Nachdem mir der letzte Film in meinem Watch (Il giorno) überhaupt nicht gefallen hatte, war dieser schon wieder viel besser.
Diesmal auf spanisch mit englischen Untertiteln.
Die ersten 80 Minuten des Filmes wäre ich wohl bei 2,5 Sternen geblieben. Die letzte halbe Stunde hat allerdings nochmal so aufgedreht, dass es die Wertung nochmal um 1 bis 1,5 Sterne erhöht hat. Da war die Dramatik, die Ausweglosigkeit, die Traurigkeit und Resignation mit dem seelischen Zusammenbruch am Ende so klasse gespielt, dass ich begeistert war.
Allerdings hätte ich die vielen Gesangseinlagen nicht unbedingt gebraucht - oder nicht in der Ausführlichkeit. Aber klar, wenn die Hauptdarstellerin auch Sängerin ist... -zumindest waren die Gesangseinlagen in den Film eingebaut - also sprich: Hauptdarstellerin Magda ist Sängerin in einem Club und singt da. Den ganzen Song. Sieben oder acht Mal im Film. Naja, Schwamm drüber.
Zur Ausgangslage: Angel Vega (Terence Hill) hat eine Affäre mit Magda. Sein Vater, Adolfo Vega, bandelt dann auch mit ihr an. Angel kommt nach Hause, ist entsetzt. Magda und Adolfo lernen sich dennoch besser kennen. Magda zeigt ihm, warum sie als Sängerin arbeitet - um ihre Tochter, die woanders (geschützt vor "bösen Mächten") lebt, finanziell unterstützen zu können. Es kommt härter und Magda erschießt schließlich ihren Peiniger (und Geldgeber) in Adolfos Anwesenheit. Dann kehrt sie Madrid den Rücken und geht auf Welttournee. Hauptsache von zu Hause weg. Adolfo adoptiert Magdas Tochter - was diese jedoch nicht weiß. Das sind die ersten achtzig Minuten grob gesagt.
Dann kommt die grandiose letzte halbe Stunde. Magda und Adolfo treffen sich viele Jahre später in Athen wieder. Plötzlich reist Adolfo ab. Magda ihm hinterher. In Adolfos zuhause lernt Magda Adolfos Frau kennen, die kurz zuvor - nach langer schwerer psychischer Krankheit - nach vielen Jahren entlassen wurde. Außerdem sieht sie ihre Tochter und erfährt, dass diese von Adolfo adoptiert wurde, was dieser ihr verschwiegen hat. Sie kann sich ihr nicht zu erkennen geben und weiß, dass sie ihr niemals wieder wird näher sein können.
Und gerade in dieser Szenerie merkt man Sara Montiels Größe als Schauspielerin. Dieser innere Konflikt, ihr Tochter wieder zu sehen, aber gleichzeitig die Beherrschung zu behalten, stark zu sein, ihr Leben nicht durcheinander zu bringen.
Das ganze wird jedoch noch auf die Spitze getrieben. Magda geht daraufhin ins Kloster. Als Nonne singt sie bei Hochzeiten. So auch bei der Hochzeit ihrer Tochter. Mit ihrem psychischen Zusammenbruch, während sie unter Tränen für das Glück ihrer Tochter singt, endet der Film.
Zu Terence Rolle:
Der erste ernste Frühfilm von Terence Hill, der von mir vier Sterne erhält. Die anderen beiden (Cerasella und Kasernengeflüster) waren ja Komödien. Wie gesagt, daran hat hauptsächlich die letzte halbe Stunde ihren Anteil. Terence spielt in diesem Film allerdings eher eine Nebenrolle. Am Anfang ist er ab und an zu sehen, aber dann fast den ganzen Film nicht mehr bis kurz vor Schluss. Am Ende spielt er einen doch recht abgebrühten Sohn, was ja sonst nicht so sehr seine Rolle ist, er aber dennoch gut macht.