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Autor Thema: Zu Hitchcocks 120. Geburtstag: Die dunkle Seite des Filmgenies  (Gelesen 1302 mal) Durchschnittliche Bewertung: 0
Dan Tanna Spenser
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« am: 13. August 2019, 10:32:37 »

Heute wäre Alfred Hitchcock 120 Jahre alt geworden. Er gilt als Erfinder des modernen Spannungskinos und hinterließ Klassiker der Filmgeschichte. Allerdings war Hitchcock auch ein Mann mit seelischen Abgründen, der seine Mitarbeiter und vor allem seine Hauptdarstellerinnen quälte.

Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich eng beieinander. So auch bei Alfred Hitchcock, dem begnadeten Regisseur, der am Dienstag 120 Jahre alt geworden wäre.

Er gilt als Erfinder des modernen Spannungskinos, beeinflusste Regisseure wie Quentin Tarantino oder David Lynch maßgeblich. Hitchcock schuf Meisterwerke wie "Psycho", "Das Fenster zum Hof" oder "Die Vögel", die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Kurz vor seinem Tod 1980 wurde er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen, zwei Sterne auf Hollywoods Walk of Fame erinnern an sein Vermächtnis. Der "Meister des Suspense" soll nach übereinstimmenden Aussagen und Zeitzeugenberichten aber auch eine sadistische Ader gehabt haben, er soll von dunklen Phantasien, Neurosen und Phobien getrieben worden sein, die sich in seinen Filmen widerspiegeln.

Seine Schauspieler bezeichnete er als Vieh, die Schauspielerinnen quälte er vor der Kamera, bedrängte und verfolgte sie nach Drehschluss. In seinen Filmen findet sich eine enge Verbindung von Sex und Gewalt, er war fasziniert von Würge- und Vergewaltigungsszenen und lebte dies in seinen Filmen aus.

Hedren wies Hitchcocks Annäherungsversuche zurück und musste dafür leiden

Darunter leiden mussten seine Hauptdarstellerinnen, die "Hitchcock-Blondinen". Am meisten wohl Tippi Hedren, die "Hitch" in einem Werbespot für einen Diätdrink entdeckte und 1963 für die Hauptrolle in "Die Vögel" engagiert hatte. Sein Interesse ging weit über ihre schauspielerische Arbeit hinaus, er folgte ihr am Set auf Schritt und Tritt, bestimmte, welche Kleider und Frisuren sie trug und soll sie nach Drehschluss sogar beschatten lassen haben.

In den letzten Jahren erhob die mittlerweile 89-jährige Hedren immer wieder schwere Vorwürfe gegen Hitchcock. "Er belästigte mich rücksichtslos", sagte die Mutter von Melanie Griffith und Großmutter von Dakota Johnson im vergangenen Jahr im Interview mit der "Zeit". Hedren wies die Avancen und Übergriffe des Regisseurs zurück, der gekränkte Regisseur reagierte auf seine Weise.

Am Set von "Die Vögel" ließ er Spatzen mit Kunststofffäden an Hedren befestigen, die verängstigten Tiere attackierten die Schauspielerin immer wieder, eine Woche zog sich der Dreh der Szene hin. Hedren trug eine Fleischwunde und einen Nervenzusammenbruch davon und musste medizinisch betreut werden.

"Ich spürte genau, dass es hier nicht nur um Kunst ging, sondern um Hitchcocks Rache. Er wollte mich bestrafen, terrorisieren und nahm dafür auch meine Verletzung in Kauf", erzählte Hedren.

In Hitchcocks nächstem Film, "Marnie", wurde Hedren das Opfer einer brutalen Vergewaltigungsszene, die man so bis dahin im Film noch nicht gesehen hatte. In ihrer Biografie schrieb die Schauspielerin, dass sie sich sicher sei, dass die Szene "Hitchcocks Phantasie über mich war."

Janet Leigh musste eine Woche lang unter der Dusche stehen

Überhaupt nahm es für die Frauen in Hitchcocks Filmen häufig ein böses Ende. Legendär ist die Szene in "Psycho" in der Janet Leigh von einem messerschwingenden Killer dahingemetzelt wird. Sieben Drehtage lang mussten Leigh und ihr Bodydouble Marli Renfro unter der Dusche stehen, die Stimmung war dabei offenbar so bedrohlich, dass Leigh sich nach eigenem Bekunden zeitlebens nie wieder unter eine Dusche stellte.

Doch auch die männlichen Mitarbeiter mussten leiden, Hitchcocks Streiche waren ebenso legendär wie geschmackslos. Einem Kameraassistenten bot er einst ein Wochengehalt, wenn dieser sich über Nacht an eine Kamera ketten ließe und im dunklen und verlassenen Studio ausharren würde, wie Donald Spoto in seiner 1983 erschienenen Biografie "Alfred Hitchcock: Die dunkle Seite des Genies" berichtete.

Zum Abschied reichte Hitchcock dem Kameraassistenten dann einen Brandy, den er ihm als Mutmacher verkaufte, in den er aber ein starkes Abführmittel gemischt hatte. Am nächsten Morgen wurde der Mann in desolatem Zustand und vollkommen gedemütigt vorgefunden.


Klaustrophobisches Schlüsselerlebnis im Alter von fünf Jahren

Körperfunktionen faszinierten Hitchcock ohnehin, immer wieder kommen in seinen Filmen Toiletten vor. Aufgewachsen in einem puritanisch-katholischen Elternhaus, wo alles Körperliche verpönt war, könnte hier laut Spoto der Grundstein für Hitchcocks Neurosen gelegt worden sein. Schuld, Sühne und Bestrafung sind in seinen Filmen ebenso wiederkehrende Motive, wie die Angst vor dem Verlust der bürgerlichen Existenz.

Ein klaustrophobisches Schlüsselerlebnis für Hitchcock war, als sein Vater ihn im Alter von fünf Jahren von einem Polizisten für einige Minuten in eine Zelle sperren ließ. Sein Leben lang misstraute "Hitch" daraufhin Polizisten und stellte diese in seinen Filmen stets zwielichtig dar.

Der Vater verstarb, als Hitchcock 15 Jahre alt war. Danach pflegte er eine enge Beziehung zu seiner Mutter, was sein Wesen und sein Werk ebenfalls beeinflusst haben dürfte. Immer wieder tauchen besitzergreifende, bösartige Mütter auf, in "Pyscho" und "Die Vögel" werden erotische Beziehungen der Protagonisten zu ihren Müttern angedeutet.

Spoto beschreibt den Regisseur als einen getriebenen, von Vergewaltigungsfantasien und Phobien geplagten Mann, der seine nicht ausgelebten, geheimen Wünsche mit immer stärkerem Alkoholkonsum und Fressorgien zu bekämpfen versuchte. Ein einfaches Leben hatte Hitchcock also sicher nicht, worunter er selbst, seine Ehefrau Alma und die Opfer seiner Übergriffe und Streiche leiden mussten.

Doch sein Schaffen, das sich über sechs Jahrzehnte hinzog, überstrahlt in der öffentlichen Wahrnehmung alle diese Probleme. Insgesamt 53 Filme drehte Hitchcock, sein Gesamtwerk ist das vielleicht wichtigste der Filmgeschichte. Maßgeblich beeinflusst wurde es von der dunklen Seite des Meisterregisseurs, bei dem Genie und Wahnsinn tatsächlich eng miteinander verbunden waren.

Quelle: gmx.de
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« Antworten #1 am: 13. August 2019, 10:34:13 »

Vieles davon war ja eigentlich bekannt..... und auch damals war es schon bekannt. Jeder Schauspielerund jede Schauspielerin stand es ja frei, mit Hitch drehen zu wollen oder eben nicht. Viele dachten eben daran, dass es der Karriere sehr gut tun würde, was bei vielen ja auch zutraf.

Genie und Wahnsinn waren schon immer Zwillingsbrüder....
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