Sam Hawkens ist der Gefährte und erster Wildwest-Lehrer des Ich-Erzählers, der in seiner Anwesenheit den Namen Old Shatterhand erhält, und begleitet diesen auf seinem ersten, aber auch bei späteren Abenteuern (Old Firehand (1875), Der Oelprinz (1877, nicht identisch mit der Jugenderzählung), Im fernen Westen (1879), Winnetou I (1893), Winnetou II (1893), Der Oelprinz (1893/94, Buchfassungen seit 1905 als Der Ölprinz)).
Hawkens ist ein kleiner, humorvoller Mann, dennoch mutig und treu. Er wurde von Indianern einst skalpiert und trägt deshalb eine Perücke, was gelegentlich Anlass zu heiteren Situationen gibt. Sein Gewehr Liddy, das mehr einem Prügel als einem Gewehr gleicht, sein Maultier Mary und seine ständige Redewendung „wenn ich mich nicht irre, hihihihi“ sind seine Erkennungszeichen. Er bezeichnet Old Shatterhand meistens als Greenhorn, muss von diesem aber immer wieder aus heiklen Situationen gerettet werden und sorgt häufig dafür, dass Pläne schiefgehen. In Winnetou I gelingt es auf Grund seines Planes in Zusammenarbeit mit den Kiowas, die Apachen zu überlisten.
In der Jugenderzählung Der Oelprinz wird Sam Hawkens ebenfalls als Deutscher geschildert, der eigentlich Samuel Falke heißt; in Old-Firehand ist Hawkens die deutsche Sprache nicht fremd, seine Herkunft wird aber nicht thematisiert. In der Buchfassung von Der Oelprinz, 1897, wurde die deutsche Herkunft konkretisiert und Sam Hawkens stammte nun aus Sachsen.
Sam bildet mit den Nebenfiguren Dick Stone und Will Parker das so genannte „Kleeblatt“ im Wilden Westen des Karl May. Beide ziehen ihn häufig damit auf, dass sein „Schüler“ Old Shatterhand seinen Lehrmeister in vielen Dingen übertrifft.
In den KMV-Bearbeitungen des Kolportageromans Deutsche Herzen – Deutsche Helden (Im Tal des Todes, Zobeljäger und Kosak (beide 1934)) übernimmt Sam Hawkens die Rolle des Westmanns Sam Barth.
In den Karl-May-Verfilmungen der 1960er-Jahre wurde Sam Hawkens von dem deutschen Schauspieler Ralf Wolter dargestellt.