1. To Kill a Cop, Part 1 (US: 10.04.78 D: -)Obwohl die Serie "erst" rund 46 Jahre alt ist, finden sich im Netz nur wenige Informationen, während z.B. über zahlreiche Serien der 60er Jahre oder noch älter viel mehr vorhanden ist.
Allerdings ist schon der Beginn der Serie etwas unübersichtlich. 1978 wurde der Roman
To Kill a Cop des New Yorker Ex-Cops und früheren Deputy Police Commissioners
Robert Daley verfilmt mit
Joe Don Baker als Chief of Detectives
Earl Eischied (manchmal auch
Eischeid geschrieben und in der
deutschen Fassung in
Ashley umbenannt). Das dreistündige Epos wurde wohl von
NBC an einem Abend gesendet und später für die weitere Verwertung in 2 Teile aufgesplittet, die zur Zeit in guter Bildqualität auf
Youtube zu sehen sind.
Baker spielt den Chief sehr dynamisch als eine Art Workaholic. In manchen Szenen übernachtet er im Büro und sieht danach auch so aus mit zerknittertem Anzug und fettig wirkenden Haaren. Seine Markenzeichen sind Old School Anzüge mit Weste, die Dienstwaffe im Hosenbund und eine Vorliebe für große Zigarren, auf denen er herumkaut wie einst
Winston Churchill. Der Polizeialltag verläuft nicht so schön geordnet wie bei anderen Krimihelden, sondern ähnlich wie bei
Captain Furillo in der einige Jahre später entstandenen Serie
Hill Street Blues.
Der Chief hat Stress mit seiner Ex-Frau, weil er sich mehr um seinen Sohn kümmern soll, aber auch seine glamouröse Freundin Florence fühlt sich von ihm vernachlässigt. Sein Chef, der Police Commissioner und dessen Vertreter wollen ihn am liebsten loswerden und durch einen Jasager ersetzen und ein schmieriger Geschäftsmann versucht ihn bestechlich erscheinen zu lassen, um ihn unter Druck zu setzen, eine polizeiliche Ermittlung unter den Tisch fallen zu lassen. In dem ganzen Tohuwabohu muss er sich aber um eine rücksichtslos vorgehende Gruppe afro-amerikanischer Revolutionäre kümmern, die Banken ausraubt und Polizisten ermordet.
Auf
IMDb gibt es einen ziemlich negativen Kommentar zu diesem Film. Bei
filmink hat die Autorin einen Nachruf auf
Joe Don Baker geschrieben und ist des Lobes voll für
To Kill a Cop.
https://www.filmink.com.au/vintage-telemovie-of-the-week-to-kill-a-cop-1978/Obwohl ich Baker überwiegend gerne sehe und mir auch die im Anschluss entstandene Serie
Eischied gut gefällt, hatte ich nicht so die Geduld, mich auf Englisch durch dieses dreistündige Werk zu kämpfen und bin irgendwann bis zum dramatischen Finale gesprungen.
Wie aus dem von
Burt Reynolds gespielten
Dan August in Deutschland
Dan Oakland wurde und aus Steve
Keller (
Michael Douglas in
Die Straßen von San Francisco) Steve
Heller, machte die deutsche Synchro aus Earl
Eischied Earl
Ashley. Im Folgenden werde ich den deutschen Namen nutzen, obwohl der wahrscheinlich niemandem mehr geläufig ist.

In dem Film spielen auch zwei ehemaligen Polizeibeamte mit, die in den 70ern mehrfach im TV präsent waren. Der eine ist
Eddie Egan, im Bild unten rechts. Anfang der 60er war es ihm mit diversen Kollegen gelungen, eine große Rauschgift-Organisation zu zerschlagen. Der Fall wurde 1969 in dem Roman
The French Connection aufgearbeitet, dessen Verfilmung mit
Gene Hackman Weltrum erlangte. Egan spielte in den 70ern zahlreiche Polizistenrollen. In diesem Film ist er als
Chief Ed Palmer zu sehen, in der Eischied-Serie heißt er dann
Chief Ed Parks. Eine regelmässige Rolle hat er auch als Roll Call Sergeant in der bei uns nicht gezeigten Polizeiserie
Joe Forrester mit
Lloyd Bridges.

Der andere Ex-Polizist ist
David Toma, nach dem die Krimiserie
Toma mit
Tony Musante entstanden ist, dessen Markenzeichen seine Verwandlungskünste sind.
