NOSTALGIE CRIME BOARD

Mehr zu Rainer Brandt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Brandt

Da hat Retro.TV wirklich beim Interviw mit Rainer Brandt geirrt. Al Mundy war wirklich der Starschuss für diese Art Sychros und nicht Die Zwei Wer Die Zwei mag, wird auch AL Mundy mögen. Die Sprüche sind genau gleich gut.

Nicht wirklich. Zwar wurde "Al Mundy" 2 Jahre früher gedreht, aber synchronisiert wurde sie meines Wissens erst NACH Die 2. Ansonsten wäre ja "Tennis, Schläger und Kanonen" gar die erste Serie mit solcher Synchro, die startete ja bereits 1965 - wurde aber auch erst NACH DIE 2 synchronisiert.

Rainer Brandt hat aber im Interview mit retro.tv Al Mundy wäre früher gewesen...

(http://www.tvdb.info/gfx/v/v1755.gif)

TENNISSCHLÄGER UND KANONEN (ohne Komma, wie man auch am speziellen deutschen Logo erkennen kann) lief vom 11. Juni 1968 bis zum 10. Juni 1969 alle zwei Wochen am Dienstag im ZDF, AL MUNDY vom 18. November 1969 bis zum 28. Juli 1970 alle zwei Wochen dienstags um 21.00 Uhr im ZDF. DIE ZWEI wurde erst danach gedreht (und erst recht später synchronisiert). Der Beginn der Schnoddersynchronisation wird in der Regel mit TENNISSCHLÄGER UND KANONEN gleichgesetzt, während DIE ZWEI den Schlusspunkt bildet. Seinerzeit gab es sogar eine entsprechende Stellungnahme des ZDF, die im Synchronforum abgedruckt wurde.

Bei TENNISSCHLÄGER UND KANONEN wurde in den 70ern vom WDR der Titel in TENNIS LIEBER ALS KANONEN geändert - vielleicht hatte das ZDF die Exklusivrechte am ursprünglichen deutschen Titel? An der deutschen Titelgrafik kann man erkennen, dass die Schreibweise mit Komma eindeutig falsch ist und durch Ignoranz oder völlige Unkenntnis in Umlauf gebracht wurde, denn sie ergibt nicht den mindesten Sinn. Die Serie handelt von zwei Agenten (Werkzeug: Kanonen), die sich als Tennisprofi und Trainer tarnen (Werkzeug: Tennisschläger).

Ah, OK - danke für die Information. War mir immer sicher gewesen, dass.... aber egal - die Fakten sprechen ja eindeutig für sich.

So hat er es auch im Interview erzählt. Paddy meinte ja diese Art Sycrho wäre Die Zwei "erfunden worden. Und das hat er dann auch aufgeklärt.

Da hatte Paddy genau wie ich das falsche angenommen...

Er war ja extem nervös, weil er von Rainer so zusammengeschissen wurde. Er kam ja zu spät. Wobei er es in der retro.tv-Folge von Al Mundy richtig erklärt. Da hat er es noch gewusst.

Ein klitzekleines Viertelstündchen, also nicht der Rede wert. (Ich bin schon einmal über zwei Stunden zu spät gekommen, weil der Intercity nicht auf die Regionalbahn gewartet hat, die zehn Minuten zu spät dran war. Der nächste Intercity hatte wegen Signalstörungen am Ende auch Verspätung; da ich bei diesem Zug nicht direkt fahren konnte, sondern umsteigen musste, verpasste ich nun den Anschlussintercity. Der nächste Anschlussintercity hingegen hielt nicht in meinem Zielbahnhof; ich musste den Rest also mit einer Regionalbahn fahren. Erbegnis - statt um 13.30 war ich gegen 16.00 am Ziel, obwohl ich selbst morgens püntktlich am Bahnhof war. Die Viertelstunde hier ist also wirklich nicht der Rede wert.)

Kommt drauf an, gerade bei älteren Leuten ist eine Verspätung - egal wieviel - oftmals ein No Go und ein Zeichen von Schludrigkeit ;)

Ein Rainer Brandt, dessen Markenzeichen die Schludrigkeit ist, sollte sich nun nicht so anstellen. Außerdem kann es ausnahmslos jedem passieren, dass man sich verspätet.

Natürlich! Bin selbst auch schon oft genug hier und da mal zu spät gekommen. Aber es ist leider so....das meistens gerade ältere Leute sowas besonders zuwider ist.

Das finde ich auch. Es waren 10 Minuten und dafür wurde er total zusammengeschissen.  Wie viele Journalisten mussten schon zwei Stunden auf den Star warten? Und Herr Brandt ist zwar eine Legende, aber sorry MEAG-UNSYMPATHISCH und arrogant. Er dutzt einfach den Paddy im Interview. Und auch sonst... gibt es ja heute keine guten Sychronsprecher mehr. Eine absolute Arroganz.

Ich bin Fan von seiner Arbeit, dem Menschen möchte ich nie begegnen. Sorry.

Kann ich verstehen.
Ich muß zugeben, dass mir Rainer Brandt Synchros im Gegensatz zu früher heute wirklich nur noch Kopfschütteln erzeugen über den Schwachsinn den er da manchmal erfunden hat. In den 70ern fand ich das "cool" heute nur noch nervend.

Stell dir mal vor, Brandt hätte seinerzeit "The Avengers" synchronisiert und Steed und Peel hätten auch eine Schnoddersynchro bekommen :totlach:

 :o

Das wäre der Super GAU für meine Lieblingsserie. Mag ich überhaupt nicht drüber nachdenken. Auch dafür muß ich dem "lieben (Fernseh) Gott" danken, dass dieses nicht passiert ist  :totlach:

"Ach Miss Peel, reichen sie mir doch mal ihr Patschehändchen!" :totlach:

 :totlach: oder  (Emma zu Steed) "Hallo Herr Oberförster" und der antwortet "Gruezi Gott, Frau Stirnima"  (sowas ähnliches gab es ja bei "Die Zwei" ....Heutzutage einfach nur noch "gruselig" ;) )

Zum Glück nicht. Die Serie hat schon so viel schwarzen Humor. Das wäre zuviel gewesen.

Mitgesprochen hat er ja mehrfach, allerdings meistens die Schurken aus der Helferlein-Liga. Aber die Dialoge waren bei der Rondo-Film von Werner Peters schon in guten Händen.

Sicher hatte Brandt damals auch mehrfach versucht, seinen Stil den Machern näherzubringen :D

Kann ich mir lebhaft vorstellen:

"Ach Werner, kann ich nicht da noch einen kleinen Spruch einbauen?"
"Nein."
"Och bitte, nur einen klitzekleinen."
"Nein."
"Aber das ist witzig, die Leute mögen das!"
"Nein!"
[...]

 :D :D :D

Mir gefällt die Synchro. Klar, sie fällt etwas aus dem Rahmen und ist sicher nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt sie.

Auch wenn "Tennisschläger und Kanonen" 1968 die erste TV-Serie war, die eine Schnoddersynchro bekam - die eigentliche GEBURTSSTUNDE der Schnoddersynchro war für mich der Beatles-Film "A Hard Day's Night", der am 23.07.1964 in Deutschland anlief (unter dem Titel "Yeah Yeah Yeah"). 

Rainer Brandt sprach in dem Film John Lennon. Und obwohl hier Brandt nicht Synchronregie führte, und auch das deutsche Dialogbuch offiziell nicht von ihm stammte - so ist doch sein "Einfluss" unverkennbar zu erkennen. Die Beatles (und auch andere Figuren im Film) unterhalten sich hier nämlich fast die ganze Zeit so ähnlich wie Danny Wilde und Brett Sinclair in "Die 2".

Gleich in der ersten Szene im Zug fallen Sätze wie:
- Wer is'n der Torwart mit der Schießbrille?
- Hey Sonnyboy, is deine Alte mit 'nem andern abgezischt?
- Ich darf mal bitten, ja?
- Mir sind die Söckchen verrutscht, ich hör so schlecht.

Die anderen drei Beatles-Sprecher sind übrigens
Paul McCartney - Wolfgang Gruner
George Harrison - Wolfgang Draeger (Woody Allen)
Ringo Starr - Horst Gentzen (Jerry Lewis, Kermit)

Auch der zweite Beatles-Film "Help!" erhielt ein Jahr später (1965) in der deutschen Fassung (gleiche Sprecher) ähnliche Dialoge.

Was mir bei Ihr Auftritt Al Mundy auffiel, sowohl Brandt als auch Joachim Tennstedt synchronisierten Folgen der Serie. Ich glaube, die Folgen mit Tennstedt waren nicht ganz so lustig.

Rainer Brandt war auch für die deutsche Synchro von "Männerwirtschaft" verantwortlich und übernahm selbst die Rolle von Tony Randall alias Felix Unger.

Nicht Joachim Tennstedt, sondern Joachim Kerzel.

Stimmt!

Joachim Tennstedt ist u.a. Bruce Boxleitner, John Malkovich, Jeff Bridges oder Jameson Parker :)

Random Fact er hat Prinz Philipp in Disney Dornröschen von 1959 gesprochen und vielleicht war er auch die Gesangsstimme. Von den Sprechrollen ist er der einzige der noch am Leben ist alle anderen sind schon verstorben.

Rainer Brandt arbeitete in den 60ern und frühen 70er Jahren für die Synchronfirma von Karlheinz Brunnemann, mit dem er zusammen die flapsigen Dialoge entwickelt hat. Dies begann 1968 mit Tennis-Schläger und Kanonen, wo Brandt und Brunnemann noch Nebenrollen sprachen, während Gert Günther Hoffmann Robert Culp und Edgar Ott Bill Cosby sprachen. Brandts erster großer Auftritt war dann 1969/70 als Al Mundy, womit er einem breiten Publikum bekannt wurde.

Nicht erwähnt wurde hier die englische Serie "Department S", in der die "Brunnemänner" noch einen drauf gelegt haben. Brandt sprach hier nur Nebenrollen, während Brunnemann den Co-Star Joel Fabiani als Stewart Sullivan sprach und sich Jürgen Thormann als Jason King so richtig austoben konnte.

Der Zenit war meines Erachtens mit "Die 2" erreicht. Die Serie wird schon im Original gut gelaunt gespielt und die übermütige deutsche Synchronisation ist das i-Tüpfelchen. In einem anderen Post hatte ich schon geschrieben, dass ich die später synchronisierten Folgen beim ersten Sehen genauso gut fand wie die erste Staffel, bemi zweiten Ansehen aber den Eindruck gewann, dass sie eher ein Abklatsch der ursprünglichen Synchro ist mit besonders vielen vulgären Ausdrücken.

Oben wird beschrieben, dass Brandt sich bei einem Interview sehr arrogant und wichtigtuerisch benommen haben soll. Nach dem Erfolg von "Die 2" gab es mehrere Äußerungen Brandts in den Medien, dass die Serie im Original totlangweilig gewesen wäre und niemand sie hätte sehen wollen. Die Medien haben diese Meinung oft übernommen, tatsächlich stimmt das aber überhaupt nicht. "The Persuaders" ist sicherlich eine der gelungensten Produktionen von Lew Grade und war in vielen Ländern ein Erfolg, nur halt nicht in dem kommerziell wichtigen Markt USA. Möglicherweise ist Brandt der damalige Erfolg etwas zu Kopf gestiegen, was offenbar bis heute anhält  :)

Andererseits glaube ich, dass Brandt tatsächlich ein begabter Synchronsprecher war. In "Männerwirtschaft" sprach er Tony Randall als pingeligen und hypochondrischen Felix Unger. Eine völlig andere und gar nicht großmaulige Rolle und nach meiner Ansicht ebenfalls perfekt synchronisiert.

Als "Die 2" Anfang 1973 im ZDF ausgelaufen war, kam als weitere und letzte "Schnodderserie" "Jason King", diesmal ohne seine Mitstreiter vom "Department S". Dieser Nachklapp war meines Erachtens ziemlich affig und die Synchro betonte das noch. Danach war es offenbar erstmal genug. Brandt gründete Mitte der 70er Jahre seine eigene Synchron-Firma und sprach diverse Filmstars.