Heute einfach mal aus den Laden mitgenommen und mir vorhin angesehen.
Keine schöne Heimkehr für Django (Anthony Steffen): Banditen haben seine Frau niedergemetzelt und seinen kleinen Sohn Jerry entführt.
Django schwört Rache und heftet sich an die Fersen der Entführer.
Doch auch nach jahrelangem Suchen ist es ihm noch immer nicht gelungen die Bande ausfindig zu machen. Jerry hat sich währenddessen schon zu einem gefürchteten Banditen innerhalb der Gruppe entwickelt…..
Also quasi Griechische Tragödie in Cinnecittá , oder so ähnlich.
Regisseur Albert Cardiff, der eigentlich Alberto Cardone heißt, hat sich für diesen Film aus der Frühzeit des Euro-Westernbooms einen ganz interessanten Stoff ausgesucht.
Was die Inhaltsangabe verspricht kann der Film aber leider nicht ganz halten, denn leider hapert es an der Umsetzung an allen Ecken und Enden.
Aus der guten Ausgangshandlung wird leider viel zu wenig gemacht. Nach der ersten halben Stunde gewinnt der Film zwar etwas an Fahrt, doch immer wieder verirrt sich der Film in sinnlosen Nebenhandlungen, die nur den Actiongehalt in die Höhe treiben, aber einen ordentlichen Spannungsaufbau verhindern.
Die Darstellerriege kann da leider auch nicht viel retten.
Anthony Steffen, bekannt aus zahllosen anderen Italo-Pferdeopern, ist vermutlich das was man eine C-Variante von Clint Eastwood nennen könnte - Dennoch spielt er ganz passabel auf, was allerdings bei den durchwegs mäßigen Darstellern nicht wirklich schwer ist. Überhaupt ist eigentlich alles and „Sette Dollari sul Rosso“(so der italienische Originaltitel) durchschnittlich. Jegliche Schiessereien oder Prügeleien hat man im Genre schon dutzendfach gesehen und das in besserer Art und Weise. Auch an Voraussehbarkeit ist der Film schwer zu überbieten. Erst der Schluss mit der unvermeidlichen Vater-Sohn Konfrontation lässt das eigentliche Potential der Geschichte erahnen. Großteils kommt der ernsthafte, tragische Ansatz der Geschichte nie so Recht zum tragen. Zu oft verirrt Cardone sich in den oben angeführten Genre-Klischees.
Immerhin sorgt die witzige Synchro für einige Lacher, die typisch für die Western der damaligen Zeit einige Kalauer bietet. Kleine Kostprobe gefällig ?: Während einer Bar-Prügelei beflegeln sich die Schläger mit Sätzen wie „Wir sind zwar warm und brüderlich, doch warme Brüder sind wir nicht!“. Das wiederum untergräbt aber den pathetisch-ernsten Charakter des Films. Man hat das Gefühl, dass sich der Film nie so recht entscheiden kann, in welche Richtung er jetzt eigentlich gehen will. Positiv hervorzuheben ist jedoch der ausgezeichnete Score von Altmeister Francesco de Masi.Diesem ist auch noch ein Featurette auf der DVD gewidmet in dem Größen wie Umberto Lenzi , Enzo G. Castellari oder Lamberto Bava zu Wort kommen. Für Genre-Fans also ein wahres Fest.
Letztendlich bleibt der Eindruck eines ambitionierten, wenn auch in der Ausführung reichlich durchschnittlichen und konventionellen Westerns, der Genrefans dennoch interessieren dürfte - Zumal für actionreiche Unterhaltung in jedem Falle gesorgt ist. Wer also gern im übertragenen Sinne die Pferde sattelt um durch die Kulissen von Almería zu reiten, kann mit „Django- Die Geier stehen Schlange) nichts falsch machen - zumal der Film bisher noch nie ungeschnitten veröffentlicht wurde und in der Koch Media Italowestern-Collection erschienen ist, die zusätzlich zum umfangreichen Bonusmaterial auch noch eine schöne Verpackung für Sammler bereithält.