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=> FILME MIT CHARLES BRONSON => Thema gestartet von: Dan Tanna Spenser am 19. August 2006, 01:25:46

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Titel: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 19. August 2006, 01:25:46
Ein Mann sieht rot (Death Wish) (1974)

Der New Yorker Architekt Paul Kersey ist eigentlich ein ganz friedlicher Mann. Das ndert sich jedoch, als seine Frau ermordet und seine Tochter vergewaltigt wird. Nachdem er die Stadt zunchst verlassen hat, kehrt er eine Weile danach zurck, um sich an den Schuldigen zu rchen. Er besorgt sich eine Waffe und zieht durch die nchtlichen Straen...

(http://i164.photobucket.com/albums/u7/horror1966/Cover/HA/37496_f.jpg)


Paul Kersey (Charles Bronson) mit einer .44ger Magnum  die bis dato größte Waffe der Welt
(http://www.moviegod.de/images/news/thumbs/00292/29191/29191_7048_s.jpg)




Titel: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 19. August 2006, 01:28:34
Sicher, die Filme sind von zweifelhafter Botschaft und man kann schon verstehen, dass die Filme eine Zeitlang indiziert waren, aber trotzallerdem mag ich die Filme. Charles Bronson wurde durch diese Filme zu dem, wodurch er sich einen Namen machte - als Action-Star [13]

Zu erwhnen sei noch, dass es von dieser Reihe 5 Filme gibt - allerdings Teil 3-5 habe ich bewusst weggelassen, weil sie nicht mehr so dolle waren und auch nicht direkt ins Forenschema passen [13]


Titel: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Shaft am 19. August 2006, 11:13:01
Inhalt von "Ein Mann sieht rot" (1974), Regie: Michael Winner, mit Charles Bronson u.a.

Der Architekt Paul Kersey (Charles Bronson) lebt friedlich mit seiner Frau und seiner frisch verheirateten Tochter in New York City. Doch eines Tages bricht der Schrecken in seine Welt ein. Ein paar jugendliche Kriminelle haben seine Frau und seine Tochter verfolgt und sich durch einen Trick Zutritt zu ihrer Wohnung verschafft. Sie misshandeln beide Frauen auf brutalste Weise. Als Kersey davon erfhrt, eilt er sofort ins Krankenhaus. Dort kann man ihm jedoch nur noch mitteilen, dass seine Frau an ihren Verletzungen gestorben ist. Seine Tochter hat einen so schweren Schock erlitten, dass sie in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden muss. Die berarbeitete Polizei kann die Tter nicht fassen, denn die sind unerkannt wieder in der Anonymitt der Grostadt untergetaucht.

Um die Schrecken zu vergessen, wird Kersey von seiner Firma zu einem Auftrag ins lndliche Arizona geschickt. Dort geht es noch zu wie im Wilden Westen. Jeder trgt mit Stolz eine Schusswaffe. Wenn hier jemand Stunk macht, wrden wir ihm den Hintern wegschieen, prahlt sein Geschftspartner. Kersey gibt zu, das auch er mit Waffen umgehen kann, weil sein Vater ein leidenschaftlicher Jger war, der jedoch eines Tages bei einem Jagdunfall erschossen wurde. Seitdem hat Kersey nie wieder eine Waffe angefasst und auch den Kriegsdienst verweigert. Trotzdem schenkt ihm sein Geschftspartner zum Abschied einen Colt. Fr die Kloake New York, wie er sagt.

Zurck in New York versucht Kersey, wieder ein normales Leben zu fhren. Doch immer wenn er abends spazieren geht und die dunklen, gefhrlich wirkenden Gestalten auf den Straen sieht, wird ihm wieder bewusst, in was fr einer kriminellen Stadt er lebt. Er beginnt sich zu bewaffnen, zunchst nur mit selbst gebastelten Schlagwerkzeugen. Eines Abends wird er tatschlich berfallen. Doch er wehrt sich und schlgt zu. Der Tter flieht.
Auf diese Weise ermutigt, steckt Kersey eines Abends den Revolver ein und geht im dunklen Central Park spazieren. Ein Rauschgiftschtiger bedroht ihn mit einem Messer. Kersey erschiet ihn. Danach rennt er zitternd nach Hause, wo er sich bergeben muss. Trotzdem geht er von nun an nachts gezielt in einsame Gegenden, fordert berflle regelrecht heraus, um die Tter in Notwehr tten zu knnen. Auch Einbrecher, die es gar nicht auf ihn abgesehen haben, erschiet er auf der Flucht. Es scheint, als wolle Kersey an allen Kriminellen New Yorks Rache nehmen fr das, was man seiner Frau und seiner Tochter angetan hat.

Die Polizei fahndet fieberhaft nach dem unbekannten Rcher von New York, der von den Brgern und den Medien als Held gefeiert wird. Auch viele andere Brger fangen nun an, sich gegen berflle zu wehren. Die Verbrechensrate in New York sinkt.
Am Schluss kann die Polizei Kersey auf frischer Tat fassen, doch sie will nicht, dass der Fall noch weitere Kreise zieht. Sie bietet Kersey Anonymitt und Straffreiheit dafr an, dass er im Gegenzug New York fr immer verlsst. Kersey willigt ein.

Als er in Chicago am Flughafen ankommt, wird er sofort wieder Zeuge, wie jugendliche Rowdys ein junges Mdchen umrempeln. Whrend er dem Mdchen beim Aufheben ihrer Sachen hilft, lchelt er die Rowdys an und richtet seine Hand auf sie, spielerisch zur Pistole geformt...

Kritik siehe nchstes Posting.


Titel: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Shaft am 19. August 2006, 11:14:55
Kritik zu "Ein Mann sieht rot" (1974)

Die letzten Sekunden mit der Pistolenhand sind interessanterweise meist weggeschnitten, wenn Ein Mann sieht rot hierzulande im Fernsehen gezeigt wird. Man will offenbar diese letzte, eindeutige Botschaft des Films (nmlich, dass Kersey weitermachen wird) unterschlagen. Dabei hat der Film bis dahin schon lngst seine Botschaft deutlich gemacht. Es geht ihm ganz offen um eine Aufforderung zur Selbstjustiz. Sein Motto lautet: Warte nicht darauf, dass dir die Polizei hilft, sondern hilf dir selbst. In der heutigen gewaltttigen Zeit ist kein Platz mehr fr Pazifismus. Der Film pldiert fr eine Rckkehr zu uralten amerikanischen Werten der Selbstverteidigung mit der eigenen Waffe. Und er behauptet, dass diese Methode sogar Erfolg hat, wenn nur alle am gleichen Strang ziehen. Dann ist frher oder spter das Problem der Kriminalitt gelst.

Filme mit Rachemotiv und Selbstjustiz hatte es bis dahin schon viele gegeben, aber Ein Mann sieht rot erweiterte dieses Thema auf besondere Weise. Denn whrend in anderen Filmen die Rache immer auf die Tter, die wahren Schuldigen gerichtet war, konzentriert sich Paul Kersey gar nicht auf die Tter, die ihm ohnehin unbekannt sind, sondern macht stattdessen kurzerhand smtliche Kriminelle der Stadt New York zu Schuldigen, an denen er seine Rache vollstreckt.

Der Film kmmert sich natrlich nicht um Ursachen der Kriminalitt (Verslumung, Drogensucht, Armut). Vielmehr werden die Kriminellen allesamt pauschal als muggers (in der deutschen Fassung Ratten) bezeichnet, als eine Art Untermenschen, die man ausrotten muss.
Kein Wunder also, dass der Film, als er 1974 in die Kinos kam, von vielen Kritikern als faschistisch und gefhrlich eingestuft wurde. Trotzdem wurde er zu einem groen Kassenerfolg, interessanterweise auch in Deutschland. Das lag natrlich zum einen an dem damals sehr populren Charles Bronson, zum anderen aber auch daran, dass der Film mit seiner dsteren Atmosphre uerst spannend und ein nahezu perfekter Thriller war.

Der Film wirft auch ein interessantes Licht auf die damalige Zeit. 1974 waren die USA in keiner guten Verfassung: Der Vietnam-Krieg spaltete das Land und war so gut wie verloren. Es gab die Watergate-Affre, deretwegen Prsident Nixon zurcktreten musste. Die Kriminalittsrate in den Grostdten stieg stndig, mit New York an der Spitze.
In dieser pessimistischen Grundstimmung war bei vielen Amerikanern ein Film wie Ein Mann sieht rot gefragt, weil darin ein starker Mann wieder fr Recht und Ordnung (law and order) sorgte, wenigstens auf den Straen von New York, wenn es schon in Vietnam nicht klappte. Damals eine fr viele attraktive Gewaltphantasie.

Es mag jeder selbst entscheiden, was er von dem Film hlt. Sicher ist aber, dass er trotz seiner fragwrdigen Tendenz ein Klassiker der 70er Jahre ist. Aus einer Periode dieses Jahrzehnts, in der das Thema Selbstjustiz durchaus anziehend war  zumindest auf der Leinwand.



Titel: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Jim Rockford am 01. September 2006, 23:24:09
SEhr sozialkritisch auf jeden Fall. Ich mag die Filme, ich kann ja Realitt und Film auseinandererkennen, aber bei Leuten, die damit Probleme haben, wre die Reihe wohl nicht gerade empfehlenswert [13]


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: holly am 29. Juni 2013, 23:30:04
einer der besten und wichtigsten filme der seventies-die wandlung vom pazifisten zum mann "der rot sieht" ist durchaus glaubwürdig-stimmung und filmmusik gehören zum besten überhaupt-ich gebe 5 sterne!!


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 29. Juni 2013, 23:46:36
Der Film war - wie Teil 2 auch - damals sehr umstritten wegen der"Selbstjustiz" Ansicht und stand damals glaube ich sogar mal auf den Index (die Uncut-Fassung) Noch heute für viele Leute ein sehr fragwürdiger Film.

Aber....wenn uns sowas passiert....kann man es Paul Kersey wirklich verübeln, was er getan hat?  Würde nicht der eine oder andere genau so handeln? Ich muß zugeben...ich könnte es nicht wirklich ausschliessen....aber Theorie und Praxis... ;)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: Frl. Winnetou am 30. Juni 2013, 00:18:37
Es ist schon sehr lange her wo ich diesen Film gesehen habe und doch ist die Erinnerung gleich wieder da. Schon beim Lesen eben habe ich wieder dieses beklemmende Gefühl bekommen. Bei diesem grauenhaften Verbrechen kommen einem schon Gedanken von Selbstjustiz, allerdings mit Plan und Waffe besorgen sieht das alles wieder anders aus . Aus dem Affekt heraus ok, aber wie es wäre, wenn man zum Rachefeldzug aufbricht? Kann mir nicht vorstellen, daß man sich befreit oder gerecht fühlt. Ich hoffe ,daß Menschen davon verschont bleiben.   


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: wbohm am 18. Juli 2013, 12:07:38
Sicher, die Filme sind von zweifelhafter Botschaft und man kann schon verstehen, dass die Filme eine Zeitlang indiziert waren, aber trotzallerdem mag ich die Filme. Charles Bronson wurde durch diese Filme zu dem, wodurch er sich einen Namen machte - als Action-Star [13]

Das sehe ich genauso. Die Botschaft des Films mag ich auch nicht (Nimm das Gesetz in die eigene Hand, richte selbst, denn die Polizei und die Justiz helfen dir sowieso nicht),. Es ist schon ein spannender Film, aber man sollte das schon ausblenden können und auch nicht unbedingt die Terminologie der Polizei dort übernehmen, die ja grundsätzlich alle erstmal als Ratten bezeichnet.
Die Umwandlung von Paul Kersey vom "Mann der keiner Fliege was zu leide tun kann" zum "Rächer ohne Gnade" mag auf den ersten Blick verständlich sein. Überhaupt nicht verstehen kann ich hingegen, warum er sich überhaupt nicht bemüht die Mörder seiner Frau und die Vergewaltiger seiner Tochter zu finden. Egal wie aussichtslos das scheinen mag (und alle haben es im ja gesagt, dass sie keine Hoffnung haben, die Täter zu finden), aber das wäre doch erstmal das naheliegendste. Und nicht einfach bei Nacht umherzustreifen und das Verbrechen generell zu suchen und Selbstjustiz üben.

Schockiert war ich auch bei 1.Mal anschauen von der unglaublichen Brutalität gegenüber Kersey's Frau und das ausgerechnet Jeff Goldblum einer der Täter war (ich weiß, dass das nur seine Rolle war ;), aber Jeff Goldblum bringe ich einfach nur mit positiven Charakteren in Verbindung (meistens jedenfalls).

Ich gebe hier nur 3 Sterne.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: holly am 18. Juli 2013, 17:37:25
da ich ein großer fan des hauptdarstellers und des films bin hier eine andere sichtweise:der "death wish" todeswunsch bezieht sich mehr auf bronson selbst-was hat der mann noch zu verlieren?er sucht quasi den tod-doch dann kommt der selbsterhaltungstrieb...die meisten menschen sind von angst und gier getrieben,unter dem deckmantel einer erstaunlich fragilen zivilisation verborgen-ein mann sieht rot ist der etwas reißerische deutsche titel eines zeitlos guten thrillers!


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: wbohm am 18. Juli 2013, 18:12:56
da ich ein großer fan des hauptdarstellers

ich bin auch ein großer Bronson Fan und habe hier im Forum bei den meisten Filmen auch 4 oder 5 Sterne gegeben. Aber Death Wish gehört nicht zu meinem Bronson Favoriten, obwohl er ja praktisch der Bronson Film überhaupt ist. Immer wenn ich jemanden nach Bronson frage, kommt sofort " Ein Mann sieht rot". Ich mag hier die Botschaft des Films einfach nicht. Und die 3 Sterne habe ich nur gegeben, weil Bronson die Hauptrolle spielte. Wäre es Steven Seagal (oder eine ähnliche Schauspieler "Gurke" hätte ich nur 2 Sterne gegeben ;) )

 
Zitat
und des films bin hier eine andere sichtweise:der "death wish" todeswunsch bezieht sich mehr auf bronson selbst-was hat der mann noch zu verlieren?

Das ist mir schon klar, dass sich der Titel "Death Wish" auf den Hauptdarsteller bezieht, der seine Frau verloren hat (und eigentlich auch seine Tochter).  Seine (Selbstjustiz-) Opfer werden sicherlich keinen Death Wish gehabt haben. Den deutschen Titel finde ich trotzdem nicht unpassend gewählt diesmal, da gibt es ja wirklich haarsträubendere deutsche Titel.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Jesse am 19. Juli 2013, 07:06:35
Damals hätte ich noch 4 Sterne vergeben, heute reicht es nur noch für 3 Sterne! ;)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 19. Juli 2013, 12:23:43
Damals hätte ich noch 4 Sterne vergeben, heute reicht es nur noch für 3 Sterne! ;)

Woran liegts zu dieser Reduzierung? Begründung bitte! :D


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Jesse am 22. Juli 2013, 11:45:15
Damals hätte ich noch 4 Sterne vergeben, heute reicht es nur noch für 3 Sterne! ;)

Woran liegts zu dieser Reduzierung? Begründung bitte! :D

Das Thema "einsamer Rächer" ist mir mittlerweile einfach zu abgegriffen. Damals war ich in dieser Richtung noch begeisterungsfähiger...  ;)
(Der Film ist ja nicht schlechter geworden, aber mein Anspruch hat sich im Laufe der Jahre einfach verändert!)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Crockett am 22. November 2013, 21:40:24
Der Film ist ein erstklassiger Thriller.

Man könnte ihn auch einen "Exploitation"-Film nennen, denn er beutete die damaligen Ängste der New Yorker vor Überfällen und Gewaltverbrechen gnadenlos aus. Das heftige Ansteigen der Kriminalität in den US-Großstädten war damals wirklich ein erschreckendes Phänomen.

Kein Wunder, dass der Film in den USA ein Kassenschlager wurde: Die Zuschauer sahen in Bronson jemanden, der ihre kühnsten Träume verwirklichte.

Wer diesen Film nicht ganz so ernst nimmt, kann ihn auch heute noch genießen. Dass der Schluss mit der zur Pistole geformten Hand bei Fernsehausstrahlungen meistens fehlt, ist mir noch gar nicht aufgefallen. Werde das nächste Mal darauf achten.

Geschnitten ist aber auf jeden Fall (das ist mir schon früher mal aufgefallen) die Vergewaltigungsszene in der Wohnung.
 







Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Jaime am 02. Mai 2015, 00:40:31

Den Film habe ich vor einiger Zeit zum ersten Mal gesehen und muß sagen, daß er mich ziemlich schockiert hat. Ich bin auch nicht für Selbstjustiz, aber wenn man sich manchmal so anschaut, mit welchen Verbrechen einige heutzutage durchkommen bzw. eine viel zu mildere Strafe bekommen. Dann sträuben sich einem die Haare.  :-\


:4sterne:


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Sir Hilary am 30. Dezember 2015, 11:20:32

 Ich lehne Selbstjustiz kategorisch ab , doch bei Bronson mach ich ne Außnahme :D. Im ernst : Ich sehe den Film bzw. die Reihe nur als Unterhaltungskino , natürlich fiebert man mit dem held mit, und freut sich wenn er es den Typen zeigt, zumal sie in meist zuerst unterschätzen. Aber das ist eben Kino , so wie man automatisch auch mit dem Killer mitfiebert, wenn er die hauptrolle in einem Film hat, egal wie moralisch oder anmorlaisch seine Ziele sind. So funktioniert eben Kino, man identifiziert sich , ob man will oder nicht, mit der Hauptfigur , und das ist auch absolut OK, so lange man diese Identifikation nicht mit in die Realität nimmt :D.

Der erste "Dearth Wish" ist ja wirklich noch ein Thriller Drama, während ab Teil 2 die Reihe zu reinem Actionkino wird...

Aber auch meine Lieblingsfilme mit Charles Bronson sind eher andere : TOP 1 : Mr. Majestik ! Nevada Pass und Murphy's Law zählen ebenfalls zu meinen Highlights


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 30. Dezember 2015, 12:17:49

 Ich lehne Selbstjustiz kategorisch ab , doch bei Bronson mach ich ne Außnahme :D. Im ernst : Ich sehe den Film bzw. die Reihe nur als Unterhaltungskino , natürlich fiebert man mit dem held mit, und freut sich wenn er es den Typen zeigt, zumal sie in meist zuerst unterschätzen. Aber das ist eben Kino , so wie man automatisch auch mit dem Killer mitfiebert, wenn er die hauptrolle in einem Film hat, egal wie moralisch oder anmorlaisch seine Ziele sind. So funktioniert eben Kino, man identifiziert sich , ob man will oder nicht, mit der Hauptfigur , und das ist auch absolut OK, so lange man diese Identifikation nicht mit in die Realität nimmt :D.

Der erste "Dearth Wish" ist ja wirklich noch ein Thriller Drama, während ab Teil 2 die Reihe zu reinem Actionkino wird...

Aber auch meine Lieblingsfilme mit Charles Bronson sind eher andere : TOP 1 : Mr. Majestik ! Nevada Pass und Murphy's Law zählen ebenfalls zu meinen Highlights

WOW...das Posting hätte auch fast von mir stammen können. Wobei ich wirklich nicht 100% sagen könnte, ob ich Selbstjustiz verüben würde unter evtl. Umständen....der Kopf sagt nein....aber wer kann schon genau sagen, wie man in einer solchen "Extrem-Situation" tatsächlich reagiert?

Die Ansichten über die Filomreihe teilen wir :)

Ja, murphys Law ist auch einer meiner....wenn nicht sogar mein Lieblingsfilm mit Bronson - aber....das ist ein anderer Thread :D


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Sir Hilary am 30. Dezember 2015, 14:43:17
 :D


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish)
Beitrag von: McCormick am 30. Dezember 2015, 16:34:43
Der Film war - wie Teil 2 auch - damals sehr umstritten wegen der"Selbstjustiz" Ansicht und stand damals glaube ich sogar mal auf den Index (die Uncut-Fassung) Noch heute für viele Leute ein sehr fragwürdiger Film.
Der ist immer noch auf dem Index genau wie Teil 2-5 alles Lieblinge der BPjM die alle Teile gerne folgeindizieren. Es ist nach wie vor das Thema Selbstjustiz und das die Frauen vergewaltig werden und sicher die Gewalt in den Filmen. Absolut Lachhaft diese Folgeindizierungen aber was soll man von dieser Steinzeitbehörde erwarten. In Mediabooks werden die Teile veröffentlicht natürlich alles ungeprüft. Teil 1 auch in einer Keep Chase Blu-ray nur der Rest nicht.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Mr. Majestyk am 19. Juli 2016, 11:51:08
Der bekannteste Bronson Film in den USA. Mit diesem Film wurde Bronson in den USA zum Superstar.

Von daher kann ich nur diese Bewertung geben:  :5sterne:

Ein absoluter 70iger Jahre Klassiker, der als die "Mutter aller Vigilante Filme" gilt.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 22. Juli 2016, 05:04:15
Eben gerade wieder angesehen. Wenn man die ganzen Death Wish Filme kennt und sich nochmal dann diesen ersten ansieht, erlebt man einen völlig anderen Paul Kersey. Einen Pazifisten, der an das Gute in dem Menschen glaubt, ein mann, der mit beiden Beinen fest am Boden des realen Lebens steht, glücklich verheiratet ist, eine Tochter mit ihrem Ehemann - von einen auf den nächsten Moment zerbricht alles, woran Kersey geglaubt hat. Seine Frau wird zu Tode geprügelt, seine Tochter brutgal vergewaltigt und psychiisch zerstört....die Cops haben keine Anhaltspunkte und legen den Fall schnell zu den Akten. Dann macht Kersey die Augen auf und sieht den Dschungel New Yorks mit anderen Augen - das Gesetz des Stärkeren, wo das Verbrechen regiert. Als er von seiner Firma nach Tucson, Arizona geschickt wird, erlebt Kersey, wie die Cowboys sowas in ihrer stadt regeln und Paul findet Geschmack daran. Als er zum Abschied einen schmucken Revolver geschenkt bekommt, will Kersey vorerst nichts davon wissen. Als Kersey wenig später selbst in New York überfallen wird, ist Schluß mit lustig - der ehemalige Pazifist greift zur Waffe und tötet seinen Peiniger.  Diese Tat wühlt Kersey auf, geht benommen nach Hause, übergibt sich, fängt an zu heulen, dass er es soweit kommen liess - sah dann später ein, dass er richtig gehandelt hatte undfortan schleicht er nachts durch New York, um gegen Strolche aller Art gnadenlos und tödlich vorzugehen. Nachdem er sich durch mehrere  Kriminelle geschossen hat, kommt ihm die Polizei immer mehr auf die Spur. Zum Schluß gelingt es den behrzten Inspekor Frank Ochoa (Vincent Gardenia), Kersey zu stellen. Doch Ochoa hat Verständnis für Kersey, läßt seine Waffe verschwinden und läßt Kersey unter der Bedingung, nie mehr nach New York zurückzukehren, wieder laufen - ohne dass einer seiner Kollegen von der ganzen Sache was mitbekam.

Dieser film greift das Thema Selbstjustiz auf wie kaum ein anderer. Er zeigt, wie aus einem harmlosen Mann, der sogar Kriegsdienstverweigerer war, unter schrecklichsten Bedingungen zum Rächer werden kann. Inwiefern man diese Taten gutheißt, muß freilich jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich sehe die Sache so: Wenn jemand behauptet, er würde niemals so reagieren., wie Kersey, soll er wirklich tief in sich selbst blicken - niemand, wirklich niemand kann mit Gewissheit dieses behaupten. Wenn Kersey vorher gefragt wurden wäre, ob er in einem theoretischen Fall, was ihm wirklich so passiert ist, so reagieren würde, würde er mit Sicherheit es auch verneinen. Worauf ich hinaus will, niemand - wirklich niemand kann zu 100%ger Sicherheit sagen, wie er reagieren würde unter den Gründen, wie es Kersey passiert ist.

Fragwürdig natürlich auch das Verhalten von Insp. Ochoa , gespielt von Vincent Gardenia, der Kersey den ganzen Film lang gejagt hatte und ihn am Ende freiläßt, weil er Verständnis für ihn zeigte. Inwiefern man ihn verurteilt, dass er quasi einen mehrfachen Mörder zur Flucht verholfen hatte, muß ebenfalls jeder selbst entscheiden.

Das perfide an diesem Film ist, dass viele andere Selbstjustiz-Filme das Grundthema haben, dass zuerst oder im Laufe des Films genau jene Peniger, die das ganze Elend auslösten, gesucht und zur Strecke gebracht werden. Doch nicht in diesem Film.  Die 3 Verbrecher, die Kerseys Frau erschlagen haben und seine Tochter brutal vergewaltigt haben, blieben ungeschoren - tauchten im ganzen Film nicht wieder auf. Übrigens wurde einer der 3 von Jeff Goldblum gespielt, der mit diesem Film einst sein Leinwand-Debüt feierte - gerademal 22 Jahre alt :)

Dieser Film beruht auf einen Bestseller-Roman von Brian Garfield. Regie führte hier - wie öfters in brosnon Filmen danach der gestandenen Crime Regisseur Michael Winner.

Für Charles Bronson war dieser Film 1974 der große Durchbruch und wegweisend für viele Filme seiner Karriere als Action-Star.

In Deutschland war dieser Film lange Zeit gekürzt. Es fehlten ca. 1-1,5 Minuten. Szenen, die zeigten, wie Kerseys Frau ermordet wurden und dessen Tochter vergewaltigt wurden. Mittlerweile gibts den Film uncut auf DVD. Die Szenen sind übrigens im englischen Original mit deutschen Untertiteln versehen wurden.

Bewertung bleibt wie sie immer schon bei mir war - :5sterne:


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Mr. Majestyk am 22. Juli 2016, 12:03:38
Den Film gibt es übrigens auch uncut auf Blu-ray ;)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Crockett am 05. November 2017, 15:49:40
In Deutschland war dieser Film lange Zeit gekürzt. Es fehlten ca. 1-1,5 Minuten. Szenen, die zeigten, wie Kerseys Frau ermordet wurden und dessen Tochter vergewaltigt wurden. Mittlerweile gibts den Film uncut auf DVD. Die Szenen sind übrigens im englischen Original mit deutschen Untertiteln versehen wurden.

Die Szene war wohl früher in Deutschland ungekürzt mit deutschem Ton auf VHS erhältlich. Auch auf der Blu-ray von Studiokanal ist der deutsche Ton komplett.   

Nur auf der deutschen DVD von Kinowelt wurde die deutsche Tonspur in der Vergewaltigungsszene zensiert (und stattdessen ist der Originalton mit Untertiteln zu hören), weil man die Synchro hier heutzutage als zu heftig (im Sinne von menschenverachtend) beurteilt.

So steht es jedenfalls hier: http://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=774345

So ändern sich eben im Lauf der Jahrzehnte die Beurteilungen. Was man früher als unbedenklich eingestuft hat, wird heutzutage viel kritischer gesehen.

Für die deutsche Synchro war übrigens damals Rainer Brandt verantwortlich (der auch den Arzt im Krankenhaus und den drogensüchtigen Räuber im Central Park sprach). Den kennt man ja sonst eher als Erfinder der Schnoddersynchro und witziger Sprüche. Aber bei der Bearbeitung von gewalttätigen Filmen hat er wohl manchmal (jedenfalls aus Sicht der heutigen Zensoren) geschmacklich über die Strenge geschlagen.

Auch aus seiner Bearbeitung des Belmondo-Films "Der Außenseiter" wurde ja in der heutigen DVD-Ausgabe an einer Stelle der deutsche Ton zensiert.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Crockett am 11. November 2017, 12:01:28
Nur auf der deutschen DVD von Kinowelt wurde die deutsche Tonspur in der Vergewaltigungsszene zensiert (und stattdessen ist der Originalton mit Untertiteln zu hören), weil man die Synchro hier heutzutage als zu heftig (im Sinne von menschenverachtend) beurteilt.

Auf youtube gibt's den Film übrigens zur Zeit auf deutsch in voller Länge. Auch die besagte Szene ist darin uncut in deutsch.

Eigentlich ist es ja nur derber, halbstarker Sexualjargon, den die drei Mugger hier von sich geben. Aber in Verbindung zum Bild wirkt er halt doch etwas heftig.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 11. November 2017, 13:50:04
Nur auf der deutschen DVD von Kinowelt wurde die deutsche Tonspur in der Vergewaltigungsszene zensiert (und stattdessen ist der Originalton mit Untertiteln zu hören), weil man die Synchro hier heutzutage als zu heftig (im Sinne von menschenverachtend) beurteilt.

Auf youtube gibt's den Film übrigens zur Zeit auf deutsch in voller Länge. Auch die besagte Szene ist darin uncut in deutsch.

Eigentlich ist es ja nur derber, halbstarker Sexualjargon, den die drei Mugger hier von sich geben. Aber in Verbindung zum Bild wirkt er halt doch etwas heftig.

Echt? Hast du da mal den Link für?


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Crockett am 11. November 2017, 14:10:06
Nur auf der deutschen DVD von Kinowelt wurde die deutsche Tonspur in der Vergewaltigungsszene zensiert (und stattdessen ist der Originalton mit Untertiteln zu hören), weil man die Synchro hier heutzutage als zu heftig (im Sinne von menschenverachtend) beurteilt.

Auf youtube gibt's den Film übrigens zur Zeit auf deutsch in voller Länge. Auch die besagte Szene ist darin uncut in deutsch.

Eigentlich ist es ja nur derber, halbstarker Sexualjargon, den die drei Mugger hier von sich geben. Aber in Verbindung zum Bild wirkt er halt doch etwas heftig.

Echt? Hast du da mal den Link für?

Ich muss mich leider korrigieren: Es GAB den Film bis gestern Abend auf deutsch. Scheinbar ist er über Nacht gesperrt worden. War ja auch wieder mal nur eine Frage der Zeit.  :-\

Wenn du willst, kann ich dir aber den deutschen Ton der entsprechenden Szene schicken.  ;)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 11. November 2017, 18:06:52
Sehr schade. :(

Nee, lass mal....ich vllt. ergibt sich ja mal die Chance, ihn uncut komplett zu bekommen...


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: McCormick am 28. Februar 2018, 17:33:32
Der Film wurde vom Index gestrichen und ist nun FSK ab 16
https://www.spio-fsk.de/asp/fskkarte.asp?pvid=583480 (https://www.spio-fsk.de/asp/fskkarte.asp?pvid=583480)


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 28. Februar 2018, 17:37:34
Eigentlich unglaublich...all diese Gewaltszenen und Vergewaltigungsszenen für FSK: 16. Vom Index weg ist ja OK, aber ein 18er hätte es bleiben müssen...


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Crockett am 13. März 2018, 15:36:57
Eigentlich unglaublich...all diese Gewaltszenen und Vergewaltigungsszenen für FSK: 16. Vom Index weg ist ja OK, aber ein 18er hätte es bleiben müssen...

Vielleicht hat man das Remake mit Bruce Willis, das derzeit bei uns in den Kinos läuft, zum Anlass genommen, sich den Film nochmal anzusehen und ist durch den Vergleich mit heutigen Gewaltstandards zu dem Schluss gekommen, dass eine Inzizierung bzw. FSK 18 nicht mehr gerechtfertigt ist (wie man es ja in letzter Zeit auch bei einigen Horrorstreifen gemacht hat).

Der Film ist ja im Vergleich zu heutigen Produktionen auch gar nicht so sehr gewalttätig oder verstörend. Es ist aber seine ziemlich perfide und geschickt vermittelte Selbstjustizbotschaft, die ihn (jedenfalls für mich) noch heute bedenklich macht.


Titel: Re: Ein Mann sieht rot (Death Wish) (USA, 1974)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 13. März 2018, 20:59:23
Ach, das Remake läuft schon? Ganz an mir vorbei gegangen....