Diese Folge ist sicherlich ein Fest für Fans von "Rocky"
Noah Beery Jr., dem Film-Vater von
Jim Rockford, der hier einen scheinbar schlitzohrigen Burschen spielt, aber mit dem gleichen Charme wie als "Rocky".
In dieser Episode wird der Zuschauer sehr geschickt auf eine völlig falsche Fährte geführt und man wäre am Ende total überrascht, wenn die amerikanische Fernsehmoral der 50er und 60er Jahre einen nicht schon vorher mißtrauisch gemacht hätte.

Spoiler :
Der Zuschauer bekommt sehr schnell den Eindruck, dass Noah Beery Jr. einen gerissenen Erbschleicher spielt, der schon zwei Ehefrauen unter die Erde gebracht hat und es jetzt auf die dritte abgesehen hat. Man fühlt mit dem vermeintlichen dritten Opfer mit,
Perry Mason macht sich schon auf den Weg zu ihrer Rettung und dann stirbt die "arme" Frau doch noch nach gut zwei Dritteln der Folge an einer Vergiftung. - Heutzutage würde man das als Stilmittel nehmen, um den Zuschauer in Wallung zu bringen und auf ein emotional dramatisches Ende vorzubereiten, bei dem die Gerechtigkeit siegt.
Damals hätte es das Wohlfühl-Bedürfnis der Zuschauer gestört, wenn der Frau diese Ungerechtigkeit widerfahren wäre. Also kam mir gleich der Verdacht, dass das scheinbar unschuldige Opfer es in Wirklichkeit nicht anders verdient hatte.
Perry Mason braucht dann allerdings noch eine Viertel-Filmstunde, um herauszufinden, dass nicht der Ehemann seine Frau umbringen wollte, sondern sie ihn und nur durch einen Zufall das für ihren Mann gedachte Gift selbst getrunken hat.

Und die "Rocky"-Fans fühlen sich bestätigt, dass "Rocky" einfach nicht böse sein kann ...

