Als die Karl May-Filmreihe 1968 mit "Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten" zuende ging, konnte man sich auf die im selben Jahr startende (hervorragende!!!) sechsteilige Hörspielserie von Europa verlegen.
Winnetou wurde hier zum erstenmal von
Konrad Halver gesprochen, der hier auch die
Regie führte und der nach Meinung von Hörspielkennern (aber auch Karl May-Fans) der beste Hörspielsprecher ever für den Apachenhäuptling war!
Den
Old Shatterhand (gleichzeitig Erzähler) verkörperte
Michael Poelchau - und das ebenfalls ausgezeichnet! Poelchau nahm man beides ab: Den jungen, mutigen Draufgänger am Beginn und den ruhig-vernünftigen Westmann, zu dem Old Shatterhand später wurde.
Auch die Nebenrollen waren glänzend besetzt, z.B. mit
Hans Paetsch als "Intschu-tschuna" oder Josef Dahmen als schurkischer Kiowa-Häuptling Tangua.
Die Geräuschkulisse klang für ein Hörspiel von 1968 ungeheuer kraftvoll und echt. Das Indianergeheul, die Kriegstänze, die Kämpfe - man fühlte sich wirklich mitten ins Geschehen hineinversetzt.
Autor der Hörspielfassung war
Peter Folken, der ab der 2. Folge auch die Rolle des Schurken
Santer übernahm. Zwar musste er vieles aus dem Roman wegkürzen, aber dafür bekam man hier eine ausgesprochen tempo- und actionreiche Version der Story serviert. Wer diese erste Folge gehört hatte (die mit einer Art Cliffhanger endete), musste zwangsläufig auch die 2. Folge hören - und danach "Winnetou II 1. Folge" und immer so weiter bis zum Schluss (jedenfalls ging es mir als Kind so).
Anfang der 70er wechselten Konrad Halver und Peter Folken zur Hörspielabteilung der
BASF (wo man ihnen offenbar mehr Geld bot als Europa) und vertonten für das dortige Label
PEG das Skript mit leichten Änderungen noch einmal - zum Teil auch wieder mit denselben Sprechern.