Es gab drei Formate, in denen
Alfred Hitchcock sonderbare Geschichten präsentierte.
Von 1955-1962 wurde die 25 minütige Serie
Alfred Hitchcock Presents produziert, von der es in 7 Staffeln 268 Folgen gibt. Zahlreiche Episoden liefen auch im deutschen Fernsehen unter dem Titel
Alfred Hitchcock präsentiert.
1962 wurden die Episoden auf 50 Minuten ausgedehnt und es folgten bis 1965 drei weitere Staffeln als
The Alfred Hitchcock Hour mit 93 Folgen. Zwölf davon brachte die ARD Ende der 60er Jahre unter dem Titel
Alfred Hitchcock zeigt.
Als der Meister seinen Mordopfern schon vor 5 Jahren in den Himmel oder sonstwohin nachgefolgt war, startete 1985 - 1989 ein jeweils 25 minütiges Remake der alten Episoden, bei denen Hitchcocks ursprüngliche Themen-Einführungen jetzt coloriert zu sehen waren. Der Titel war wie ganz zu Anfang
Alfred Hitchcock Presents. Mehrere Folgen wurden bei uns diesmal vom Privatfernsehen gesendet.
Ab den 40er Jahren wurden in den USA Kurzgeschichten beliebt, die skurrile bis mörderische Themen und ein überraschendes Ende haben. In Deutschland wurden viele davon z.B. im
Ullstein Verlag unter dem Titel
Alfred Hitchcocks oder
Ellery Queens Kriminalmagazin Band XY veröffentlicht. Hitchcocks Fernsehserie hat zahlreiche dieser Stories verarbeitet und die einzelnen Folgen in ihrem Stil produziert.
Die Serie gilt natürlich als Klassiker und kleines Kunstwerk, mein Herz hat sie allerdings nicht so erobert. Nachdem ich ein paar der 50 Minuten Episoden auf Deutsch gesehen hatte, die ziemlich spannend waren, habe ich mir erwartungsvoll alle Langfolgen auf Englisch bestellt, die mich dann aber doch nicht begeistert haben.
Hervorzuheben sind die vielen bekannten und guten Darsteller, sowie die Schwarzweiß-Aufnahmen, die oft eine beklemmend-gruselige Atmosphäre erzeugen.
Der Grund, warum mich die Serie nicht besonders anspricht, liegt wahrscheinlich darin, dass ich in Filmen gerne Personen sehe, die mir sympathisch sind und deren Empfinden ich miterleben kann. Bei Hitchcock kann es einem passieren, dass der vermeintliche Sympathieträger sich zum Schluss als fieser Möpp herausstellt und man als Zuschauer nicht so glücklich mit dem Ende ist, wie wenn Roger Moore mal wieder die "Jungfrau in Nöten" vor der bösen Welt gerettet hat.
Ebenso muss man bei Hitchcock damit rechnen, dass die Sympathieperson, für die man auf ein glückliches Happy-End hofft, am Ende abgemurkst wird, was einen auch nicht gerade glücklich zurückläßt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Folgen mit hinterwäldlerischen oder geistig schlichten Personen, von denen einem überhaupt niemand sympathisch ist.
Außerdem beschleicht einen beim Ansehen dieser Folgen das unangenehme Gefühl, dass es solche Leute nicht nur bei Hitchcock in den 60er Jahren im Film, sondern auch heute noch in der Realität zuhauf gibt.
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Alfred Hitchcock präsentiert