Die Abenteuer des Rabbi Jacob (Originaltitel: Les Aventures de Rabbi Jacob) ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 1973. Die Komödie ist einer der bekanntesten Filme des Komikers und Schauspielers Louis de Funès. Der Film startete am 20. Dezember 1973 in den bundesdeutschen Kinos.
Handlung
Rabbi Jacob, einer der beliebtesten Rabbiner von New York, wird eines Tages von seiner französischen Verwandtschaft, den Schmolls, zur Bar Mitzwa seines Großneffen David eingeladen. Darum fliegt er mit seinem Begleiter Rabbi Samuel von New York nach Paris.
Inzwischen fährt der Geschäftsmann und Fabrikant Victor Buntspecht (im Original: Pivert) in der Normandie zur am nächsten Tag stattfindenden Hochzeit seiner Tochter Antoinette. Sein Wagen ist ein schwarzer Citroën DS. Buntspecht, der rassistisch eingestellt ist gegen Schwarze, gegen Juden und gegen sämtliche Ausländer, erfährt bei einem kleinen Autounfall, dass sein Chauffeur Salomon Jude ist. Als Salomon sich wegen des bevorstehenden Sabbats zu arbeiten weigert, entlässt Buntspecht ihn auf der Stelle, um anschließend allein nach Hilfe zu suchen.
Inzwischen wird der arabische Revolutionär Mohamed Larbi Slimane vom Geheimdienst seines Landes entführt. Der von Colonel Farès angeführte Trupp bringt ihn bei Nacht in eine Kaugummifabrik. In ebendieser Fabrik sucht Victor Buntspecht Hilfe (und stürzt dabei in einen riesigen Bottich mit Kaugummimasse). Er verhilft Slimane ungewollt zur Flucht; Slimane erschießt zwei der Verfolger in Notwehr. Die von Salomon verständigte Polizei findet die Leichen und verdächtigt Buntspecht des Mordes. Buntspecht und Slimane können gemeinsam fliehen; die Polizei leitet eine Fahndung ein, die Kommissar Andréani persönlich leitet.
Am nächsten Tag gehen Buntspecht und Slimane, der Buntspecht bedroht, zum Flughafen Orly, um in Slimanes Land zu gelangen (denn wäre die Revolution erfolgreich, würde er Premierminister werden). Germaine, Buntspechts Frau, versucht ihren Mann zu finden, da sie glaubt, er werde sie wegen einer anderen Frau verlassen. Auch Colonel Farès und seine Mitarbeiter sowie Kommissar Andréani versuchen, Buntspecht und Slimane auf dem Flughafen zu fangen.
Um ihre Identität zu verschleiern, stiehlt Slimane zwei Rabbinern auf der Flughafentoilette ihre Kleider, ihre Bärte und ihre Schläfenlocken. Slimane und Buntspecht verkleiden sich somit als Rabbis. Durch diese Verkleidung werden sie von der Familie Schmoll, die sie am Flughafen empfängt, für Rabbi Jacob und Rabbi Seligmann gehalten und in das jüdische Viertel von Paris im Marais gefahren. Dort werden sie sehr herzlich empfangen.
Der einzige, der Buntspecht erkennt, ist sein ehemaliger Chauffeur Salomon, der im jüdischen Viertel wohnt. Durch ihr amüsantes Improvisieren gelingt es aber Buntspecht und Slimane, ihre Identität geheimzuhalten, obwohl Buntspecht einige Patzer unterlaufen – so segnet er zum Beispiel bei dem Empfang die jüdische Menge mit dem Kreuzzeichen. Dennoch gelingt es ihm, überzeugend als Rabbi Jacob aufzutreten und sogar eine Bar Mitzwa abzuhalten.
Als aber kurz darauf die Polizei sowie der echte Rabbi Jacob im Viertel auftauchen, müssen Buntspecht und Slimane fliehen. Trotzdem gelingt es Farès und seinem Trupp, Slimane und Buntspecht mit dessen Auto zu entführen, doch dann findet plötzlich alles ein überraschendes und gutes Ende:
Die Revolution gelingt, und Slimane wird zum Präsidenten seines Landes. Farès bittet Slimane zutiefst um Verzeihung.
Buntspechts Tochter Antoinette verliebt sich in Slimane und lässt ihren Verlobten neben dem Altar stehen. Sie fliegt mit Slimane in dessen Land.
Familie Schmoll findet den echten Rabbi Jacob, welcher Buntspecht die Maskerade verzeiht und ihn und seine Frau zur Bar-Mitzwa-Feier einlädt.
Trivia
Durch den „Arabischen Frühling“ erfuhr der Film wegen der Parallelen zwischen dem Drehbuch und der neuen Realität erneute Popularität. So strahlte der französische Fernsehsender TF1 den Film zur Hauptsendezeit am Sonntag, dem 23. Dezember 2012, aus
Kritiken
„Ein an Einfällen und Situationskomik reicher Film, der ganz auf Louis de Funès zugeschnitten ist.“ - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
„(...) ein streckenweise turbulent-unterhaltsamer Spaß mit einem wie immer überdrehten Louis de Funes. Leider ist das Drehbuch so konventionell angelegt, dass sich gegen Ende auch an den Grimassen de Funes Abnutzungserscheinungen nicht mehr übersehen lassen.“ – Redaktionswertung: 45 Prozent. – Frank Ehrlacher, „Moviemaste
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