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Autor Thema: Ein Alibi zerbricht (D / Ö, 1963)  (Gelesen 1082 mal) Durchschnittliche Bewertung: 5
filmfan
Azubi in der Police Academy
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« am: 26. August 2017, 04:06:07 »



Ein Alibi zerbricht ist ein österreichischer Kriminalfilm von Regisseur Alfred Vohrer aus dem Jahr 1963. Gedreht wurde von September bis Oktober 1963 in Wien und in den Rosenhügel-Filmstudios. Uraufführung war am 29. November 1963 im Massenstart.

Handlung

Dr. Maria Rohn übernimmt die Pflichtverteidigung für einen Lastwagenfahrer, der auf der nächtlichen Autobahn einen Mann totgefahren hat. Der Mann, Siebeck, behauptet, zwei Männer hätten den Überfahrenen auf die Straße geschleift und direkt vor seinen Wagen geworfen; er habe nicht mehr ausweichen können. Die Polizei schenkt Siebeck keinen Glauben, doch seine Anwältin spürt, dass er die Wahrheit sagt.

Abends erzählt sie ihrem Mann Günther von ihrem neuen Fall. Der reagiert in ungewohnter Weise und versucht Maria zu überreden, den Fall abzugeben. Sie jedoch recherchiert in der Sache auf eigene Initiative und unabhängig von den polizeilichen Ermittlungen, weil ihr die Geschichte keine Ruhe lässt und auch, weil der Tote nicht identifiziert werden konnte. Auf der Mordkommission sieht sie eine Zeichnung, die den Toten darstellen soll. Die Zeichnung ist nicht sehr aussagekräftig, aber das Gesicht des Ermordeten taugt wohl noch weniger zur Wiedererkennung… Sie bittet, man möge die Zeichnung in der Zeitung veröffentlichen, was zum gewünschten Erfolg führt, denn der Mann wird von einem Hotelportier erkannt. Es handelt sich um einen Bauingenieur namens Kessler aus Kaiserslautern. Als sich herausstellt, dass jemand Kesslers Hotelrechnung bezahlt und sein Gepäck mitgenommen hat, als der Mann bereits tot war, verdichtet sich der Verdacht, dass es Mord war und kein Unfall. Maria berichtet Günther von ihrer erfolgreichen Detektivarbeit und der Haftentlassung Siebecks. Der wird immer abweisender und aggressiver. Zufällig entdeckt sie einen Notizzettel ihres Mannes, auf dem der Name Kessler erscheint. Diese Notiz muss er aber gemacht haben, noch bevor sie ihm den Namen des Toten gesagt hat. Zutiefst beunruhigt stellt sie ihren Mann zur Rede. Der gibt zu, Kessler noch aus jenen ersten Aufbautagen nach dem Krieg gekannt zu haben. Es stellt sich heraus, dass seine engsten Mitarbeiter und Kollegen Dr. Hartleben und Wasneck auch in eine Sache verwickelt sind, die mit Kessler zu tun hat. Kessler habe seinerzeit am schmutzigsten um Auftraggeber und Pfründe gekämpft und sei in der Folge für einige Jahre im Gefängnis gelandet. Gerade entlassen, habe er Rohn, Hartleben und Wasneck aufgesucht, um sie mit seinem Wissen um einen damals begangenen Totschlag zu erpressen. Es kam zu einer Auseinandersetzung und dem Entschluss, dass Kessler zum Schweigen gebracht werden müsse.

Neben dem Überfahrenen fand man eine zerbrochene Brille, die sich aber nicht als ihm gehörend herausstellte. Maria fügt Detail zu Detail in ihrer Recherche und das Puzzle zeigt ihr ein furchtbares Bild. Ihr Mann und seine Kollegen sind direkt in den Fall verwickelt, vielleicht sogar die Mörder von Kessler. Erst Hartleben, dann auch Wasneck versucht Maria zu warnen, Rohn nicht weiter in die Enge zu treiben, und auch die Ehefrau von Wasneck, Hanne bemüht sich vergeblich, Maria zur Loyalität zu ihrem Mann zu bewegen.

Als all dies nicht fruchtet und Maria keinen anderen Weg sieht, als die Wahrheit ans Licht zu bringen, um die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen, zerbricht der letzte Rest von Gefühl zwischen den Eheleuten Rohn, und Günter beschließt, dass seine Frau sterben muss. Er plant, unterstützt von seinen Partnern Hartleben und Wasneck und dessen Frau Hanne, einen inszenierten und tödlichen Unfall für Maria. Hanne soll, verhüllt in einem auffälligen Mantel von Maria, zu nächtlicher Stunde auf der Baustelle auftauchen und dort gesehen werden, während Rohn arrangiert hat, dass er zuhause von der Haushälterin gesehen wird. Maria wird betäubt und zur Baustelle gefahren. Wasneck sucht seine Frau, denn Maria soll ihren Mantel tragen, wenn sie später tot gefunden wird. Da tauchen Beamte der Mordkommission auf der Baustelle auf, nachdem man dort zu den gleichen Untersuchungsergebnissen gekommen ist wie Maria und erkannt hat, dass sie in großer Gefahr ist. Die Beamten lassen die Beleuchtung auf der nächtlichen Baustelle einschalten. Wasneck findet Hanne, die von einem ungesicherten Obergeschoss aus abgestürzt ist, tot auf dem Boden. Hartleben wird festgenommen. Für Wasneck ist ein Leben ohne Hanne sinnlos und er wehrt sich nicht gegen eine Festnahme. Rohn versucht über die Baustelle zu fliehen, verfolgt von einem Polizeibeamten, den er niederschießt. Maria folgt ihm und nimmt die Pistole auf, die dem Polizisten aus der Hand gefallen ist und kurze Zeit darauf steht sich das Ehepaar gegenüber, beide mit einer Waffe, die sie auf den Partner richten. Wasneck will nicht, dass die einzige bisher von Schuld Freie nun in dieser verzweifelten Lage auch noch zur Mörderin wird. Er nutzt einen Augenblick, in dem alle Blicke auf das Ehepaar gerichtet sind und ihn nicht beachten, ergreift eine Pistole und erschießt Rohn.

Der Vorspann weist darauf hin, dass der Verfilmung ein tatsächliches Vorkommnis zugrunde liegt.
Kritiken

    2]

    „Die kunstgewerbliche Verfilmung eines Herbert-Reinecker-Buches.“

– Lexikon des internationalen Films



    Ruth Leuwerik: Dr. Maria Rohn
    Peter van Eyck: Günther Rohn
    Charles Regnier: Dr. Hartleben
    Sieghardt Rupp: Leopold Wasneck
    Hannelore Elsner: Hanne Wasneck
    Dieter Klein: Ullrich Holletz
    Michael Janisch: Martin Siebeck
    Fritz Schmiedel: Kommissar Seifert
    Elisabeth Stiepl: Frau Siebeck
    Klaus Münster: Robert Vierhage
    Guido Wieland: Portier
    Mario Kranz: Regenbaum
    Walter Regelsberger: Kriminal-Assistent Peters
    Herbert Kersten: Untersuchungsrichter
    Elisabeth Epp: Anna
    Alfred Vohrer: Mann in der Kantine


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« Antworten #1 am: 26. August 2017, 04:07:14 »

Einer der besten deutschen Krinmis der 60iger Jahre.
Thematisch und dramaturgisch ist der Film ganz weit von Wallace entfernt. Offensichtlich drängte es Vohrer, neben seinen vielen Wallace-Krimis auch mal etwas ganz anderes zu machen. Ich vermute, daß bewußt keine Wallace-Darsteller gewählt wurden ( außer Charles Regnier, der als solcher aber noch nicht so etabliert war).
Das Misstrauen zwischen Leuwerik und van Eyck treibt die Handlung spannend voran. Und daraus resultiert auch eine ganz andere Art von Unheimlichkeit als bei Wallace, die in einem eindrucksvollen Finale münden. Das Ganze ist dramaturgisch, inszenatorisch und darstellerisch auf hohem Niveau auf die Leinwand gebannt worden.
Hervorzuheben ist Peter van Eyck, der hier im Gegensatz zu seinen Rollen bei Mabuse einen facettenreichen Part abzuliefern hat und sehr beeindruckt. Zwielichte Charaktere, die nicht den Menschen dahinter verdecken, liegen ihm außerordentlich, wie auch im 1964 enstandenen Reinecker-Film "Kennwort: Reiher".

Volle Punktzahl Geniale/r Film/Serie
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