Die Geschichte wird von der Vater-Sohn-Beziehung dominiert. Menschliche Beziehungen (Dennert junior und die Verlobte des Posträubers, Mücke und seine Frau, der Frauenmörder und seine Mutter) stehen im Vordergrund der Geschichte. Das eigentliche Thema des Kriminalfilms - die Jagd nach dem Serienmörder - wird ein wenig in den Hintergrund gedrängt.
Hans Albers verkörpert einen Ermittler, der für Opfer und Täter eine Vaterfigur ist. Er ist kein knallharter Vollstrecker der Gesetzesbücher, sondern zeigt menschliches Einfühlungsvermögen und hält seine Versprechen. Dadurch hat er sich die gute Meinung und das Vertrauen der kleinen Fische der Unterwelt ebenso erarbeitet wie den Ruf eines Beamten mit hoher Aufklärungsquote. Bis auf einen kleinen Durchhänger am Anfang (Dennert trifft sich in Mückes Bar mit seinen Ganoven-Freunden), der Albers' Ruf als singendem Matrosen geschuldet war, läuft die Handlung flüssig ab. Allerdings muss man diesen Film mehrmals sehen, um alle seine Feinheiten zu erfassen.
Horst Frank zeigt ein stilles Porträt eines Mannes, der aus gekränkter Eitelkeit blonde Frauen tötet, um sich an einer Frau zu rächen, die ihn in seiner Jugend verletzt hat. Brillant die Ausleuchtung der Szene, in der Frank auf Susanne Cramer trifft und man sein Gesicht nur im Schein seiner Zigarette sieht.
Das Tempo nimmt gegen Ende des Films zu. Durch die Auswahl einer Reihe von bekannten Darstellern (die charmante Agnes Windeck, die pragmatische Mady Rahl, der neben dem dominanten Albers etwas zu kurz geratene Werner Peters, der jugendliche Held Hansjörg Felmy u.a.) sichert sich dieser Film einen festen Platz unter den besten deutschen Kriminalfilmen der damaligen Zeit. 5 von 5 Punkten