Habe die Folge soeben gesehen und die Beschreibung getippt. Pheew. Ich weiß noch nicht so ganz konkret, was ich davon im Endeffekt halten soll. Aber vielleicht komme ich ja beim Tippen dieser Zeilen darauf.
Zunächst einmal gefällt mir die Idee, dass in dieser Folge eine Problematik aufgegriffen wurde, von der man damals zu Zeiten einer gewissen Martha Jones eher die Finger gelassen. Klar, es gab Andeutungen in der Episode "Shakespeare Code", dass es vielleicht ein Problem sein könnte, dass Martha schwarz ist, aber richtig offen und direkt wurde damit eigentlich nicht umgegangen.
Das hat diese Episode hier definitiv besser gemacht. Es war eigentlich von der ersten Episode an auch zu erwarten, dass es irgendwann Probleme geben MUSS, wenn die Companioncrew - bzw die "Gang", wie die Doktorin es ja selbst nannte - aus Personen verschiedener ethnischer Gruppen bestand. Hier also einem weißen und einem schwarzen Mann, sowie einer Frau mit deutlich erkennbarer pakistanischer Abstammung.
Ich fand es daher sehr nett, wie in die Thematik zu Beginn eingestiegen wurde, nachdem die Gang gelandet war und Ryan eigentlich nur höflich sein wollte und dafür gleich eine heftige Rüge kassiert hat. Generell fand ich auch die Dialoge zwischen Ryan und Yas bezüglich dieses massiven Unterschieds zu dem, was sie von zuhause kennen, durchaus treffend. Ich konnte eindeutig nachvollziehen, warum die beiden diesen Ort nicht abkönnen.
Das ganze Rennen gegen die Zeit war teils relativ "putzig" anzusehen, auch, wenn ich zwischendurch ehrlich gestanden auf die Uhr sah, weil sich mir das etwas zu sehr zog. Das ist aber mehr mein persönliches Empfinden. Für andere mag das Erzähltempo dieser Episode genau richtig gewesen sein.
Sehr toll fand ich auch die Aufteilung der verschiedenen "Arbeitsaufträge" innerhalb des Teams. Jeder bekam quasi das zugewiesen, was er oder sie am besten können dürfte bzw. wo sich derjenige am besten auskennt. Ich bin sehr froh, dass man dieser offensichtlichen Logik gefolgt ist, statt einfach Kraut und Rüben daraus zu machen. Jeder Schritt musste wirklich sehr genau bedacht werden, aufgrund der gegebenen Bedingungen.
Was ich allerdings von diesem Krasko halten soll und dem, was mit ihm im Laufe der Folge passiert ist... Das ist etwas komplizierter. Man erfährt nicht den direkten Grund, warum er ausgerechnet diesen Moment der Geschichte verändern will. Es wird zwar angedeutet, dass dadurch die Schwarzen dort bleiben würden, wo sie sind, aber warum er das will, wird dennoch nicht direkt auf den Tisch gelegt. Ich vermute einfach, dass er von Farbigen eingeknastet wurde für das, was er getan hat.
Alles in allem fand ich die Folge gut gemacht. Nicht sonderlich überragend, aber es war eine gute Unterhaltung - auch, wenn ich mich nur bis zu einem gewissen Grad wirklich mit dieser Thematik empathisch auseinandersetzen kann, aufgrund der Tatsache, dass ich diese ganzen Vorurteile gegenüber Leuten, die eine andere Hautfarbe haben, nicht persönlich kenne.

für eine solide Folge mit historischem Bezug.