Als ich 1968 mit 8 Jahren die ersten HörZu Zeitungen las, faszinierten mich vor allem die damals recht ausführlichen Inhaltsangaben zu ausländischen Krimiserien und die dazugehörigen Bilder, die meine Phantasie anregten. Besonders angetan hatte es mir Simon Templar, von dem in der ARD gerade eine zweite Staffel gezeigt wurde. Einige wenige Folgen durfte ich in den Ferien sehen und war aus Kindersicht von dem stets überlegenen Roger Moore als S.T. sofort begeistert. Da die Serie von der ARD nie wiederholt wurde, musste ich 20 Jahre warten, bis ich Kabelfernsehen hatte und die ganzen "Schätze" von damals endlich sehen konnte.
Inzwischen sind nochmal 35 Jahre vergangen. Ich sehe The Saint immer noch gerne, kenne auch alle nicht in Deutschland gesendeten Folgen, aber die Faszination hat etwas nachgelassen. Damals war ich noch beeindruckt von der "großen weiten Welt", in der die Folgen spielten. Heute weiß ich, dass bis auf "Vendetta for the Saint / Die sizilianische Mafia" alles im Studio oder in der direkten Umgebung gedreht wurde und sich die Kulissen auch in anderen Serien, wie z.B. "Der Baron" wiederfanden.
Auch der Umstand, dass "Roger Moore" bei Außenaufnahmen immer nur von hinten zu sehen ist und aus Zeitgründen gedoubelt wurde, trübt ein bißchen die Vorstellung, dass S.T. gerade "in echt" unterwegs ist.
Trotzdem bin ich die ganzen Jahrzehnte ein treuer Fan geblieben und habe bei den Autos, die ich gefahren habe, immer die Initialen "ST" gehabt.
Sehr ansprechend finde ich auch Roger Moore Originalstimme, die sehr gut zu der oft überlegen-ironischen Art Simon Templars passt. Besonders ist mir ein kurzer Dialog aus der Schlussszene von "Vendetta" in Erinnerung geblieben, in der er eine Gruppe von Mafia-Gangstern mit einer Schrotflinte in Schach hält und einer der Bösewichte ihn darauf aufmerksam macht, dass er nur noch eine Patrone im Lauf hat, worauf S.T.'s ultracoole Antwort ist: "Which of you wanna be heroe? No volunteers? Too bad ..."