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Werner Kreindl (* 20. Oktober 1927 in Wels; † 6. Juni 1992 in Wagrain, Vöcklabruck) war ein österreichischer Schauspieler.
Leben
Der Theaterschauspieler Kreindl wuchs im oberösterreichischen Vöcklabruck auf und war schon früh am Bühnenberuf interessiert. Seinen diesbezüglichen Avancen stand jedoch der Wehrdienst entgegen, bei dem er sich gegen Ende des Krieges als 17-Jähriger einen Kopfschuss zuzog, von dem er sich allerdings bald erholte. Werner Kreindl studierte in Wien Germanistik und Theaterwissenschaften und stand während dieser Zeit einem Studententheater vor. Nach Engagements in Wien und Graz erwarb er sich bald einen Ruf als Charakterdarsteller und wurde am Wiener Burgtheater verpflichtet. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren Bonn, München, Darmstadt, Berlin und Hamburg. „Die Hungrigen nach Macht zeichneten hier seinen künstlerischen Weg, die Tückischen oder Listigen.“[1]
In den 1960er Jahren wurde er fürs Fernsehen entdeckt. Besonders erwähnenswert sind der Mehrteiler Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis (1967) und der Fernsehfilm Der Reichstagsbrandprozess, in dem er die Rolle Hermann Görings übernahm. Daneben spielte er im historischen Fernsehspiel Die rote Kapelle, im Krimi Der Monddiamant, im Thriller Das schöne Ende dieser Welt sowie in Verfilmungen anspruchsvoller Stoffe wie Das Eichmann-Protokoll, Theaterblut, Das heilige Experiment sowie dem Politthriller Auf den Tag genau. In der Verfilmung von Der Schüler Gerber spielte er 1981 den Lehrer Artur Kupfer. Für diese darstellerische Leistung erhielt Kreindl das Filmband in Gold. Im gleichen Jahr gehörte er zum Kreis der deutschsprachigen Schauspieler in dem US-amerikanischen Fernsehvierteiler Holocaust, wo er an der Seite von Meryl Streep und James Woods spielte. Des Weiteren war er in Gastrollen von Krimiserien wie Der Alte und Derrick zu sehen.
In der Krimiserie SOKO 5113 wurde Kreindl 1978 einem breiten Publikum bekannt. Neben anderen Krimiserien (Tatort, Der Kommissar) spielte er im ZDF-Vorabendprogramm bis zu seinem Tode den Leiter der SOKO, Hauptkommissar Karl Göttmann. Insgesamt wirkte er in 123 Folgen mit. Zum Zeitpunkt seines Todes war bereits die zehnte Folge der 12. Staffel abgedreht, in deren elfter Folge er als Leiter der SOKO abgelöst werden, in den Innendienst versetzt und zum Kriminaldirektor aufsteigen sollte.
Werner Kreindl war in vierter Ehe mit der Schauspielerin Diana Körner verheiratet. Er starb am 6. Juni 1992 an einem Herzinfarkt. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Bogenhausener Friedhof in München (Grab Mauer rechts 12a).[2]
Hörbücher
Alfred Andersch: Der Vater eines Mörders und andere Geschichten. Gelesen von Alfred Andersch, Werner Kreindl, Hans Korte, Peter Lieck u.a., mOceanOTonVerlag, Vertrieb: Grosser+Stein, 2007, ISBN 978-3-86735-211-6, aus der Reihe HörEdition der Weltliteratur.
Filmografie
1962: Zwei Bayern in Bonn
1965: Zeitsperre
1966: Freiheit im Dezember
1966: Abschied von gestern
1966: Nur einer wird leben
1967: Fernfahrer
1967: Die fünfte Kolonne – Ein Anruf aus der Zone
1967: Das Kriminalmuseum – Die Kamera
1967: Nobile – Sieben Wochen auf dem Eis (Mehrteiler)
1967: Der Reichstagsbrandprozess
1969: Amerika oder der Verschollene
1969: Der zweite Schuß
1969: Epitaph für einen König
1970: Der Kommissar – Messer im Rücken
1970: Pakbo
1970: Sir Henri Deterding
1970: Ein ruhiges Heim
1970: Unter Kuratel
1970: Der Kirschgarten
1970: Millionen nach Maß (Mehrteiler)
1970: Engel, die ihre Flügel verbrennen
1971: Oliver
1971: Der Kommissar – Tod eines Ladenbesitzers
1972: Die Bilder laufen
1972: Die rote Kapelle (Mehrteiler)
1973: Der Monddiamant (Mehrteiler)
1974: Eine geschiedene Frau (Mehrteiler)
1974: Am Morgen meines Todes
1974: Tatort – Gefährliche Wanzen
1975: Derrick – Mitternachtsbus
1975: Der Kommissar– Ein Mord auf dem Lande
1976: Der Winter, der ein Sommer war (Mehrteiler)
1976: Minna von Barnhelm
1976: Der Menschenfeind
1976: Taxi 4012
1976: Feinde
1977: Richelieu (Mehrteiler)
1977: Walter Hasenclever
1977: Roulette
1978: Wallenstein (Mehrteiler)
1978: Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiß (Mehrteiler)
1978: Kleine Geschichten mit großen Tieren
1978: Stützen der Gesellschaft
1978–1992: SOKO 5113 (Serie 12 Staffeln, 123 Folgen)
1979: Augenblicke – 4 Szenen mit Paula Wessely
1979: Die großen Sebastians
1979: Die Quelle
1980: So weit das Auge reicht
1980: Derrick – Tödliche Sekunde
1980: Knobbes Knoten
1980: Der Fall Walrawe
1980: Die Formel (The Formula)
1980: Polizeiinspektion 1 – Sylvester
1981: Die Wildente
1981: Der Schüler Gerber
1982: Derrick – Eine Falle für Derrick
1982: Der Alte – Der rote Faden
1982: Das Dorf an der Grenze
1982: Der schwarze Bumerang (Mehrteiler)
1983: Unsere schönsten Jahre (Serie)
1983: Der Feuersturm (The Winds of War, Mehrteiler)
1983: Die Matrosen von Kronstadt
1983: Das schöne Ende dieser Welt
1984: Der eiserne Weg (Serie)
1985: Die Einsteiger
1985: Seitenstechen
1985: Die Schwarzwaldklinik (2 Folgen)
1986: Hessische Geschichten (Serie)
1986: Geld oder Leber
1986: Auf den Tag genau
1986: Die Schokoladenschnüffler
1986: Kunyonga – Mord in Afrika
1986: Die Zukunft hat Geburtstag (Einspielfilm in der TV-Show)
1987: Gambit
1987: Top Kids
1988: Das Winterhaus
1989: Derrick – Die blaue Rose
1990: Bei mir liegen Sie richtig
1991: Der Tod kam als Freund
1991: Dido – Das Geheimnis des Fisches (Mehrteiler)
1991: Der 13. Tag
Als Göttmann war er Kult! Die SOKO Folgen zwischen 1978-ca. 1990 waren damals richtig gut, alleine vom team her, nicht so ein drögen Kram wie heute, da hatten die Charaktere noch richtig Profil - und Göttmann war als Leitwolf echt genial! Muß gestehen, ihn in anderen Rollen nicht zu kennen
:3sterne: (weil ich eben nichts, ausser Göttmann von ihm kenne)