Stephen Lang (* 11. Juli 1952 in Queens, New York) ist ein amerikanischer Schauspieler.
Leben
Lang studierte bis 1973 am Swarthmore College[1] und schloss sein Studium mit einem B.A. in englischer Literatur ab. Als Schauspieler hatte er bereits während seines Studiums 1969 am Hedgerow Theatre in Rose Valley, Delaware County, Pennsylvania in einer Produktion von Othello mitgewirkt. Nach dem Studium spielte er 1974 am Folger Theatre in Washington und hatte 1975 sein New Yorker Theaterdebüt in Michael Rudmans Hamlet-Inszenierung bei Joe Papps New York Shakespeare Festival. Es folgten Off-Broadway-Produktionen unter anderem von Henry V. und Das Wintermärchen und 1977 sein Broadway-Debüt in George Bernard Shaws Die heilige Johanna.
Seitdem trat er in einer Vielzahl von Theateraufführungen auf. So war er 1984 in der von Michael Rudman inszenierten Broadway-Wiederaufnahme von Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden als „Happy“, zweiter Sohn des von Dustin Hoffman dargestellten Willy Loman, zu sehen. Die gefeierte Inszenierung wurde anschließend in derselben Besetzung von Volker Schlöndorff für das Fernsehen verfilmt. In der Broadway-Inszenierung von Aaron Sorkins A Few Good Men spielte er Lt. Col. Jessep, den Gegenspieler des von Tom Hulce dargestellten jungen Lt. Kaffee. (In der Kinoverfilmung wurden Hulce und Lang allerdings durch Tom Cruise und Jack Nicholson ersetzt.)
Lang mit Michelle Rodríguez auf der USS Dwight D. Eisenhower
Für seine Darstellung eines obdachlosen Vietnamveteranen in Steve Tesichs The Speed of Darkness wurde Lang 1991 für den Tony Award als bester Hauptdarsteller nominiert. 1992 spielte er erneut in einer Hamlet-Inszenierung, diesmal in der Titelrolle. 2004 war er am Goodman Theatre in Chicago in Finishing the P icture, Arthur Millers letztem Stück, zu sehen. Anfang desselben Jahres hatte das von Lang geschriebene Stück Beyond Glory in Arlington, Virginia seine Premiere. In dem Stück, das auf dem gleichnamigen dokumentarischen Buch von Larry Smith beruht, verkörpert Lang acht Träger der Medal of Honor. Lang präsentierte diese Inszenierung anschließend (im Rahmen der vom National Endowment for the Arts gesponserten Operation Homecoming: Writing the Wartime Experience) weltweit auf amerikanischen Militärbasen.[2]
Im Kino und Fernsehen ist Stephen Lang vergleichsweise selten zu sehen. In der Fernsehserie Crime Story spielte er von 1986 bis 1988 eine der Hauptfiguren, den Staatsanwalt David Abrams. Von der Kritik stark beachtet wurde 1989 seine Darstellung des homosexuellen Gewerkschafters Harry Black in der Selby-Verfilmung Letzte Ausfahrt Brooklyn.
Seit Anfang der 1990er Jahre wird Lang in Hollywood besonders gern als autoritäre Militärperson oder Polizist besetzt. So spielte er in dem Sezessionskriegsepos Gettysburg (1993) General George E. Pickett und im Prequel Gods and Generals (2003) General Stonewall Jackson. Im Jahr 2009 war Lang gleich mehrfach als Antagonist der Hauptfigur im Kino zu sehen: In Public Enemies jagt er als Texas Ranger Winstead[3] den von Johnny Depp gespielten John Dillinger, und als militaristischer Colonel Quaritch in Avatar drängt er den von Sam Worthington verkörperten Helden des Films zwischen die Fronten. Im 2011 erschienenen Conan-Remake von Marcus Nispel stellt Lang den Gegenspieler des von Jason Momoa gespielten Conan dar.
Im Fernsehen war er ab September 2011 in der von Steven Spielberg mitproduzierten kurzlebigen Fox-Science-Fiction-Serie Terra Nova als militärischer Anführer zu sehen.
Seit 1980 ist Lang mit der Lehrerin Kristina Watson verheiratet. Die beiden haben vier Kinder
Filmografie (Auswahl) 1985: Zweimal im Leben (Twice in a Lifetime) – Regie: Bud Yorkin
1985: Tod eines Handlungsreisenden (Death of a Salesman) (TV) – Regie: Volker Schlöndorff
1986: Die gnadenlose Clique (Band of the Hand) – Regie: Paul Michael Glaser
1986: Blutmond (Manhunter) – Regie: Michael Mann
1989: Letzte Ausfahrt Brooklyn (Last Exit to Brooklyn) – Regie: Uli Edel
1991: Das andere Ich (Another You) – Regie: Maurice Phillips
1991: Auf die harte Tour (The Hard Way) – Regie: John Badham
1993: Jenseits der Unschuld (Guilty as Sin) – Regie: Sidney Lumet
1993: Gettysburg – Regie: Ronald F. Maxwell
1993: Tombstone – Regie: George Pan Cosmatos
1995: Pecos Bill – Ein unglaubliches Abenteuer im Wilden Westen (Tall Tale) – Regie: Jeremiah S. Chechik
1995: Little Panda (The Amazing Panda Adventure) – Regie: Christopher Cain
1997: Die Verschwörung im Schatten (Shadow Conspiracy) – Regie: George Pan Cosmatos
1997: Fire Down Below – Regie: Félix Enríquez Alcalá
1998: Escape: Human Cargo – Flucht aus Saudi-Arabien – Regie: Simon Wincer
1999: Story of a Bad Boy – Regie: Tom Donaghy
2000: Trixie – Regie: Alan Rudolph
2001: Dangerous Connection (The Proposal) – Regie: Richard Gale
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox) – Regie: Jim Gillespie
2003: Gods and Generals – Regie: Ronald F. Maxwell
2004: The I Inside – Im Auge des Todes (The I Inside) – Regie: Roland Suso Richter
2006: The Treatment – Regie: Oren Rudavsky
2007: Save Me – Regie: Robert Cary
2009: Public Enemies – Regie: Michael Mann
2009: Criminal Intent – Verbrechen im Visier (Law & Order: Criminal Intent, Fernsehserie, Episode 8x16)
2009: Männer, die auf Ziegen starren (The Men Who Stare at Goats) – Regie: Grant Heslov
2009: Psych (Fernsehserie, Episode 4x05)
2009: Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar) – Regie: James Cameron
2010: Christina – Regie: Larry Brand
2010: White Irish Drinkers – Regie: John Gray
2011: Conan (Conan the Barbarian) – Regie: Marcus Nispel
2011: Terra Nova (Fernsehserie, 13 Episoden)
2012: In Plain Sight – In der Schusslinie (In Plain Sight, Fernsehserie, 3 Episoden)
2013: Officer Down – Dirty Copland (Officer Down) – Regie: Brian A Miller
2013: Pioneer
2013: Pawn – Wem kannst du vertrauen? (Pawn) – Regie: David A. Armstrong
2013: The Monkey’s Paw – Regie: Brett Simmons
2014: Stephen King’s A Good Marriage - Regie: Peter Askin
2014: Gutshot Straight – Gnadenloses Spiel (Gutshot Straight) – Regie: Justin Steele
2014: Jarhead 2 – Zurück in die Hölle (Jarhead 2: Field of Fire) – Regie: Don Michael Paul
2014: In the Blood – Regie: John Stockwell
2014–2015: Salem (Fernsehserie, 9 Episoden)
2015: ExitUs – Play It Backwards (Exeter) – Regie: Marcus Nispel
2015: Band of Robbers – Regie: Adam Nee
2015: Gridlocked – In der Schusslinie (Gridlocked)
2015: Into the Badlands (Fernsehserie, 5 Episoden)
2016: Don’t Breathe – Regie: Fede Alvarez
2016: Shades of Blue (Fernsehserie, 2 Episoden)
2017: Hostiles
Auszeichnungen und Nominierungen2004: MovieGuide Awards Grace Award als Bester Darsteller für seine Rolle in Gods and Generals
2010: Saturn Award als bester Nebendarsteller für seine Rolle in Avatar – Aufbruch nach Pandora
2010: Nominiert für einen Teen Choice Award als Bester Bösewicht für seine Rolle in Avatar – Aufbruch nach Pandora
2010: Nominiert für einen Teen Choice Award: Bester Kampf (zusammen mit Sam Worthington) für seine Rolle in Avatar – Aufbruch nach Pandora
2010: Nominiert für einen MTV Movie Award als Bester Bösewicht für seine Rolle in Avatar – Aufbruch nach Pandora
2010: Nominiert für einen MTV Movie Award: Bester Kampf (zusammen mit Sam Worthington) für seine Rolle in Avatar – Aufbruch nach Pandora
San Diego Comic Con (2011)