Dan Tanna Spenser
NOSTALGIE NERD
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TV SERIEN JUNKIE
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« Antworten #17 am: 10. Juli 2009, 22:19:57 » |
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Die Hoffnung, den Rest der Zeit ohne Zwischenfälle verbringen zu können, löste sich am 16. Tag in Luft auf. Am Morgen fuhr ein Wagen vor. Linda war eben noch bei Beau und machte ihn fertig. Sie stutze. Erstens kam Doyle eigentlich nie um die Zeit uns zweitens waren es schon mal nicht seine Schritte. Gut. könnte ja sonst ein Besucher sein. Hier kamen und gingen immer mal wieder Leute. Ein Nebenerwerb des Hofes waren die Reitstunden. Und ein fremdes Gesicht fiel hier nun wirklich nicht grossartig auf. Doch irgendwie war was anders. Linda spürte es einfach und auch Beau wurde unruhig. „Psst, sei brav und werde nicht auffällig. Ich merke auch, dass da was im Busch ist.“ Die Tür zum Stall ging auf und ein junger Mann trat ein. Beau schnaubte und trat etwas zurück, damit er nicht sofort zu sehen war. Linda ging aus dem Abteil auf den Besucher zu. „Guten Tag, kann ich helfen?“ Als sie ihn sah, fuhr der Schreck in die Glieder. Sie erkannte den Mann als einer der CI5-Kollegen von Doyle und Bodie. Sie wollte sich nichts anmerken lassen und wartete erstmal ab, was der Mann zu sagen hatte.
Dessen Blick suchte den hinteren Teil des Stalles ab. Als er Beau erblickte, blieb sein Blick einen kurzen Moment an ihm hängen. „Hat sich der Hengst wieder beruhigt?“
„Ja, kein Problem, alles in bester Ordnung. Aber so schnell werde ich ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Der hat zuviel Temperament.“
„Das ist allerdings wahr. Hören sie zu Miss, ich will nicht lange um den heissen Brei reden. Ich komme mir schon dumm genug vor. Aber es lässt mir keine Ruhe. Seit Wochen ist mein Kollege Bodie verschwunden. Und alle tun so, als ob das normalste der Welt wäre. Doyle scheint kein bisschen beunruhigt zu sein und der Chef zieht nicht mal in Erwägung eine Suche nach ihm zu starten. Mit dem Hengst stimmt irgendwas nicht. Ich weiss nicht was, aber es muss was mit Bodie zu tun haben. Seine Augen kommen mir so bekannt vor, obwohl die Farbe nun gar nicht stimmt. Ich möchte einfach Gewissheit haben, dass es Bodie gut geht.“
„Wenn es nur das ist, diese Gewissheit kann ich ihnen geben. Aber mehr darf und kann ich nicht sagen. Haben sie noch eine Woche Geduld, dann wird sich vieles klären. Im Hintergrund wieherte Beau laut auf. Über die Schulter fragte Linda:“ Bist du sicher?“ Wieder wieherte der stolze Hengst. „Wie Du meinst, auf Deine Verantwortung.“
„Mit wem reden sie denn da?“
„Och keine Panik, sie werden es sofort verstehen.“ Ein weiteres ungeduldiges Wiehern.
„Na, dann komm doch her. Du kommst alleine raus!“
Bodie hatte inzwischen den Dreh raus, wie er auch als Pferd die Türe zu seiner Box von innen öffnen konnte. Er öffnete gekonnt die Tür und kam in den vorderen Teil des Stalls. Zu Murphy und Linda. Murphy schaute den Hengst unverwandt an. Irgendetwas an dem Tier erinnerte ihn an jemanden. Doch er konnte es noch nicht einordnen. Beau ging ganz nahe zu Murphy hin, schubste ihn leicht mir der Nase an, und sah ihn fest an. Die Augen, diese Augen kannte er doch. Wenn man genau hinsah, erkannte man die blaue Iris. Es war ein menschliches Auge, keines von einem Pferd. Murphy schrie beinahe auf und machte einen Schritt zurück. An seiner bleichen Gesichtsfarbe zu urteilen, war ihm eben ein Licht aufgegangen. „Nein, das kann doch nicht sein. Das ist…..“ Entgeistert deutete er auf Beau. Und nur noch ganz leise, schon flüsternd, machte er den Satz zu Ende…..“Bodie!“.
„Ja, genau. Aber bitte zu niemanden ein Wort. Nur Doyle und Cowley wissen Bescheid. Und die Hofbesitzer. Ach ja, Jack hat wohl was mitbekommen. Ich war nicht dabei, Doyle hat es mir nur erzählt. „Bleibt dieser Zustand?“
„Nur noch fünf Tage, und nachts nimmt er jetzt schon seine richtige Gestalt an. Danach kann er die Gestalt nach Belieben wechseln. Kann ganz schön praktisch sein!“
Sorry, aber woher wollen sie das wissen?“
Murphy klang etwas ungehalten. Aber Linda war ihm deswegen nicht böse. Sie konnte es gut verstehen. Schliesslich war das Ganze schon etwas ein Schock. Sie trat zwei, drei Schritte zurück, damit sie Platz hatte, krempelte den Ärmel des T-Shirt rauf und sagte zu Murphy:“ Darum!“
Schon stand ein zweites Pferd da. Diesmal ein Brauner. „Bist Du sicher, dass Du Dich auch noch preisgeben wolltest?“ Bodie war etwas besorgt. Er kannte Murphy und vertraute ihm. Aber Linda? „Wenn Du ihm vertraust, ist das in Ordnung. Bis heute Abend.“ Dann war sie wieder sie selber. Murphy brauchte seine Zeit, bis er sich gefasst hatte. „Haben sie sich eben unterhalten?“ – „Ja, klar. Ist doch praktisch!“
Murphy musste den Schock erstmal runter spülen. Am besten ging das mit einer Tasse starken Kaffee. Beau wurde auf die Weide entlassen, Linda nahm Murphy mit sich. In der Küche erklärte sie ihm die Umstände. Aber nur soviel wie nötig. Wegen dem Vorfall am Vortag sagte sie nur, Bodie hätte entsprechende Erlebnisse in der Vergangenheit gehabt. „Und wie geht es weiter?“ Die Frage von Murphy konnte Linda ja auch nicht beantworten. „Ehrlich gesagt, ich weiss es auch nicht. Ich hoffe für Bodie, dass er wieder in seinen normalen Alltag zurückkehren kann. Dabei aber seine Gabe nicht aus den Augen verliert. Hin und wieder sollte man das schon üben. So einfach wie es scheint ist es nicht. Was mich betrifft…..“ Sie hielt inne und sah nachdenklich irgendwo ins Leere. Murphy wartete geduldig, bis sie den Faden wieder aufnahm. „ Ich habe mir schon überlegt, ob ich hierher ziehen sollte und auf dem Hof helfe. Arbeit gibt es genug und James würde mir auch einen Lohn zahlen, mit dem ich leben könnte. Zudem wäre ich immer etwas in der Nähe und Bodie hätte einen Zufluchtsort, wenn es mal nötig sein sollte. In der Stadt kann mal als Pferd sehr schlecht sein.“
„Was hindert sie an dem Plan. Klingt doch gut?“ Lindas Lachen klang ziemlich bitter. „Ich bin erst vor einem halben Jahr umgezogen. Aus einem ähnlichen Grund. An meinem jetzigen Wohnort habe ich keine Bindungen, es gefällt mir nicht mal gross. Es ist einfach nur, so ein Umzug ist ziemlich anstrengend.“
„Ja, das ist wahr. Glauben sie mir, ein CI5-Agent kann davon ein Liedchen singen. Aber wissen, es lohnt sich. Wenn es ihnen nicht gefällt, sollten sie es ändern. Und hier haben sie so was wie Familie. Auch wenn Bodie nun wirklich kein Familienmensch ist. Aber vielleicht würde es ihm gut tun, wenn er etwas Aufsicht bekäme.“ Murphy konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Die Vorstellung war zu gut. Linda spielte die Empörte.
„Na klar, doch, soweit kommt es noch. Dass ich auf den aufpasse.“ Schweigend sah sie Murphy an. Eigentlich hatte er Recht. Ein Umzug bot sich förmlich an. „O.K. ich werde den Umzug in die Wege leiten. James wird sich freuen. Die beiden wollen mich schon lange davon überzeugen.“
„Gut, freut mich. Eine so treue Person wie sie können wir immer gebrauchen. Manchmal brauchen wir etwas weiblich Unterstützung ohne Verpflichtungen eingehen zu müssen. Oh, Entschuldigung. Habe ich sie damit nun beleidigt?“ Linda musste lachen. „Nein, gar nicht. Ich fühle mich geschmeichelt. Aber tun sie mir einen Gefallen: ich heisse Linda.“ In Ordnung. Aber dann lass die Höflichkeitsfloskeln weg!
Murphy wollte am Abend unbedingt wiederkommen. Er wollte Bodie mal wieder begrüssen. Schon wollten sie aufstehen, als sie einen Wagen zufahren hörten. Wie gewohnt sah sie aus dem Küchenfenster und grinste. „Was ist denn?“ Die Frage von Murphy erübrigte sich. In diesem Moment kam Doyle zur Tür rein.
„Du auch da? Was machst Du denn da?“
„Bodie suchen“, war die knappe Antwort von Murphy. „Und hast Du ihn gefunden?“
„Tue nicht so scheinheilig. Du weißt genau, dass er hier ist. Wenn auch nicht ganz in gewohnter Form.“ „Wer hat es Dir gesagt?“
„Eigentlich Bodie selber. Na gut, Linda musste etwas übersetzten. Aber der Vorstoss kam von ihm aus.“
Doyle war etwas verdutzt. So kannte er seinen Partner eigentlich gar nicht. Normalerweise hielt er ein Geheimnis gerne für sich. „Es ist nicht so einfach, damit zu leben, und es immer nur für sich zu behalten. Gute Freunde will man einweihen. Auch, dass die wissen was los ist, wenn man mal in Gefahr gerät.“ Linda schien zu ahnen, was Doyle in diesem Moment bewegt. „Heute Abend könnt ihr ihn zusammen sehen. Die Küche hier wird offen sein. Dann könnt ihr Euch in Ruhe unterhalten. Und unter euch sein. So, und ich muss wieder an die Arbeit. Schon zu lange mache ich hier Pause.“ Sie stand auf und wollte gehen. Doch Doyle hielt sie noch zurück. „Sei uns bitte nicht böse, wenn wir gerne unter uns sind.“
„Nein, keine Angst, das kann ich gut verstehen.“ Und mit gespieltem Entsetzten fügte sie hinzu:“ Auf diese Männergespräche kann ich wirklich gut verzichten.“ Damit war sie endgültig aus dem Raum.
Der Abend kam und es wurde Nacht. Gespannt wartet Murphy vor dem Stall auf Doyle. Wie würde wohl Bodie auf ihn wirken? Er wollte nicht im Stall warten. Er konnte gut darauf verzichten, bei der Verwandlung dabei zu sein. Doyle fuhr auf den Hof und stieg aus. „Ist er noch nicht da?“
„Weiss nicht, ich gehe da noch nicht rein.“
„Och, keine Panik, Du siehst nicht viel. Es passiert sehr schnell und ruhig. Ohne, dass das menschliche Auge etwas mitbekommt. Komm schon, wir gehen rein.“
Er öffnete die Stalltür und sie traten gemeinsam ein. Doyle ging zielstrebig auf die hintere Box zu, während Murphy ihm nur zögernd folgte. „Bodie?“
„Ja, ich bin ja hier. Lass mir auch etwas Zeit um aufzustehen.“
Innerlich atmete Doyle erleichtert auf. Er hatte schon von weitem gesehen, dass die Box leer war. Und wie jedes Mal hatte er ein ungutes Gefühl. Es lag aber nur daran, dass Bodie im Stroh sass und sein Kreislauf sich erst mal wieder umgewöhnen musste. Bis er aufstehen konnte, vergingen immer einige Minuten. In der Zeit sah man ihn erst, wenn man vor der Box stand. Sonst wurde Bodie durch die Wände noch verdeckt. Doyle trat an die Box heran. Bodie stand langsam auf. Aber es wurde ihm immer noch etwas schwindlig. Langsam versuchte er, die ersten Schritte zu machen. Bis zur Tür kam er schon ganz gut. In dieser Zeit war auch Murphy bei ihnen. „Hallo, altes Haus. Siehst gut aus.“
„ Vielen Dank für das Kompliment. Warte nur, bis ich wieder sicher auf den Beinen stehe.“ „Was passiert dann?“
„Dann trinken wir zusammen ein Bier, was sonst.“ Die Begrüssung der Männer war herzlich aber nicht zu überschwänglich. Diese Nacht würde ihnen gehören und sie hatten sich viel zu erzählen. Das Lernen konnte einmal warten. Bodie hatte keinen Anfall mehr und sein Wissen war schon ziemlich gut wieder auf dem Laufenden. Noch vier Tage, dann wäre die Entwicklung abgeschlossen. Bodie freute sich, wieder ein normales Leben führen zu können. Na ja, normal würde es wohl nie mehr ganz werden. Aber so einigermassen. Die restlichen Tage gingen nur zu schnell vorbei. Für Linda nahte der Abschied. Gerne ging sie nicht fort. Auch liess man sie nicht gerne ziehen. In den letzten zwei Monaten war sie zu einer wertvollen Arbeitskraft geworden. Die letzte Nacht brach an. Wieder war die Zeit da, in der Bodie er selber sein durfte. Und es hoffentlich auch bleiben würde. Linda fand keine Ruhe, ertrug im Moment aber auch keine Gesellschaft. Selbst zu Abendessen war sie nicht erschienen. Sie wartete bis Abend war, und sie allein sein konnte. Sie setzte sich vor dem Stall auf den Zaun, nahm ein Schluck Bier und sah zum Himmel rauf. Er war voller Sterne, die glitzerten und funkelten. Der grosse Waage stand im Zentrum des Himmelsgewölbes. Eines der wenigen Sternenbilder, das Linda kannte und das sie stets zu begleiten schien. Wo sie auch war. Wenn es ihr nicht gut ging, suchte sie oft Trost in diesem Himmelsbild. Was sollte sie tun?
Darf ich mich zu Dir setzten? Linda fiel vor Schreck beinahe vom Zaun. „Bodie, sorry, ich war nicht da. War zu sehr mit meinen eigenen Gedanken versunken.“
„Schon gut, Du musst Dich für gar nichts entschuldigen. Ich bin ein grosser Junge, ich kann schon selber auf mich aufpassen. Na ja, meistens wenigstens!“
Linda musste lachen. „Weißt Du, wenn Du nicht weißt, was das beste ist, dann stelle Dir im Geiste beides vor. Dann merkst Du ganz schnell, was Du wirklich willst.“
Eigentlich weiss ich ganz genau, was ich will. Aber mir macht die neue Veränderung Mühe. Ich bin kaum ungezogen, und jetzt schon wieder?“
„Warum nicht? Wenn Dein momentanes Leben nicht so gut läuft Dann solltest Du es ändern. Und übrigens, es würde mich freuen, meine Halbschwester in meiner Nähe zu haben.“
„Bist Du Dir das sicher, dass wir uns verstehen würden?“
„Sicher, so verschieden sind wir nicht. Schliesslich haben wir denselben Vater. Und dieselbe Frage könnte ich Dir stellen. Zudem, ich will Dich als Schwester, nicht als Ehefrau!“
„Ach ja, ist ja wahr.“ Beide mussten lachen bei dem Gedanken. „Und was machst Du nun?“
„Na ja, ich werde wohl meine Wohnung kündigen, die Sachen packen und zusehen, dass ich so schnell als möglich hier Fuss fasse. Dich kann man ja auch keinen Tag aus den Augen lassen.“ Bodie fühlte sich irgendwie gut, wie schon lange nicht mehr. So etwas wie Familienleben hatte er bisher nicht kennen gelernt. Vielleicht bekam er jetzt die Change dazu.
Die Nacht wurde relativ kurz weil sie sich noch lange unterhalten hatten.. Linda erwachte etwas zu spät und erschrak. Schnell zog sie sich an und eilte in den Stall. Ihre Aufregung war ziemlich gross. Hoffentlich hatte sie sich nicht verzählt und es war alles so abgelaufen, wie es auch bei ihr passiert war. Ein klein wenig hatte sie Angst vor der eigenen Enttäuschung und vor der von Bodie. Wenn er nicht wieder sich selber wäre, wie sollte sie ihm noch Mut machen. Leise öffnete sie das grosse Tor zur Scheune. Alles ruhig. Vorsichtig ging sie ganz nach hinten. Die Box war leer. Vorsichtig schaute sie über den Rand der Box. Mehr als davor sah sie auch nicht. NICHTS!
„Suchst Du wen?“ Wie von der Tarantel gestochen fuhr Linda rum. Vor ihr stand Bodie. Frisch geduscht mit neuen Kleidern am Leib und zufrieden mit sich und der Welt. „Phu, erschreck mich nochmals so! Man, bin ich froh, dass es geklappt hat!“
„Wieso sollte es nicht?“ Der Ton war etwas lauernd. „Na, allzu viel Erfahrung habe ich nun auch nicht damit. Man weiss ja nie. Und da ich von Haus aus eher ein Pessimist bin, rechne ich immer mit dem Schlimmsten. Hat den Vorteil dass ich eher eine positive Überraschung erlebe.“
„Na, Du machst mir Freude. Und wenn es anders gekommen wäre?“
„Keine Ahnung, ich will gar nicht daran denken!“
„Aber das mit dem Gestaltenwechsel nach Wunsch, das ist schon richtig?“
„Wäre es schlimm für Dich, wenn nicht?“ Bodie wurde nachdenklich. „Und sei nun ja ehrlich zu Dir selber. Mir musst Du schon gar nichts mehr sagen. Das „JA“ stand Dir förmlich auf die Stirn geschrieben. Dann probier es mal aus!“ Bodie zögerte. Er wollte heute auf alle Fälle sein normales Leben wieder beginnen. Und doch würde es ihm keine Ruhe lassen, bis er Gewissheit hatte. Er krempelte den Ärmel hoch und strich dreimal über das Zeichen, dass nun auch bei ihm deutlich auf dem Oberarm zu sehen war. „Na, geht doch problemlos.“ Vor Linda stand der schwarze Hengst wie schon die Tage davor. „Und nun zurück. Du siehst die Stelle schon und mit dem Kopf kommst Du gut ran.“
„Phu, ist ein komisches Gefühl. Aber jetzt will ich raus hier. Doyle kommt mich abholen, danach geht es direkt ins HQ.“
Wie aufs Stichwort hörten sie ein Auto vorfahren. „Das war’s dann wohl vorerst. Machs gut und pass auf Dich auf, Bruderherz.“ Linda wollte ihm keine Abschiedsszene machen. Aber es fiel ihr nicht leicht. Die letzten Wochen hatte sie sich so an ihn gewöhnt, dass sie ungern wieder ohne Geschwister dastehen mochte. „Na, komm her Du.“ Ungewohnt für Bodie: aber er umarmte seine Schwester herzlich. Er drückte sie fest.
„Ich danke Dir, dass Du mir so geholfen hast!“
„Schon gut, war doch Ehrensache.“ Erst jetzt liess er sie aus der Umarmung los. Er hätte diesen Satz wohl nie über die Lippen gebracht, wenn er sie dabei angesehen hätte. „Und nun packst auch Du Deine Sachen und tust das, was Du mir versprochen hast!“
„Was hat sie Dir versprochen?“ Doyle war inzwischen bei den Beiden. Draussen wollte er nicht warten und so schnell würde er seinen Partner nicht mehr aus den Augen lassen.“ Bodie lachte nur verschmitzt. „Das wirst Du dann schon sehen! Und nun komm, ich will mal wieder in meine Wohnung und dann zur Arbeit.“
„Sind ja ganz ungewohnte Töne von Dir. Aber gut, bitteschön, wie Du willst. Linda, ich danke dir für Deine Hilfe. Und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.“ Linda ging ganz nah zu Doyle und flüsterte ihm zu:“ Das vielleicht kannst Du vergessen.“ Erstaunt sah Doyle sie an und schmunzelte. Ach, daher weht der Wind. Linda legte ihren Zeigefinger an die Lippen, zum Zeichen, er solle nichts sagen. Doyle zwinkerte ihr zu und ging dann Bodie nach, der schon im Auto sass. Linda blieb allein zurück im Stall. Irgendwie konnte sie ihre Gefühle nicht einschätzen. Erleichtert, traurig, voller froher Erwartungen und auch ein wenig Aufgeregt. Aber das würde sich legen und in ein paar Wochen wäre sie wieder hier. Hier, wo sie auch hingehörte.
„Na los, gibt Gummi, Partner. Ich will auch mal wieder Auto fahren können. Und meine arme Karre steht allein und verlassen bei mir zu Hause auf dem Hof.“ „Beginn nun aber nicht zu weinen, deinem Capri geht es gut. Im Gegensatz zu Julie, Yvonne, Gloria, Janette……… Aua. Das tat weh.“
„ Ein Grund mehr, weshalb ich nach Hause muss. Also noch einmal. Gib Gummi, Partner.“
„Ganz wie der Heer wünscht. „
Damit fuhr er endgültig ab. Linda stand unter der Scheunentür, die Arme verschränkt, lehnte sie sich an den Türrahmen und sag dem golden farbenen Capri nach, wie er in den Sonnenuntergang fuhr………..
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