2. Der Assistent (D: 20.01.71)Während die erste Folge noch etwas eigenwillig war, zeigt
Der Assistent, wie es für den Rest der Serie weitergeht.
Die Story ist jetzt nicht megagenial, aber flott und durchaus spannend gemacht und mit einiger Action garniert. Darüber hinaus gibt es schöne Landschaftsaufnahmen und natürlich den sehr intensiv spielenden
Götz George. Damals war er noch nicht der ganz große Star, hatte aber bereits seinen typischen Stil. Ich kenne nicht sein gesamtes Filmschaffen, aber ich habe ihn in seinen Rollen oft etwas hektisch und unberechenbar und sehr dynamisch in Erinnerung, jedenfalls immer ausgesprochen individuell. Ein Jahr vor dieser Serie war er in
Herbert Reineckers Straßenfeger
11 Uhr 20 als Ingenieur
Muller zu sehen, den er vom Typ her ähnlich spielte, allerdings auf der anderen Seite des Gesetzes. Auch als
Schimanski stellte George einen ähnlichen Charakter dar, nur mit mehr Tiefgang und trotz rauher Schale empfindsam. Als Dick Donald ist er dagegen der selbstbewußte Draufgänger und supersportlich, wie man an seinen oft selbst gedrehten Stunts sehen kann.
Der nicht so große Erfolg der Serie wird an manchen Stellen damit erklärt, dass bis auf George und seine damalige Ehefrau
Loni von Friedl keine deutschen Darsteller mitspielen. Ich kann damit sehr gut leben. Zu der damaligen Zeit gab es zahlreiche Serien, die in der "großen weiten Welt" spielten, aber "zu Hause" oder in Kulissen gedreht wurden. Und dass nicht nur in Deutschland, sondern auch viele der berühmten englischen
ITC-Produktionen. Die Alternative bei Dick Donald wäre demnach eine heimische Produktion mit in Deutschland lebenden Darstellern gewesen, die irgendwie südafrikanisch wirken sollen.

In diesem Zusammenhang fällt mir zum Beispiel die
Cliff Dexter Episode
Millionen aus grüner Tiefe ein, die in Miami spielt, aber im Hamburger Hafen gedreht wurde. Als Kind fand ich das noch klasse, heutzutage fühle ich mich da als Zuschauer irgendwie veräppelt.

Jedenfalls finde ich die in Südafrika produzierte Dick Donald Serie mit unbekannten Gastdarstellern tausendmal authentischer und besser als eine Pappkulissenproduktion mit Horst Tappert oder anderen Gaststars ...


