Titel: Cheyenne (Cheyenne Autumn) (1965) Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 02. Dezember 2015, 01:27:16 Cheyenne ist ein US-amerikanischer Western von Regisseur John Ford aus dem Jahr 1964, der meist als seine „Entschuldigung“ an den amerikanischen Indianern ausgelegt wird. Das Drehbuch von James R. Webb basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mari Sandoz.
Handlung Die schon sehr dürftigen Nahrungsrationen, die die Regierung den Indianern vom Stamme der Cheyenne in ihre Reservate liefert, werden eingestellt. Die Indianer unter der Führung ihrer Häuptlinge Dull Knife und Little Wolf machen sich auf einen anstrengenden 1.500-Meilen-Marsch von ihren Reservaten in Oklahoma zu ihren angestammten Jagdrevieren in Montana. Captain Archer von der US-Kavallerie soll sie aufhalten und wieder ins Reservat zurückbringen. Die Presse kolportiert hingegen, dass die Cheyenne aus arglistigen und bösartigen Gründen ihr Reservat verlassen haben. Der US-Innenminister Carl Schurz versucht, Kämpfe zwischen der Armee und den Indianern zu verhindern. Mittlerweile ist Archers Respekt vor den edlen Menschen immer größer geworden, und er entscheidet sich, ihnen zu helfen. Hintergrund Die Rolle des Innenministers Carl Schurz sollte Spencer Tracy spielen. Doch Tracy erlitt einen Herzanfall und musste durch Edward G. Robinson ersetzt werden. Ford wollte die Häuptlingsrollen mit Richard Boone und Anthony Quinn besetzen, die beide indianische Vorfahren haben. Montalban und Roland, die die Rollen bekamen, haben hingegen keine indianischen, sondern mexikanische Vorfahren. Die im Film dargestellten Cheyenne wurden von Angehörigen des Volkes der Diné gespielt. Weiße Zuschauer bemerkten diesen Unterschied selten, jedoch wurde der Film in Navajo-Gemeinden sehr beliebt. Das lag daran, dass die Navajo-Schauspieler offen derbe und wüste Ausdrücke verwendeten, die nichts mit dem Film zu tun hatten. So reißt der Häuptling in seiner Rede zur Unterzeichnung des Vertrages Witze über die Penisgröße des Colonels. Gelehrte betrachten dies als wichtigen Moment in der Entwicklung der Identität der Amerikanischen Ureinwohner, weil diese sich über die geschichtliche Interpretation des Wilden Westens durch Hollywood (also die weiße Mehrheitsgesellschaft) lustig machten. Kritik Das Lexikon des internationalen Films beschreibt den Film als einen „vom Ethos mitmenschlicher Achtung und Verantwortung geprägter Western von John Ford; meisterlich in der Bildgestaltung, bemerkenswert vor allem durch seine epischen Qualitäten und die ungewöhnliche Erzählperspektive aus der Sicht der Indianer“. Auszeichnungen 1965: Bronze Wrangler für Produzent Smith, Regisseur Ford und Autor Webb (Western Heritage Awards) 1965: Oscarnominierung für William H. Clothier in der Kategorie Beste Kamera (Farbe) Literatur Dirk C. Loew: Versuch über John Ford. Die Westernfilme 1939–1964. BoD, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2124-X; Ss. 286–300 (Kapitel 10.3.: Cheyenne Autumn (1964)) J. A. Place: Die Western von John Ford. Originaltitel: The Western Films of John Ford. Citadel-Filmbücher bei Goldmann. Goldmann, München 1984, ISBN 3-442-10221-9, Ss. 258-277 Mari Sandoz: Cheyenne. Roman (Originaltitel: Cheyenne Autumn). Reihe „Welt der Abenteuer“. Deutsch von Rudolf Beissel. Karl-May-Verlag, Bamberg 1965, 525 S. Richard Widmark: Captain Archer Carroll Baker: Deborah Wright Karl Malden: Captain Sir Oscar Wessels Ricardo Montalbán: Little Wolf Gilbert Roland: Dull Knife Sal Mineo: Red Shirt Dolores del Río: spanische Frau Arthur Kennedy: Doc Holliday James Stewart: Wyatt Earp John Carradine: Major Blair Patrick Wayne: Lieutenant Scott Edward G. Robinson: Innenminister Carl Schurz Denver Pyle: Senator Henry Harry Carey jr.: Smith Ben Johnson: Plumtree George O’Brien: Major Braden Elizabeth Allen: Mrs. Plantagenet Mae Marsh: Ältere Frau (Nicht im Abspann) (http://ecx.images-amazon.com/images/I/61ItfNlLE2L._SY550_.jpg) Titel: Re: Cheyenne (Cheyenne Autumn) (1965) Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 02. Dezember 2015, 01:28:21 Westernklassiker mit großem Staraufgebot, worin Stewart nur eine kleine Nebenrolle als Wyatt Earp spielt. Trotz der großartigen Besetzung konnte mich dieser Filom nie so richtig begeistern
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