Handlung (kurz zusammengefasst und spoilerfrei):Weil Detective Lou Torrey (Charles Bronson) einen Kriminellen auf der Flucht erschossen hat, wird er von New York nach L.A. versetzt. Dort gibt es eine Serie von Morden an Leuten, die früher für die Mafia gearbeitet haben oder es noch immer tun. Gleichzeitig will ein New Yorker Mafiaboss (Martin Balsam) eine Mordserie an “Familienmitgliedern” aus dem Jahr 1931 rächen und heuert Vietnam Veteranen als „Stone Killer“ an. Ein „Stone Killer“ ist laut des englischen wikipedia-Artikels der Begriff für einen Mafiakiller, der selbst nicht Mitglied der Mafia ist.
Kritik:Nach „Chatos Land“ und „Kalter Hauch“ war dies die dritte Zusammenarbeit zwischen Regisseur Michael Winner und Charles Bronson. Ein Jahr später sollte mit „Ein Mann sieht rot“ die vierte folgen.
Bronson spielt auch als Polizist den üblichen, in sich gekehrten Charakter, der jederzeit explodieren und knallhart zuschlagen kann, vor allem mit dem Schießeisen. Und natürlich scheut er nicht davor zurück, gegen Verdächtige übergriffig zu werden.
Der Film spinnt eine verwirrende Story mit unnötig vielen Namen, bei denen man schnell den Überblick verlieren kann. Auch der ständige Wechsel zwischen den Schauplätzen New York und L.A. trägt nicht eben zur Klarheit bei. Sogar dem deutschen Verleih scheinen die vielen Charaktere zuviel gewesen zu sein, so dass er einige Handlungssequenzen einfach herausschnitt. Auf der DVD sind sie zwar wieder enthalten (OmU), doch man könnte beinahe „leider“ sagen. So ist z.B. Bronsons Gespräch am Anfang des Films mit einer Ärztin vollkommen sinnlos.
Am Schluss löst sich das Verwirrspiel dann in einem Actionspektakel auf. Bis dahin benötigt man aber gewaltig viel Geduld. Auch die zwischenzeitlich eingeschobene Verfolgungsjagd Auto gegen Motorrad kann da nichts retten.
Aus Martin Balsam als Mafiaboss hätte man vielleicht einen guten Antagonisten machen können – doch auch das erlaubt das Drehbuch nicht. Alle entscheidenen Sequenzen spielen sich in seiner Abwesenheit ab, er und Bronson treffen niemals aufeinander.
Fazit: „The Stone Killer“ ist ein Polizeifilm, der ganz klar im Fahrwasser des erfolgreichen „Dirty Harry“ mitschwimmen wollte, aber lange nicht dessen Klasse erreicht. Und ich habe auch nicht verstanden, wer denn nun „der Stone Killer“ sein soll – denn es gibt im Film ja sehr viele davon (?)