Meine erste Avengers-Folge habe ich am 7.12.1968 im zarten Alter von 9 Jahren gesehen, die mir gleich aus mehreren Gründen auf ewig in Erinnerung geblieben ist.
Die Serie war mir namentlich bekannt, da ich im Keller alte HörZu-Zeitungen aus dem Jahr 1967 gefunden hatte und mich die Inhaltsbeschreibungen zu den Folgen englischer und amerikanischer Krimiserien im Abendprogramm schwer "beeindruckt" hatten. Allerdings durfte ich nur während der Ferien gelegentlich mal eine Folge dieser Serien sehen.
Von daher war ich begeistert, dass das ZDF Ende 1968 im samstäglichen Nachmittagsprogramm einige Emma Peel Episoden wiederholte und ich die Chance witterte, diese Serie endlich einmal sehen zu können. Allerdings gab es bei uns damals strenge Regularien, wie zum Beispiel den Fernseher erst um 20 Uhr zur Tagesschau einzuschalten. Dadurch war die erste Wiederholungschance schon ungenutzt verstrichen, aber bei der zweiten Folge
Das schottische Schloß winkte das Glück.
Wir waren zu Besuch bei der Schwiegermutter meines Vaters, wo er sich wahrscheinlich meistens langweilte und zum Zeitvertreib sogar bereit war, sich nachmittags Sendungen wie "Zum blauen Bock" anzusehen.
Von daher war er auch bereit, Emma Peel zu sehen und dann kam eine Frage meiner Oma, die mich für einen Moment "fassungslos" machte. Nachdem ich tagelang auf den "großen Augenblick" hingefiebert hatte und die Sendung endlich begann, fragte mich meine Oma, ob ich jetzt mit zu "Kleinebrahm" kommen würde, einem Kiosk in der Nähe, wo sie etwas einkaufen wollte.
Jedenfalls ist mir diese Frage als die "irreste" Frage in Erinnerung geblieben, die mir jemals jemand gestellt hat.
Allerdings war meine Oma ein paar Monate vorher Witwe geworden und lebte sicherlich in einer ganz anderen Welt als ihr damals schon krimi-verrückter Enkel.
Das schottische Schloß fand ich super-spannend, zumal mich Krimis mit Schlössern und vermeintlichen Geistern immer sehr angesprochen haben. Lange Zeit blieb mir auch das Bild in der HörZu zu dieser Folge in Erinnerung mit Emma Peel neben einer "Eisernen Jungfrau", auf die ein Gesicht gemalt war und die als Eingang zu dem geheimen Versteck der Spione diente.
Die dritte der drei Wiederholungen blieb mir dann auch wieder verwehrt, aber rund 20 Jahre später brachte das Privatfernsehen die ganzen "Schätze", die ich als Kind nicht sehen durfte.