Christopher Plummer, CC (* 13. Dezember 1929 als Arthur Christopher Orme Plummer in Toronto, Ontario) ist ein kanadischer Schauspieler und Oscar-Preisträger.
KarrierePlummer wurde als Sohn von Isabella Mary und John Plummer, damals Sekretär an der McGill University, in Toronto geboren. Einige Internetquellen geben als Geburtsort jedoch Montreal an.
Für die New York Times ist er der beste klassische Schauspieler Nordamerikas. Seine Karriere begann er auf kanadischen Bühnen sowie bei Radio und Fernsehen. Einen Namen machte sich der vielseitige Darsteller vor allem in Shakespeare-Rollen, für die er sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa mehrfach prämiert wurde. Zu den überaus zahlreichen Auszeichnungen, die er im Laufe seiner langen Karriere verliehen bekam, gehören unter anderem der Evening Standard Award (für Becket), der Tony Award (für Cyrano), der Emmy Award (für The Moneychanger), der Drama Desk Award, der Theatre World Award, der Drama League Award, der Outer Critics Circle Award, der Genie Award (für Murder By Decree), das Goldene Ehrenzeichen Österreichs, der Maple Leaf Award for Arts and Letters sowie der Ehrendoktortitel der Schönen Künste der New Yorker Juilliard School. 1986 wurde Christopher Plummer in die American Theatre Hall of Fame gewählt.
Sidney Lumet ermöglichte Plummer 1958 in Eines Tages öffnet sich die Tür sein Leinwanddebüt. Zu den wichtigsten seiner weit über 80 Kinoparts zählen die des Baron von Trapp in Meine Lieder – meine Träume (1965), des skrupellosen Bankräubers in The Silent Partner, die des Wellington in Sergej Bondartschuks Geschichtsfilm Waterloo (1970), des Sir Charles Litton in Der rosarote Panther kehrt zurück (1975) und in John Hustons Der Mann, der König sein wollte (1976), nach einem Roman von Rudyard Kipling.
Im Jahr 1971 spielte Plummer neben weiteren damals auf Ibiza lebenden Künstlern und Prominenten wie Erwin Bechtold, Robert Graves, Princesa de Borbón y Parma, Camilo José Cela, Leslie Grimes, Leonard Slater und Charles Orloff in dem Film Impromptu Balear von Regisseur Francisco Rovira Beleta.
Der Fangemeinde von Star Trek wurde er durch die Darstellung des bösen Klingonengenerals Chang in Star Trek VI: Das unentdeckte Land bekannt.
Beachtet wurden auch seine Leistungen in der Stephen-King-Verfilmung Dolores (1994), in der er als Cop „Mackey“ Kathy Bates das Handwerk legen will, und sein Dr. Leland Goines in Terry Gilliams Twelve Monkeys (1995). 1999 war Plummer in Michael Manns Thriller Insider und ein Jahr später als Doktor van Helsing in Wes Craven präsentiert Dracula zu sehen.
Plummer war dem Fernsehen schon lange Jahre verbunden und auf dem Bildschirm weit über hundert Mal zu sehen, so etwa in der inzwischen legendären BBC-Produktion Hamlet at Elsinore, in Man and Superman, After the Fall, Die Dornenvögel, Jesus of Nazareth, Counterstrike oder in Nuremberg auf TNT. Erfolgreiche Bühnenauftritte absolvierte der Workaholic Plummer etwa in Cymbeline, Nina, The Starcross Story, Henry V, Medea, Julius Caesar, The Lark, Arturo Ui, J.B., The Royal Hunt of the Sun, The Good Doctor, Danton's Death, Amphytrion, Othello, Macbeth und in No Man’s Land.
Für die Rolle des homosexuellen Hal in dem Film Beginners bekam er 2012 den Oscar als bester Nebendarsteller; er ist mit 82 Jahren der älteste Gewinner in dieser Kategorie. Zudem gewann er einen Golden Globe. 2015 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
PrivatlebenPlummer ist ein Urenkel des kanadischen Premierministers John Abbott. Er war von 1956 bis 1960 mit der Schauspielerin Tammy Grimes verheiratet. Ihre Tochter, die Schauspielerin Amanda Plummer, kam am 23. März 1957 in New York zur Welt. Von 1962 bis 1964 war er mit der Journalistin Patricia Lewis verheiratet, die Ehe wurde ebenfalls geschieden. Seine dritte Ehe ging er 1970 mit der ehemaligen Schauspielerin und Tänzerin Elaine Taylor ein. Das Paar lebt im US-Bundesstaat Connecticut in einem über 100 Jahre alten Farmhaus.
Filmografie (Auswahl) 1953: Ford Television Theatre (Fernsehreihe, Folge Othello)
1964: Der Untergang des Römischen Reiches (The Fall of the Roman Empire)
1965: Meine Lieder, meine Träume (The Sound of Music)
1965: Verdammte, süße Welt (Inside Daisy Clover)
1966: Die Nacht der Generale (The Night of the Generals)
1966: Spion zwischen 2 Fronten (Triple Cross)
1968: Der Haftbefehl (Nobody Runs Forever)
1969: Luftschlacht um England (Battle of Britain)
1969: Der Untergang des Sonnenreiches (The Royal Hunt of the Sun)
1970: Waterloo
1974: The Happy Prince
1975: Der rosarote Panther kehrt zurück (The Return of the Pink Panther)
1975: Die Schande des Regiments (Conduct Unbecoming)
1975: Der Tag, der die Welt veränderte (Sarajevski atentat)
1975: Der Mann, der König sein wollte (The Man Who Would Be King)
1976: Schlacht in den Wolken (Aces High)
1977: Jesus von Nazareth (Jesus of Nazareth)
1977: Der Auftrag (Uppdraget)
1978: Alles Glück dieser Erde (International Velvet)
1978: Dein Partner ist der Tod (The Silent Partner)
1978: Sherlock Holmes – Mord an der Themse (Murder by Decree)
1978: Star Crash – Sterne im Duell (Starcrash)
1979: Das tödliche Dreieck (Hanover Street)
1980: Ein tödlicher Traum (Somewhere in Time)
1981: Der Augenzeuge (Eyewitness)
1982: Der zweite Mann (The Amateur)
1982: Am Highpoint flippt die Meute aus (Highpoint)
1983: Die Dornenvögel (The Thorn Birds, Fernsehfilm)
1983: Im Wendekreis des Kreuzes (The Scarlet and the Black, Fernsehfilm)
1984: Tödlicher Irrtum (Ordeal by Innocence)
1984: Dreamscape – Höllische Träume (Dreamscape)
1986: Nosferatu in Venedig (Nosferatu à Venezia)
1986: Die Frau vom Boß (The Boss’ Wife)
1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet)
1989: Mindfield
1990: Firehead – Feuerengel der Apokalypse (Firehead)
1990: Die Zeit der bunten Vögel (Where the Heart Is)
1990-1993: Auf eigene Faust (Counterstrike) (TV-Serie)
1991: Star Trek VI: Das unentdeckte Land (Star Trek VI: The Undiscovered Country)
1991: Die junge Katharina (Young Catherine)
1992: Ein Fremder im Spiegel (Sidney Sheldon’s a Stranger in the Mirror)
1992: Malcolm X
1994: Wolf – Das Tier im Manne (Wolf)
1995: Dolores (Dolores Claiborne)
1995: Harrison Bergeron – IQ Runner (Harrison Bergeron)
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1998: The Clown at Midnight
1999: Insider (The Insider)
2000: Der Schatz der Dinosaurier (The Dinosaur Hunter)
2000: Nürnberg – Im Namen der Menschlichkeit (Nuremberg)
2000: Wes Craven präsentiert Dracula (Dracula 2000)
2000: Vom Teufel besessen (Possessed)
2001: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind)
2002: Ararat
2002: Nicholas Nickleby
2003: Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss (Cold Creek Manor)
2004: Alexander
2004: Das Vermächtnis der Tempelritter (National Treasure)
2005: Our Fathers
2005: Tma
2005: Frau mit Hund sucht… Mann mit Herz (Must Love Dogs)
2005: The New World
2005: Syriana
2006: Inside Man
2006: Das Haus am See (The Lake House)
2007: Man in the Chair
2007: Closing the Ring
2007: Emotional Arithmetic
2007: Rache – Vergeltung hat ihren Preis (Already Dead)
2009: Das Kabinett des Doktor Parnassus (The Imaginarium of Doctor Parnassus)
2009: Ein russischer Sommer (The Last Station)
2009: Oben (Up, Stimme)
2009: #9 (9, Stimme für #1)
2010: Beginners
2011: Priest
2011: Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo)
2013: Muhammad Alis größter Kampf (Muhammad Ali's Greatest Fight)
2014: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück (Hector and the Search for Happiness)
2014: Elsa & Fred
2014: Der Auftrag – Für einen letzten Coup ist es nie zu spät! (The Forger)
2015: Remember
2015: Mr. Collins’ zweiter Frühling (Danny Collins)
Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)
Theater 1955: Theatre World Award für The Dark Is Light Enough
1959: Tony-Nominierung für J.B. (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
1973: Drama Desk Award für Cyrano
1974: Tony Award für Cyrano (Bester Darsteller in einem Musical)
1982: Drama Desk Award für Othello
1982: Tony-Nominierung für Othello (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
1994: Tony-Nominierung für No Man’s Land (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
1997: Drama Desk Award für Barrymore
1997: Tony Award für Barrymore (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
2004: Tony-Nominierung für King Lear (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
2007: Tony-Nominierung für Inherit the Wind (Bester Darsteller in einem Theaterstück)
Film und Fernsehen 1977: Emmy für Arthur Hailey’s the Moneychangers (Bester Hauptdarsteller in einem Fernsehmehrteiler)
1980: Genie Award für Sherlock Holmes – Mord an der Themse
1999: Boston Society of Film Critics Award für Insider (Bester Nebendarsteller)
1999: Los Angeles Film Critics Association Award für Insider (Bester Nebendarsteller)
2000: National Society of Film Critics Award für Insider (Bester Nebendarsteller)
2001: Golden-Globe-Nominierung für American Tragedy (Bester Nebendarsteller in einer Serie, einem Fernsehmehrteiler oder Fernsehfilm)
2002: National Board of Review Award (Preis für das Lebenswerk)
2007: Preis für das Lebenswerk auf dem Method Fest
2007: Darstellerpreis des Palm Beach International Film Festivals für Man in the Chair
2010: Golden-Globe-Nominierung für Ein russischer Sommer (Bester Nebendarsteller)
2010: Oscar-Nominierung für Ein russischer Sommer (Bester Nebendarsteller)
2011: Hollywood Film Award für Beginners (Bester Nebendarsteller)
2011: National Board of Review Award für Beginners (Bester Nebendarsteller)
2012: Golden Globe für Beginners (Bester Nebendarsteller)
2012: British Academy Film Award für Beginners (Bester Nebendarsteller)
2012: Oscar für Beginners (Bester Nebendarsteller)