Bumerang ist ein 1946 von Elia Kazan gedrehter Film-noir-Thriller mit Dana Andrews, Jane Wyatt und Lee J. Cobb in den Hauptrollen. Der Kriminalfilm war sowohl ein überragender Kritiker- als auch Kassenerfolg und basierte auf einer im Reader’s Digest im Dezember 1945 veröffentlichten Nacherzählung eines realen Kriminalfalles aus den 1920er Jahren.
Der Pfarrer der Kleinstadt Bridgeport (Connecticut), Lambert, wird eines Nachts auf offener Straße erschossen. Die Polizei unter der Führung von Chief „Robby“ Robinson tritt bei ihren Ermittlungen auf der Stelle, sodass mehrere Kommunalpolitiker sich genötigt sehen, einzugreifen, um diesen in der Bevölkerung und der lokalen Presse heiß diskutierten Fall nicht zu einem Problem bezüglich mangelnder Sicherheit auf Bridgeports Straßen werden zu lassen. Außerdem erhofft der eine oder andere Interessent, sich hierbei profilieren zu können, in dem er der Polizei Inkompetenz und Unfähigkeit vorwirft. Die Stadtverwaltung wird von der Opposition aus parteipolitischen Interessen als reformunfähig geziehen, sodass sich die Behörden genötigt sehen, übereilt zu handeln und einen Täter zu präsentieren, dessen Schuld mitnichten erwiesen ist.
Robinson und der Staatsanwalt der Gemeinde, Henry Harvey, geraten bald unter immensen Druck, den Fall aufzuklären und den wahren Mörder des beliebten Gottesmannes zu präsentieren. Andernfalls, so liegt die Drohung unausgesprochen über den Ermittlern im Raum, werde man Hilfe von außen holen. Unter Hochdruck werden nun die Ermittlungen geführt, und schließlich gerät der nicht sesshafte John Waldron ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft. Zwei Tage lang wird der Mann einem scharfen Polizeiverhör ausgesetzt, bis er, von den Verhörmethoden und dem ständigen Schlafentzug völlig zermürbt, schließlich gesteht. Die Beweise scheinen erdrückend, und die bei ihm gefundene Schusswaffe wird als die Mordwaffe angenommen. Für Robinson, der diesen Polizeierfolg mehr als alles benötigt, ist alles klar, doch Harvey, dem Sorgfalt über alles geht, hat beträchtliche Zweifel. Er geht der Angelegenheit noch einmal nach, befragt Waldron persönlich und überprüft die angeblichen Beweise. Harvey gerät dadurch zwischen sämtliche Stühle.
Er riskiert sowohl sein Ansehen als auch den ehelichen Frieden und ruft durch seine Zweifel den Zorn der polizeilichen Ermittler hervor. Schließlich kommt der Staatsanwalt zum Schluss, dass Waldron unschuldig sein müsse. In dieser Zeit werden er und seine Frau Madge von dem skrupellosen, bulligen Bürger Paul Harris bedroht, der dafür rein geschäftliche Interessen hat. Obwohl Harveys Sache die einer Strafverfolgung des Angeklagten ist, legt der Staatsanwalt vor Gericht die Fehler bei der Tätersuche offen und benennt seine Zweifel bezüglich Waldrons Schuld. Nun hat es sich Harvey mit allen verscherzt: Der Richter stellt Harveys Motive in Zweifel, Polizeichef Robinson ist auf ihn wütend, da er diesen Fall nicht endlich schnell und problemfrei abschließen will, und draußen vor der Tür rottet sich ein Mob zusammen, der Waldron auf eine ganz eigene Art einer „Gerechtigkeit“ zuführen will. Doch am Ende siegt die Erkenntnis, dass man niemanden verurteilen kann, dessen Schuld nicht einwandfrei nachgewiesen werden kann. Der Film endet in einer Nachbetrachtung, dass der wahre Mörder von Pater Lambert nie ermittelt werden konnte.
Dana Andrews: Henry L. Harvey
Jane Wyatt: Madge Harvey, seine Frau
Lee J. Cobb: Polizeichef Harold F. „Robby“ Robinson
Cara Williams: Irene Nelson, Kellnerin im Coney Island Café
Arthur Kennedy: John Waldron
Sam Levene: Dave Woods, Reporter beim „Morning Record“
Taylor Holmes: T. M. Wade, Verleger des „Morning Record“
Robert Keith: „Mac“ McCreery
Ed Begley: Paul Harris
Karl Malden: Detective Ltnt. White
William Challee: Stone, Harveys erster Assistent
Lewis Leverett: Whitney, Harveys zweiter Assistent
Arthur Miller: Verdächtiger
Wyrley Birch: Pater Lambert, Mordopfer