Titel: Biographie: Peter Cushing Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 22. Mai 2016, 01:28:11 (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/f/f9/Dr._Who_Cushing.jpg) Peter Wilton Cushing, OBE (* 26. Mai 1913 in Kenley (London); † 11. August 1994 in Canterbury (Kent)) war ein britischer Schauspieler. Besondere Popularität erlangte Cushing ab den späten 1950er Jahren als Darsteller zahlreicher Horrorfilme, in denen er als Wissenschaftler, Arzt oder Detektiv auftrat, so etwa als Dr. van Helsing in Dracula. Leben Der Sohn von Nellie Marie King und George Edward Cushing wuchs in Kenley und Dulwich nahe London auf. Nach einer kurzzeitigen Anstellung bei einem Landvermesser nahm er mit einem Stipendium ein Studium an der Guildhall School of Music and Drama auf. 1939 ging Cushing nach Hollywood und spielte in mehreren Filmen mit, darunter in In Oxford (A Chump at Oxford, 1940), mit Laurel und Hardy. Seine erste größere Rolle war die Darstellung des Osric im Film Hamlet neben Laurence Olivier. 1943 heiratete Cushing die Schauspielerin Helen Beck. In den 1950er Jahren arbeitete Cushing auch für das Fernsehen und fand große Beachtung durch die Rolle des Winston Smith in der Fernsehverfilmung des George Orwell-Romans 1984. Des Weiteren war er in den BBC-Fernsehverfilmungen Stolz und Vorurteil (1952, als Fitzwilliam Darcy) und Richard of Bordeaux (1955, als König Richard II.) zu sehen. Weltweit bekannt wurde Peter Cushing durch seine Verkörperung des Professor van Helsing in Terence Fishers Dracula-Filmen, in denen er als Vampirjäger Graf Dracula auf der Spur war. Der Erfolg der Dracula-Filme etablierte Cushing als einen der führenden Horrorfilm-Stars. Bis in die 1970er Jahre war er in Dutzenden von Filmen dieses Genres zu sehen. Der asketisch wirkende Cushing verkörperte in der Regel geistig überlegene Charaktere (Detektive, Wissenschaftler, Ärzte), die zielgerichtet und konzentriert handelten. Bei der britischen Firma Hammer Films, bei der er ab 1957 unter Vertrag war, spielte Cushing aber auch den unglückseligen Dr. Frankenstein und den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, den er in der ersten Farbfilm-Adaption eines Holmes-Romans spielte: Der Hund von Baskerville (1959). Neben Christopher Lee war er einer der Stammschauspieler des Studios. Zwischendurch spielte er auch zweimal den mysteriösen Doctor in den Kinofilmen Doctor Who and the Daleks (1965) und Daleks - Invasion Earth 2150 AD (1966). In der gleichnamigen Fernsehserie wirkte er nicht mit. Nach dem Erfolg von Der Hund von Baskerville war er 1966 einer der Darsteller des Meisterdetektivs Sherlock Holmes in der gleichnamigen BBC-Fernsehserie. An seiner Seite spielte Nigel Stock Doktor Watson. 1984 war Cushing in dem Fernsehfilm The Masks of Death ein letztes Mal als Sherlock Holmes zu sehen, John Mills verkörperte Doktor Watson. Die bekannteste seiner späteren Rollen war die des Grand Moff Tarkin in Krieg der Sterne (1977), dem ersten Teil der Star-Wars-Reihe von George Lucas. In Anerkennung seiner schauspielerischen Leistungen sowohl in Großbritannien wie auch weltweit wurde Cushing 1989 der Titel Officer of the Order of the British Empire verliehen. Seine nachlassende Gesundheit bewog ihn, in ein Haus am Meer bei Whitstable zu ziehen, wo er sich seinem Hobby der Vogelbeobachtung hingab, zwei Autobiografien schrieb und ein Kinderbuch im Stil von Lewis Carroll verfasste und selbst illustrierte: The Bois Saga. Auch als Kunstmaler und Karikaturist machte sich Cushing einen Namen. Des Weiteren war er ein leidenschaftlicher Sammler von Zinnfiguren. Noch eine Woche vor seinem Tod war er neben Christopher Lee als Sprecher der Dokumentation Flesh and Blood, the Hammer Heritage of Horror des Regisseurs Ted Newsom tätig. Cushing starb am 11. August 1994 im Alter von 81 Jahren an Prostatakrebs. Bildende Kunst Als Maler und Karikaturist war Cushing in erster Linie Autodidakt und studierte ab 1931 an der Croydon School of Art bei Percy Rendle. Eine erste Bilderpräsentation erfolgte 1958 im Rahmen einer Fernsehsendung, Einzelausstellungen folgten unter anderem 1958 in London, 1994 in Canterbury und 1998 in Chatham. In seinen surrealistischen Collagen, die zuweilen an Alfred Jarry und Max Ernst erinnern, finden sich zeichnerisch klassische Physiognomien und architektonische Elemente. In Buchform sind eine Vielzahl seiner Karikaturen in Tudor Tea Room Profiles und The Bois Saga erschienen. Filmografie 1939: Der Mann mit der eisernen Maske (The Man in the Iron Mask) 1940: Vigil in the Night 1940: In Oxford (A Chump At Oxford) 1940: Laddie 1940: The Hidden Master 1940: Women in War 1940: Dreams 1941: They Dare Not Love 1942: The Woman In The House (ungenannt) 1944: Return From Nowhere (ungenannt) 1948: Hamlet 1952: Moulin Rouge 1953: Number Three 1954: Unter schwarzem Visier 1954: 1984 1955: Frauen um Richard Wagner 1955: The Creature 1956: Alexander der Große 1957: Frankensteins Fluch (The Curse of Frankenstein) 1957: Kinder der Straße 1957: Teuflisches Alibi 1957: Yeti, der Schneemensch (The Abominable Snowman) 1958: Dracula (Horror of Dracula) 1958: Frankensteins Rache (The Revenge of Frankenstein) 1959: Der Hund von Baskerville (The Hound of the Baskervilles) 1959: Beherrscher der Meere 1959: Der Arzt und die Teufel 1959: Die Rache der Pharaonen (The Mummy) 1960: Das Schwert des Robin Hood (Sword of Sherwood Forest) 1960: Dracula und seine Bräute (The Brides of Dracula) 1960: Suspect 1960: Im Namen des Teufels (seine Szenen wurden geschnitten) 1961: Ein Mann geht seinen Weg (The Naked Edge) 1961: Die Bucht der Schmuggler 1961: Zone des Schweigens 1962: Cash on Demand 1962: Die Bande des Captain Clegg 1962: The Man Who Finally Died 1962: Antonius und Cleopatra (Fernsehmehrteiler) 1963: Die brennenden Augen von Schloss Bartimore (The Gorgon) 1964: Frankensteins Ungeheuer (The Evil of Frankenstein) 1964: The Caves of Steel 1964: Die Todeskarten des Dr. Schreck 1965: Der Schädel des Marquis de Sade 1965: Monica 1965: Herrscherin der Wüste (She) 1965: Blut für Dracula (Dracula – Prince of Darkness, ungenannt – Archiv-Material von 1958) 1965: Dr. Who and the Daleks 1966: Dr. Who: Daleks Invasion Earth 2150 A.D. 1966: Frankenstein schuf ein Weib (Frankenstein Created Woman) 1966: Insel des Schreckens (Island of Terror) 1966: Sherlock Holmes (Fernsehserie) 1967: Der Fluch der Mumie (Erzähler im Original) 1967: Brennender Tod 1967: Der Foltergarten des Dr. Diabolo (Torture Garden) 1967: Some May Live 1967: Die Bestie mit dem Skalpell 1967: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers, Fernsehserie, Folge: Und noch einmal Roboter) 1968: Das Blutbiest 1969: Frankenstein muß sterben! (Frankenstein Must Be Destroyed) 1970: Die lebenden Leichen des Dr. Mabuse (Scream and Scream Again) 1970: Die Pechvögel (Cameo-Auftritt) 1970: Totentanz der Vampire (The House That Dripped Blood) 1970: Gruft der Vampire (The Vampire Lovers) 1971: I, Monster 1971: Draculas Hexenjagd (Twins of Evil) 1972: Incense for the Damned 1972: Dracula jagt Minimädchen (Dracula A.D. ’72) 1972: Geschichten aus der Gruft – Die Gruft des Schreckens 1972: Horror-Expreß (Pánico en el transiberiano) 1972: The Fear – Angst in der Nacht (Fear in the Night) 1972: Das Dunkel der Nacht 1972: Die Rückkehr des Dr. Phibes (Dr. Phibes Rises Again) 1972: Asylum 1973: Die Tür ins Jenseits 1973: Nachts, wenn das Skelett erwacht 1973: Dracula braucht frisches Blut (The Satanic Rites of Dracula) 1973: Embryo des Bösen (And Now the Screaming Starts!) 1974: Der tödliche Schatten des Mr. Shatter 1974: Das Schreckenshaus des Dr. Death 1974: Die 7 goldenen Vampire (The Legend of the 7 Golden Vampires) 1974: Frankensteins Höllenmonster (Frankenstein and the Monster from Hell) 1974: Mondblut 1975: Tendre Dracula 1975: Die Legende vom Werwolf 1975: Der Ghul 1976: Mondbasis Alpha 1 – Folge "Koenig:2" (Space:1999, Fernsehserie, Folge: Missing Link) 1976: Die großen Houdinis (The Great Houdinis) 1976: Land of the Minotaur 1976: Der sechste Kontinent (At the Earth’s Core) 1976: Selbstjustiz 1977: Krieg der Sterne (Star Wars) 1977: Shock Waves – Die aus der Tiefe kamen (Shock Waves) 1977: Das Unheimliche 1977: Die Standarte 1978: Hitlers Sohn 1978: A Touch Of The Sun 1979: Im Banne des Kalifen (Arabian Adventure) 1980: Eine Geschichte zweier Städte 1980: Panik im Casino 1981: Reise zur Insel des Grauens 1983: Das Haus der langen Schatten (House of the Long Shadows) 1984: Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes (Sword of the Valiant – The Legend of Gawain and the Green Knight) 1984: Helen Keller: The Miracle Continues 1984: Top Secret! 1984: The Masks of Death 1986: Der Biggels-Effekt (Biggles: Adventures in Time) Literatur Peter Cushing: An Autobiography. Orion Publishing, London 1986, ISBN 0-297-79132-X. Peter Cushing: Past Forgetting. Memoires of the Hammer Years. Weidenfeld & Nicholson, London 1988, ISBN 0-297-79283-0. Deutsche Synchronisation Peter Cushing wurde in Deutschland von vielen bekannten Synchronsprechern gesprochen, so u. a. von Peter Schiff, Manfred Schott, Hans Nielsen, Erich Schellow, Siegfried Schürenberg, Erich Fiedler, Wolfgang Eichberger, Friedrich Joloff, Arnold Marquis, Wolfgang Engels, Christian Marschall, Ernst Schlott, Manfred Steffen, Martin Rosen, Eckart Dux, Holger Hagen, Horst Naumann, Franz Otto Krüger und Friedrich Schönfelder. |