hier bestechen die Schauspieler aber derart, dass das Buch fast noch übertroffen wird. Zum Beispiel konnte ich Gert Voss nie leiden, als er am Burgtheater spielte (weil er ein Günstling von Peymann war), aber in seiner Rolle als polnischer Graf und Abgeordneter mit leichtem Hang zum Wahnsinn zollt er mir Respekt ab!
So, jetzt hör' ich aber wieder mid dem Schwärmen auf!  Grinsen
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« Antworten #3 am: 18. Januar 2014, 11:25:38 »

Schön, dass du dich auch für neuere Geschichte interessierst. Freuen  Mittlerweile betreibe ich sie als Hobby, obwohl sie mich in der Schule gar nicht interessiert hat. Man lernt Jahreszahlen von Schlachten auswendig, bekommt aber nie die Zusammenhänge und Hintergründe erklärt. Gerade die Vorgeschichte zum ersten Weltkrieg ist meiner Meinung nach ein unerschöpfliches Thema.

Das war bei uns im Unterricht gottseidank anders. Klar, auch wir haben die "Daten" lernen müssen, aber nie ohne die Zusammenhänge und Hintergründe. Besonders ab dem frühen Mittelalter bis in die Neuzeit war das so und da fing dann in der Schule auch mein großes Interesse an Geschichte an (das bis heute nicht erloschen ist). Kurzzeitig hatte ich damals sogar erwogen, nach dem Abitur Geschichte zu studieren (aber dann habe ich doch  was "Anständiges" studiert zwinkern ). Besonders das Mittelalter mit seinen großen Umwälzungen fasziniert mich, aber natürlich interessiert mich auch die "jüngere" Geschichte.

Man kann es heute kaum noch glauben, dass Österreich (und Ungarn) mal eine Großmacht war. Interessant auch immer wie die einzelnen Länder (bzw Monarchien) miteinander "verbändelt" waren.  Und das geflügelte Wort " Tu felix Austria nube", das ich im Geschichtsunterricht vor mehr als 35 Jahren zum 1.Mal gehört habe, fällt mir da natürlich sofort wieder ein

zum Thema: Den Film von 1995 kenne ich nicht. Nur einen deutschen (oder österreichischen?) Film aus den 50ern, an dem ich mich aber kaum noch erinnere. Den Radetzkymarsch als solchen, von Johann Strauss komponiert,  kenne ich natürlich.




Zitat
Ich habe diesen Film extra erwähnt, weil Romanverfilmungen normalerweise nicht an das Buch herankommen. Hier bestechen die Schauspieler aber derart, dass das Buch fast noch übertroffen wird. Zum Beispiel konnte ich Gert Voss nie leiden, als er am Burgtheater spielte (weil er ein Günstling von Peymann war), aber in seiner Rolle als polnischer Graf und Abgeordneter mit leichtem Hang zum Wahnsinn zollt er mir Respekt ab!
So, jetzt hör' ich aber wieder mid dem Schwärmen auf!  Grinsen

Hört sich auf jeden Fall interessant an. Das Buch von Joseph Roth fast noch übertroffen? Muß ich mir mal anschauen den Film, um mir ein eigenes Urteil zu bilden, denke ich.
« Letzte Änderung: 18. Januar 2014, 11:29:43 von wbohm » Gespeichert

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