Gestriger
Wiesbadener Tatort: Im Schmerz geboren. Geniales Teil. Grafikeinlagen und überhaupt die Mach-/Drehart erinnerten stark an ... ja. .. an Hollywood, an einen kleinen Klecks Tarantino. Comicartige Überblendungen der eingefrorenen Standbilder. Überhaupt sehr kräftige Farbgebung.
Dazu die Story an sich, die mich auch schon kräftig an eine richtige Spielfilm-"Hollywood"-Verfilmung mit deutschen Schauspielern erinnerte. Die Geschichte an sich irgendwie kurios. Ein hochintelligenter Bösewicht, der alle irgendwie gegeneinander ausspielt, mit einer Leichtigkeit seinen eben noch Freund-Ganster in der nächsten Sekunde lächelnd umbringen lässt. Vor seinen Augen. Und alles, was der Bösewicht wollte: Sohn bringt Vater um, aus Leidenschaft. Aus Schmerz. Aus Wut. Starke Anlehnung an das Ende von "Sieben".
Dann immer wieder dazu die Erzählstimme aus dem Off. Dichterisch literarisch wird erklärt, als wäre man im Theater und das ganze Gesehene eigentlich nur Freiluft-Spektakel und die scheinbar wichtigen Szenen werden abrupt angehalten und in ein Ölgemälde verwandelt. Hat was. Charme. Neues. Interesse.
Alles an und in sich eine Art Tatort, von der ich gerne noch etwas mehr sehen mögen würde. Eben weil er so schön anders war.