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=> FILME & GASTROLLEN MIT BARRY NEWMAN => Thema gestartet von: Dan Tanna Spenser am 26. Januar 2008, 00:44:25

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Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 26. Januar 2008, 00:44:25
Mit 'nem Guten Schuss Speed im Rachen und mit der Wette im Hinterkopf, innerhalb von 15 Stunden von Denver nach San Francisco zu kommen, rast Kowalski in seinem 1970er Dodge Challenger R/T mit einem 440 Kubik V8-Motor ber den staubigen, verlassenen Highway. Verfolgt von der dmmlich-tumben, aber glcklicherweise nicht lcherlich dargestellten Polizei. Bereits in den ersten Minuten von "Fluchtpunkt San Francisco" sind wir Zeugen der ersten Minuten des Finales. Der Film beginnt an einem Sonntag, um 10:02 Uhr. In Kalifornien.

Wir sehen das finale Dilemma, die letzte groe Entscheidung in Kowalskis "Karriere". Vor ihm eine mit zwei Bulldozern gestellte Straensperre, deren berwindung schlicht unmglich scheint, hinter ihm 2 Wagen der kalifornischen Polizei. Doch noch bevor Kowalski eine Entscheidung trifft, springt die Erzhlung zeitlich nach hinten. Nach fast 10 Minuten befinden wir uns nun "2 Tage frher", nmlich in Denver, Freitag, 23:30 Uhr. Hier startet Kowalski seine Odyssee nach Frisco. Was auf der Reise passiert, sollen wir in den nchsten 90 Minuten erfahren.

Dies erste, narrative Spielerei ist der Auftakt fr eine doch relativ gradlinige, einzige, gigantische Verfolgungsjagd. Whrend John A. Alonzo fantastische Aufnahmen von der menschenleeren Wste gegen einen wunderschnen, blauen Himmel photographiert, verliert sich das Skript, der Plot wird zunehmend dnner, jedoch die Charakterisierung von Kowalski wird immer strker. Die halsbrecherischen Autojagd-Szenen werden immer wieder durch unverfremdete und unkommentierte Rckblenden unterbrochen, die Kowalski als einst rechtschaffenen Soldaten, hochdekorierten Polizisten und erfolgreichen Rennfahrer zeigen.

Nun jedoch ist Kowalski Kurier, ein Hllenfahrer, der menschgewordene Traum von Freiheit. Ohne Familie und ohne Zuhause, beziehungsweise mit einem Zuhause hinter dem Steuer, kann es nichts und niemanden geben, der Kowalski stoppen oder beeinflussen knnte. Sogar die Polizei sieht oft nicht mehr als nur den Auspuff des Wagens. Es ist das versinnbildlichte Gefhl der 70er Jahre, die Post-"Easy Rider"-Zeit, in der die romantisierten Bilder von drogenbeeinflusster Freiheit langsam abklingen. Von der Hippiekultur ist kaum mehr etwas zu sehen. Zwar erhebt ihn der schwarze, blinde Radio-DJ Super Soul (Cleavon Little) zu einem Idol seiner Generation ber den ther, jedoch sind es scheinbar Schaulustige, die Kowalski an der Straensperre sehen wollen, und keine Happening-feiernde Kids.

Hin und wieder kommt es zu Begegnungen mitten in der Wste. Auch wenn es hier zu schwcheren Szenen kommt, wie zum Beispiel das Treffen mit den beiden, gerade verheirateten, homosexuellen Anhaltern, oder der eigentmliche Religionskult der J. Hovah's Singers, die Schlangen und Musik als Inspiration ihres gttlichen Werkes sehen, gibt es zwei Highlights in dem Film: Der alte Mann, der in der Wste lebt, in Metaphern spricht, und davon lebt, Schlangen einzufangen, ist Kowalskis einziger wahrer sozialer Kontakt auf der Reise. Trotz der Unverstndnis fr die kryptischen Aussagen des Mannes, hegen sie innerhalb von kurzen Momenten eine Freundschaft fr einander. Beide sind isoliert von der Gesellschaft und leben in ihrer eigenen, kleinen Welt: Kowalski im Auto, der Unbekannte bei seinen Schlangen.

Die zweite, berhmte Person, ebenfalls namenlos, auf die Kowalski trifft, ist ein nacktes Mdchen auf einem Motorrad. Im ersten Augenblick scheint es so, als ob ihr Auftreten nur der puren Zurschaustellung nackter Haut dient, aber wenn man lnger ber ihr Handeln und ihre bedingungslose Verbundenheit zu Kowalski nachdenkt, so kommt man zu dem Schluss - und dieser ist gerade angesichts ihrer Kowalski-Collage aus mehreren Zeitungsartikeln vergangener Tage -, sie ist jemand, der frher in Kowalskis Polizistentage von ihm gerettet wurde.

Kowalski wird gespielt von Barry Newman, der aber letzten Endes nichts weiter zu tun hat, als cool hinter dem Steuer zu sitzen, und mal ein berlegenes, mal ein nachdenkliches Gesicht aufzusetzen. Einen schnen Kontrast bietet da Cleavon Little, der mit Leib und Seele seine Radiomoderation herausschreit, und mit energetischer Kraft seine Rolle spielt. Karl Swenson und Rita Coolidge haben kleine Rollen. Im Gegensatz dazu, spielt hierbei der Soundtrack eine deutlich grere Rolle. Die soulige Musik von Bobby Doyle, Jimmy Walker oder Mountain passt immer eins zu eins auf die von Alonzo portrtierte Stimmung.

Nach 93 Minuten befreiender Reise endet "Fluchtpunkt San Francisco". Ein groartiger, tiefsinniger Actionfilm, dessen Grundgedanke "Freiheit" ist - sowohl inhaltlich, als auch stilistisch. Frei von Drehbuch-Standards, frei von der allen Regeln der Regie und frei von der Notwendigkeit eines wirklichen Plots. Ein groartiges Beispiel fr die spannenden 70er Jahre. Der Film endet, der Kreis schliet sich, am Sonntag, 10:04 Uhr. In Kalifornien


 Altersfreigabe: FSK: ab 18

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51CJTYFZKSL._SS500_.jpg)


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 08. Juli 2008, 02:40:12
Achtung und aufgepasst! Der Kultfilm kommt nach lngerer Zeit endlich auch wieder ins Fernsehen:

Dienstag, 08.07.2008
 
Beginn: 22:00 Uhr Ende: 23:35 Uhr
 
Sender: Kabel 1 Classics



und


Donnerstag, 17.07.2008
 
Beginn: 20:15 Uhr Ende: 22:20 Uhr
 
Sender: Kabel 1 Classics


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Mrs.Petrocelli am 08. Juli 2008, 19:23:22
Super! Danke!!!


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 09. Juli 2008, 02:52:38
Gern geschehen! [11]

Ob die 18er uncut-Fassung gezeigt wird, oder eine geschnittene Fassung, kann ich leider nicht sagen.


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Mrs.Petrocelli am 09. Juli 2008, 20:03:10
Ich habe den Anfang verpasst [8] Darf es nchste Woche nicht verpassen.


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 10. Juli 2008, 23:35:37
Shit!

Drcke dir die Daumen, dass dann alles klappt!


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Goliath am 11. Juli 2008, 22:36:14
Hab den Film mal gesehen. Aber wohl nicht die FSK ab 18-Fassung. Kann mich gar nicht erinnern, dass er so brutal war.

Nun fehlt mir leider Kabel 1 Classics. Ihr glcklichen!!!

P.S. Das Cover sieht geil aus!!


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Theo Kojak am 12. Juli 2008, 00:02:23
Ich habe mir den Film vor 1-2 Jahren uncut gekauft. Ein wirklich sehr empfehlenswerter Film. Newman vllig anders als sein Petrocelli-Charakter [13]


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Mrs.Petrocelli am 12. Juli 2008, 16:49:40
Ich habe Kabel 1 classics nur zum Testen bis Ende des Monats. Ist eigentlich das erste Mal, dass ich da was geschaut habe.

Das Cover ist echt toll.


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 13. Juli 2008, 20:03:37
Ja, das Cover ist gut gewhlt.


Titel: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 11. April 2009, 00:32:34
Hier ein paar weitere interessante Infos zum Film:


Kowalski (Barry Newman) soll ein Auto von Denver nach San Francisco berfhren. Der Ex-Rennfahrer wettet, dass er die vor ihm liegende Strecke innerhalb von fnfzehn Stunden zurcklegen kann. Eine Herausforderung, die er zum Einen durch die Einnahme von Amphetaminen zu bewltigen hofft. Auerdem kann er ihr aber auch nur dann gerecht werden, wenn er sich nicht an Geschwindigkeitsbeschrnkungen hlt und dem V8-Motor des weien 1970er Dodge Challenger R/T freien Lauf lsst. Wegen seiner Fahrweise wird Kowalski im Laufe seiner Fahrt durch den Sdwesten der USA immer intensiver von der Polizei verfolgt (der er laut Rckblenden frher selbst angehrt hatte). Auf seiner Seite hat Kowalski insbesondere den Radio-Diskjockey Super Soul (Cleavon Little), der den Polizeifunk abhrt und den von ihm als "letzten amerikanischen Helden" bezeichneten Flchtigen ber den ther immer wieder vor geplanten Polizeiaktionen warnen kann. Jedenfalls so lange, bis Super Soul gewaltsam zum Schweigen gebracht wird. Entlang seiner Strecke bekommt Kowalski aber auch Hilfe von einem Motorradfahrer, Angehrigen einer Hippie-Kommune und anderen Personen. Letztendlich erreicht Kowalski sein Ziel allerdings nicht, da er selbstmrderisch in eine Straensperre rast. Viele glaubten, Kowalski habe dies mit Absicht getan, denn man sah ein Lcheln des Hauptdarstellers. Jedoch rumte Barry Newman einst in einem Interview mit diesem Irrglauben auf, indem er sagte: Kowalski lchelte weil er dachte, er kme knapp an der Straensperre vorbei und htte damit freie Fahrt...er wusste nicht, dass er in den Tod rast. Sarafian sagte in einem Interview, dass er ein anderes Ende geplant habe. Das Licht zwischen den Planierschilden sollte ein Tor in eine andere Welt darstellen, in die Kowalski beim Zusammensto eintritt (vgl. The Doors: Break on through to the Other Side). Diese kurze Einblendung des Lichts ist einer von diversen Fehlern im Filmverlauf, die darauf hinweisen, dass es sich um ein B-Movie handelt.

Die Geschichte eines sympathisch gezeichneten Protagonisten, der sich gegen die geballte Ordnungsmacht zur Wehr zu setzen hat, ist insbesondere beim US-amerikanischen Kinopublikum sehr gut angekommen. Dies auch deshalb, weil uramerikanische Freiheitswerte gegen eine repressiv handelnde Obrigkeit gestellt worden sind und es dafr in der damaligen Zeit durchaus eine gesellschaftliche Entsprechung gegeben hat. Nmlich die Konfrontation groer Teile der Jugend mit einer Staatsmacht, die sich nicht damit anfreunden kann, dass insbesondere der US-amerikanische Freiheitsbegriff durch verschiedene Jugendkulturen (s. Free Speech Movement, Hippies) im Sinne einer neu verstandenen Selbstverwirklichung interpretiert worden ist. Vor diesem Hintergrund ist es sicher auch kein Zufall, dass mit San Francisco ein zentraler Ort der damaligen US-Jugendkultur als Zielpunkt einer Reise gewhlt worden ist.

Von einer gewissen filmhistorischen Bedeutung ist Fluchtpunkt San Francisco darber hinaus aber auch fr das Genre des Roadmovies. Nach Easy Rider gilt dieser Film erst als zweiter bedeutender Vertreter dieser filmischen Gattung und hat seither viele Filmemacher beeinflusst.

Aufgrund akuten Geldmangels war es den Produzenten nicht mglich, beim finalen Crash einen teuren Dodge Challenger zu zerstren. Aus diesem Grund wurde ein kostengnstiger, gebrauchter Chevrolet Camaro verwendet. Bei genauerem Hinsehen kann man die markante Seitenlinie des Camaros whrend der Detonation erkennen. Die Firma Chrysler hat sich nach dem Screening aus dem Sponsoring zurckgezogen, weil sie sich vom Image des Films (Drogen, Raserei, Hippies, Nacktszene) distanzieren wollte.

In der DDR war der Film ab 14 Jahre zugelassen. Fr die 2002 erschienene DVD wurde die englische Einstufung ab 18 Jahren bernommen.

Der Film wurde im Seitenverhltnis 4:3 gedreht, auf der DVD aber auf 16:9 formatiert.

Es gibt eine geschnittene Szene mit Charlotte Rampling, die erstmalig auf der USA-DVD zu sehen ist und klrt, warum Kowalski nach San Francisco fhrt und wie er mit vollem Namen heit: Er wohnt dort und sein Name ist Kowalski (Zitat: Kowalski. First, last and only.). Die Szene spielt in der Nacht nach dem Abschied vom Motorradfahrer.

2003 hat die Band Audioslave den Film fr das Musikvideo zu dem Lied Show Me How to Live verwendet. Dabei wurden gekonnt Originalszenen mit neu gedrehtem Material gemischt.

Unter dem Pseudonym Guillermo Cain hat der bekannte (exil-)kubanische Schriftsteller und Filmkritiker Guillermo Cabrera Infante am Drehbuch mitgewirkt.

Unter der Regie von Charles Robert Carner ist dieser Stoff im Jahr 1997 ein weiteres Mal als TV-Produktion (dt. Verleihtitel: Hllenjagd nach San Francisco) verfilmt worden. Und zwar mit Viggo Mortensen in der Rolle des Kowalski.

Die DDR-Synchronisation von Vanishing Point kam im Jahr 1975 in die ostdeutschen Kinos. Der Film erhielt dort den Titel Grenzpunkt Null. Hier entwickelte sich Grenzpunkt Null zu einem Phnomen, denn der Film wurde zum Symbol fr eine ganze Generation. Es ist typisch, dass der Film auch heute noch auf diejenigen wirkt, die ihn damals im Kino sahen.

In der Folge Schmutzarbeit der Serie Tatort aus dem Jahre 1989 luft in einer Szene, in welcher der Killer sich im Hotel vorbereitet, im Hintergrund ein Fernseher mit Fluchtpunkt San Francisco.

In Quentin Tarantinos Death Proof (2007) fhrt die Protagonistin einen weien 1970er Dodge Challenger Probe, in der finalen Verfolgungsjagd nimmt Tarantino in mehreren Einstellungen eindeutig Bezug auf den Film (z.B. in der Sprungszene) und auch der Filmtitel wird mehrmals genannt.

Die nachfolgenden Ansagen des Protagonisten Super Soul, welcher als blinder Radio-DJ fr den Sender KOW ber die Verfolgungsjagd berichtet, dienten verschiedenen Bands als Ausgangspunkt fr deren Lieder. So zitierte die britische Band Primal Scream auf ihrem 1997er Album Vanishing Point im Lied Kowalski den Film. Guns 'N' Roses verwendete das Zitat ebenfalls in Ihrem Song Breakdown, welcher auf dem Album Use Your Illusion 2 erschienen ist.



Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 07. Juli 2010, 19:38:33
Nächste Ausstrahlung:

    
kabel eins classics       
Montag, 12.07.10       
23:20 - 01:00 Uhr

01.08.10     
22:00 - 23:40     
kabel eins classics   


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 21. September 2011, 01:21:54
Wer diesen Film nicht kennt, den kann ich ihn absolut empfehlen. Nicht umsonst einer der ganz großen Krimiklassiker der 70ger Jahre! Barry Newman in seinem bekanntesten Film!. Superspannend und actionreich - Barry in Höchstform! :) Wer also auf 70ger Jahre Actionfilme steht und auch besonders was für Autoverfolgungsjagden übrig hat, kommt um diesen Film nicht herum :)

Gibts auch auf DVD, man sollte drauf achten, die ungekürzte DVD (FSK: 18 ) zu bekommen

Hier mal ein Trailer (konnte leider nur einen in englisch finden!)

#Ungültiger YouTube Link#


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Goliath am 22. September 2011, 14:43:28
Was wurde denn bei der 16-Version rausgeschnitten. Hoffentlich nicht die nackte Dame... auf dem Motorrad!!  :lol:


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 22. September 2011, 20:00:24
Was wurde denn bei der 16-Version rausgeschnitten. Hoffentlich nicht die nackte Dame... auf dem Motorrad!!  :lol:

:lol:

Kann ich nicht sagen, ich kenne nur die Uncut-Version. Aber ich gehe schon von aus, dass es die Nacktszenen oder halt die zu actionreicheren Szenen waren, wo kleine Stücke entfernt wurden.


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 01. Juli 2013, 17:14:16
Letztens erst wieder gesehen - ein verdammt toller Film! :freu:


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: holly am 01. Juli 2013, 18:52:06
wandert bei mir auch 1x im jahr in den dvd player-macht appetit auf mehr road movies und sehnsucht nach 1971-ich bräuchte eine zeitmaschine...


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 11. Dezember 2016, 19:25:20
Habe mir den Film heute nach längerer Zeit mal wieder angesehen (und mußte leider feststellen, dass meine Kauf DVD in der 7. Minute einen schweren fehler hat, die sich nur mit Kapitel vorspulen beheben liess...was in diesem Fall zum Glück "nur" 2 Minuten waren). Der Ton der Kauf DVD ist wirklich mies....ich mußte meinen TV fast auf volle Lautstärke stellen, um überhaupt eine halbwegs vernünftige Lautstärke zu hören.

Warum der Film FSK: 18 ist - habe ich auch diesmal nicht verstanden, eine FSK: 12 wäre in meinen Augen ausreichend...vllt. gerade noch eine FSK:16 - aber selbst die wäre in meinen Augen übertrieben gewesen.

Der Film traf 1971 natürlich genau ins Herz der damaligen generationen und offenbart Wünsche und Sehnsüchte der jungen Leute von damals....ein Mann alleine lehnt sich gegen alle regeln und das amerikanische verkehrssystem auf, nur um eine im grunde harmlose "Handschlag-Wette" zu gewinnen.  Während des Films dachte ich mir - was wäre eigentlich so schlimm gewesen, wenn Kowalsky bei dem ersten Stopp durch die Polizei angehalten hätte? Gut, er hätte Zeit verloren und ein Knöllchen bekommen aber wenn man im Fortverlauf sieht, wieviele Stopps ihm die Polizeisperren einbrachte, wäre die kurzen Stopps durch die Cops harmlos gewesen.

Der übereifrige Trooper(Paul Koslo) machte es sich zur Aufgabe, eine regelrechte Hetzjagd auf Kowalsky zu machen - der im Grunde keine Fehler machte: Er fuhr einfach nur zu schnell - war aber trotz seines Tempos ein angenehmer Verkehrspartner. Bei jedem cop, der - wegen dessen eigenen Unvermögens - ber der Verfolgungsjagd stürzte, hielt Kowalsky an und schaute, ob soweit alles OK war - ebenso dieser eine Typ, der Kowalsky zu einem "Rennen" rausforderte" und dabei selbst sich zum verhängnis wurde - für das Kowalsky nichts konnte. Süffig waren natürlich die beiden Homosexuellen, die Kowalsky das Auto klauen wollten :totlach:

Das der Film so endete, wie er endet - war eigentlich sehr übertrieben gewesen! Kowalsky hätte eigentlich nur eine minimale Strafe bekommen. Passend zur Zeit war auch Cleacon Little als durchgeknallter Radio-DJ, der Kowalsky zu helfen versuchte und dem die Cops dann den sender einrannten, seinen Kollegen halbtot prügelten und ihn zwangen, Kowalsky in eine Falle zu locken - die er aber letztendlich durchschaute. Auch die rassistischen Äußerungen der Cops wie "Nigger" waren schon heftig - aber eben...1971 nicht unüblich.

Schön auch die Szenen in der Wüste, wo sich Kowalsky mit dem alten Mann anfreundete oder eben später mit dem Biker, der Kowalsky durch den "Sirenen-Trick" half. Seine Freundin war ja auch klasse. Sie lief die ganze Zeit nur splitterfasernacht rum und meinte auf Kowalskys Frage, warum sie nackt sei "Sie trage schon seit über 5 Jahren kein Kleidungsstück mehr". Es engt sie ein :D

Dieser Film würde heute als Remake nicht mehr funktionieren und ist in meinen Augen ein ganz krasses Beispiel dafür, dass er nicht mehr funktionieren würde: Man könnte den Film war im Jahr 1971 wieder ansiedeln, aber man schafft es nicht, die heutigen Zuschauer wieder auf den Stand von damalsn zurückzudrehen und so würde der gesamte Film nicht mehr funktionieren und würde als harmnloses Road-Movie in den Archiven verschimmeln. Das "Vanishing Point" damals wie heute ein Klassiker ist, ist alleine dem geschulkdet, weil der Film geanu das aussagte, was die damalige generation fühlte und am liebsten selbst durchgeführt hätte, was Barry Newman für viele damals natürlich zu einem Idol machten.

Mir hatte der Film sehr gut gefallen, wengleich ich das Ende traurig fand - aber es war vornherein klar, dass er kein Happy End bekommen würde.

Ein spannendes Road-Movie durch 3 Bundesstaaten (Colorado, Nevada und Kalifornien) - meine damalige Bewertung von :4sterne: bleibt weiterhin Bestand.


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 11. Dezember 2016, 23:00:34
Noch ein Nachtrag zu meinem Post von vorhin zu dem Film:

Den gibts mittlerweile auch auf Bluray und ist von FSK: 18 auf FSK: 16 herabgestuft wurden ( na endlich!) ;)

Für weitere Details (http://www.ofdb.de/view.php?page=fassung&fid=7281&vid=369504)

Gegenüber der DVD bietet die Bluray auch nette Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Richard C. Sarafian
- Im Rausch der Geschwindigkeit: Ein Rückblick auf Fluchtpunkt San Francisco
- Kennzeichen 0A-5599
- TV-Spots
- Original Kinotrailer


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Seth am 12. September 2020, 22:21:55
Ich kann die Begeisterung für den Film nicht nachvollziehen - aber dazu fehlt mir wahrscheinlich auch die Kenntnis der 70er. Das Ende hat tatsächlich überrascht und kam etwas abrupt. Ansonsten ein Katz- und Maus-Spiel, das andere Verfolgungsfilme in meinen Augen besser hinbekommen haben. Für einmal anschauen wars ok, aber zu mehr als zwei Sternen reichts für mich nicht:

 :2sterne:


Titel: Re: Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point)
Beitrag von: Dan Tanna Spenser am 12. September 2020, 23:34:03
Ich kann die Begeisterung für den Film nicht nachvollziehen - aber dazu fehlt mir wahrscheinlich auch die Kenntnis der 70er. Das Ende hat tatsächlich überrascht und kam etwas abrupt. Ansonsten ein Katz- und Maus-Spiel, das andere Verfolgungsfilme in meinen Augen besser hinbekommen haben. Für einmal anschauen wars ok, aber zu mehr als zwei Sternen reichts für mich nicht:

 :2sterne:

Macht da jemand einen Barry Newman Watch? ;)

Uff....deine Meinung hier wundert mich...einer der größten Road Movie Klassiker aller Zeiten! :)