Titel: Einst ein Held (Tunes of Glory, GB, 1960) Beitrag von: Jaime am 09. Mai 2025, 00:29:21 Einst ein Held (GB, 1960) Originaltitel: Tunes of Glory (https://www.cinema.de/sites/default/files/styles/schema_org/public/sync/cms3.cinema.de/imgdb/import/dreams2/1025/356/2/1025356252.jpg?itok=APvgqeqD) Bild: https://www.cinema.de/film/einst-ein-held,1298052.html Major Jock Sinclair, der nach dem Zweiten Weltkrieg als diensttuender Lieutenant Colonel ein schottisches Bataillon führt, gibt seinen Offizieren bekannt, dass dies sein letzter Tag als kommandierender Offizier sei, bevor Lieutenant Colonel Barrow zur Übernahme des Kommandos eintreffe. Obwohl Sinclair das Bataillon im Krieg, nachdem der Kommandeur gefallen war, übernommen und erfolgreich geführt hat, soll der Dienstposten nun wieder regulär besetzt werden. Sinclair selbst wird die Aufgabe des stellvertretenden Bataillonskommandeurs übernehmen. Unerwartet trifft Barrow noch am selben Abend ein und erlebt dabei, wie die Offiziere Sinclairs Abschied ausgelassen feiern. Sinclair und Barrow tauschen sich kurz über ihre militärische Laufbahn aus: Während Sinclair aus dem Unteroffiziersstand kommend eine Karriere als Truppenoffizier gemacht hat und im Krieg vielfach ausgezeichnet worden ist, entstammt Barrow einer alten Offiziersfamilie, zählt den Gründer des Bataillons zu seinen Vorfahren und ist Ausbilder an der Militärakademie Sandhurst gewesen. Als Sinclair erzählt, dass er einmal wegen Trunkenheit in Arrest gewesen ist, macht Barrow vorsichtige Andeutungen zu seiner Kriegsgefangenschaft in einem japanischen Lager. Die Charaktere der beiden Offiziere sind grundverschieden: Sinclair gibt sich jovial und grob, ist aber bei den meisten Offizieren beliebt. Barrow ist in Verhalten und Ausdrucksweise ausgesprochen korrekt, was auf seine Untergebenen befremdend wirkt, zumal er auch keinen Alkohol konsumiert. Sinclair lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er sich gegenüber Barrow zurückgestuft fühlt und diesen für einen Schreibtischsoldaten hält. Er ahnt nicht, dass Barrow große psychische Probleme hat, nachdem dieser in japanischer Gefangenschaft gefoltert worden war, und versucht, „sein“ Bataillon indirekt unter Kontrolle zu behalten. Sinclairs Tochter Morag verbindet währenddessen eine vor dem Vater verheimlichte Liebe mit Corporal Fraser, einem der Dudelsackpfeifer des Bataillons. Barrow besichtigt in den nächsten Wochen intensiv die Truppe, beschäftigt sich mit Formalien und erlässt Anordnungen, die die Disziplin der Truppe wieder stärken sollen, was Sinclair während seines Kommandos vernachlässigt hat. Einer der Befehle des neuen Kommandeurs lautet, dass sich die Offiziere des Unterrichts im „Highland dancing“ zu unterziehen haben, damit diese wieder disziplinierter und gesellschaftsfähiger tanzen als bisher. Dies alles verursacht zunehmend offene Unzufriedenheit im Offizierskorps, insbesondere bei Sinclair. Bei einer Cocktail-Party, zu der zivile Gäste eingeladen sind, tanzen Sinclair und die anderen Offiziere schließlich wieder in ihrem althergebrachten groben Stil. Barrow wird wütend, da er seine Autorität untergraben sieht, verliert die Kontrolle, wird laut und erklärt die Party für beendet. Als er nach diesem Eklat wieder zur Besinnung kommt, vertraut er Captain Cairns, dem Adjutanten, seine Erlebnisse in der Kriegsgefangenschaft (insbesondere die Folter durch Waterboarding) und seine gescheiterte Lebensplanung an. Als Sinclair in einem Lokal seine Tochter zusammen mit Corporal Fraser entdeckt, stellt er sie zur Rede. Im Affekt versetzt er Fraser einen Schlag ins Gesicht. Da dies ein schweres Vergehen eines Offiziers darstellt, drohen die Spannungen zu eskalieren: Barrow ist zunächst unschlüssig, wie er mit dem Vorfall umgehen soll, will dann aber einen Bericht für die übergeordnete Brigade erstellen. Die Folge wäre eine Anklage gegen Sinclair vor dem Militärgericht und das sichere Ende seiner Karriere. Da Barrow in seinem Bataillon sowohl bei Offizieren als auch Unteroffizieren Unverständnis für eine offizielle Untersuchung spürt und die Offiziere sich demonstrativ zu Sinclair bekennen, entschließt er sich widerwillig, ihn aufzusuchen, um die Sache womöglich doch innerhalb des Bataillons zu klären. Im Verlauf des Gesprächs erkennt Sinclair bald eine Schwachstelle in Barrows Charakter, nämlich seinen soldatischen Idealismus, und suggeriert ihm, dass bei Einleitung eines Verfahrens in Wirklichkeit allein der Ruf des Bataillons öffentlich Schaden nähme. Er beschwört Barrow, den Vorfall nicht zu melden und ihm eine Chance zu geben. Im Gegenzug versichert er ihn seiner künftigen Unterstützung. Barrow geht darauf ein, wenn auch mit erkennbarem Zweifel. Kurz darauf findet in der Offiziersmesse ein feuchtfröhlicher Abend wie in früheren Zeiten statt: Sinclair ist Mittelpunkt und Wortführer und versammelt die meisten Offiziere um sich, während Barrow passiv am anderen Ende des Tisches sitzt. Als er unverhohlen von der Teilnahme am Gespräch ausgeschlossen wird, begibt er sich ins Billardzimmer. Im Gespräch mit Major Scott, der ihm zur offiziellen Untersuchung geraten hat, wird ihm klar, dass es im Bewusstsein der Offiziere letztlich Sinclair war, der „entschieden“ hat, dass es keinen Bericht geben wird. In der erschütternden Erkenntnis, keinerlei Autorität mehr zu besitzen, zieht sich Barrow zurück und begeht Selbstmord. Wenige Tage später informiert Sinclair, nunmehr wieder Bataillonskommandeur, die Offiziere anlässlich einer Besprechung offiziell über den Tod Barrows. Er erläutert seine umfangreichen Planungen für das Begräbnis des Toten und verfällt dabei in eine Art Besessenheit. Als ihn seine Kameraden darauf aufmerksam machen, dass seine Pläne auch im Hinblick auf die Todesumstände etwas abgehoben erscheinen, macht er ihnen klar, dass es sich um Mord gehandelt habe. Er sei der Mörder, sie die Komplizen gewesen. Barrow habe ein solches Begräbnis verdient. Den Klang von Trommeln und Dudelsäcken im Kopf fährt er mit seinen Planungen fort, während die Offiziere still den Raum verlassen. Schließlich führt die seelische Last seiner Verantwortung zu einem Nervenzusammenbruch. Captain Cairns und Major Scott geleiten ihn hinaus und er wird nach Hause gefahren. Alec Guinness: Major Jock Sinclair John Mills: Lt. Col. Basil Barrow Dennis Price: Major Charles Scott Kay Walsh: Mary Titterington John Fraser: Corporal Ian Fraser Susannah York: Morag Sinclair Gordon Jackson: Captain Jimmy Cairns Duncan Macrae: Pipe Major MacLean Percy Herbert: R.S.M. Riddick Allan Cuthbertson: Captain Eric Simpson Paul Whitsun-Jones: Major „Dusty“ Miller Gerald Harper: Major Hugo MacMillan Richard Leech: Captain Alec Rattray Peter McEnery: 2. Lt. David MacKinnon Andrew Keir: Lance Corporal Campbell Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Einst_ein_Held https://www.youtube.com/watch?v=6VzrHDTlzlU |