Dan Tanna Spenser
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« am: 29. Juni 2013, 01:25:21 » |
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Mel Columcille Gerard Gibson, AO (* 3. Januar 1956 in Peekskill, New York) ist ein amerikanisch-australischer Schauspieler, Filmregisseur und Produzent. Er wurde durch Rollen in weltweit erfolgreichen Actionfilmen bekannt, für die er vor allem in den 1990er Jahren Rekordgagen kassierte. Für seinen Film Braveheart erhielt er 1996 zwei Oscars (beste Regie, bester Film) und einen Golden Globe ebenfalls für die beste Regie. Als Filmemacher, politischer Aktivist und durch sein persönliches Verhalten löste er wiederholt heftige Kontroversen aus.
Leben und Karriere
Gibson wurde als sechstes von zehn Kindern einer irischstämmigen römisch-katholischen Familie geboren und sieht sich selber als streng katholisch. Ein elftes Kind wurde adoptiert. Der ebenfalls in den USA geborene Vater Hutton Gibson zog nach einem Gewinn von 25.000 US-Dollar im TV-Quiz Jeopardy! 1968 mit der ganzen Familie nach Australien, woher seine Frau stammte.
Der Schauspieler
Eine von Gibsons Schwestern entdeckte dessen schauspielerisches Talent und veranlasste ihn zu einer Bewerbung an das National Institute of Dramatic Art in Sydney. Dort konnte er in mehreren Theaterstücken erste Erfahrungen sammeln. Erfolge in Australien
Nach einigen kleineren Rollen auf der Bühne und vor der Kamera bekam Mel Gibson 1979 in dem von George Miller inszenierten Kinofilm Mad Max die Rolle eines Polizisten, der sich durch eine post-apokalyptische Welt kämpfen muss. Der selbst für australische Verhältnisse relativ günstig produzierte Film wurde zu einem weltweiten Kassenerfolg, der seinen Hauptdarsteller international bekannt machte und zu zwei aufwendig produzierten Fortsetzungen 1981 und 1985 führte.
Gibsons Durchbruch als Darsteller mit romantischen Qualitäten markierte 1982 Peter Weirs vielfach ausgezeichneter, melodramatischer Politthriller Ein Jahr in der Hölle, in dem Mel Gibson als Auslandsreporter an der Seite von Sigourney Weaver in die Ereignisse des Coups vom 30. September 1965 in Indonesien verwickelt wird. Durchbruch in Hollywood
1984 trat er in seinen ersten Hollywood-Rollen auf: Als Fletcher Christian in Die Bounty (mit Anthony Hopkins als Kapitän Bligh) und als Partner von Sissy Spacek in dem in Tennessee angesiedelten Drama Menschen am Fluß, einem Film über eine Farmerfamilie im Kampf gegen Banken und Naturgewalten.
Aufstieg zum Superstar
1987 geriet Gibson schließlich an die Rolle, die ihn zu einem Superstar machte: In Richard Donners Lethal Weapon verkörperte er an der Seite seines bedächtigen Partners Roger Murtaugh (Danny Glover) die Rolle des psychisch labilen, zu Gewaltausbrüchen und zur Selbstzerstörung neigenden Polizisten Martin Riggs. Der Film mit seiner Mischung aus Screwball-Comedy und hyperkinetischen Gewaltexzessen erneuerte das Genre des Actionthrillers und führte 1989 mit LW2 – Brennpunkt L.A. sowie 1992 mit LW3 – Die Profis sind zurück und 1998 mit dem vorläufig letzten Teil LW4 – Zwei Profis räumen auf zu drei Fortsetzungen. Ein fünfter Teil, Lethal Weapon 5, war bereits 2008 produktionsreif, scheiterte aber offensichtlich an Gibsons Absage, der ohne Richard Donner als Regisseur nicht mitmachen wollte.[1]
In der Folge festigte Gibson mit weiteren actionorientierten Filmen seine Position als einer der bestbezahlten Darsteller des US-Kinos. Filme wie Kopfgeld – Einer wird bezahlen, Payback – Zahltag und Der Patriot wurden auch international zu Kassenschlagern. Daneben trat er auch in Rollen jenseits des Mainstream auf. So war er 1990 in Franco Zeffirellis Adaption von Hamlet zu sehen und spielte 2000 in dem Film The Million Dollar Hotel des deutschen Regisseurs Wim Wenders einen FBI-Ermittler.
Rückzug und Comebackversuche
Gibson zählte bis Anfang der 2000er Jahre zu den populärsten Hollywood-Schauspielern. Nach Hauptrollen in den Filmen Signs – Zeichen und dem Kriegsepos Wir waren Helden, die erneut erfolgreich in den Kinos liefen, von der Kritik jedoch allgemein und auch in Bezug auf Gibsons schauspielerische Leistungen durchwachsen aufgenommen wurden, kündigte er einen weitestgehenden Rückzug von der Schauspielerei an, um als Produzent und Regisseur zu arbeiten. 2010 kehrte Gibson nach sieben Jahren Pause in Auftrag Rache auf die Leinwand zurück, ein Jahr später war er in der Hauptrolle an der Seite von Jodie Foster im Filmdrama Der Biber zu sehen. Während ersterer ein wenn auch vergleichsweise bescheidener Erfolg wurde, floppte letzterer an den Kinokassen. Der Filmemacher
1989 gründete er zusammen mit Bruce Davey die Produktionsfirma Icon Productions, welche fortan seine Filme produziert. Sein Debüt als Regisseur gab Mel Gibson 1993 im Film Der Mann ohne Gesicht, in dem er auch die Hauptrolle des Lehrers „Justin McLeod“ übernahm, dessen Gesicht durch einen Autounfall entstellt wurde. 1995 war er Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller des historischen Schlachtengemäldes Braveheart. Der Film erntete zehn Oscar-Nominierungen und gewann in fünf Kategorien, unter anderem als Bester Film und für die Beste Regie.
Ab 1992 bereitete er den Film Die Passion Christi vor, den er dann 2003 in Italien drehte, mit einem selbstaufgebrachten Budget in Höhe von 25 Millionen Dollar, was in etwa seiner damaligen Gage als Hauptdarsteller in einem Film entsprach. Gibsons Ankündigung, den Film in den aramäischen Originalsprachen und zudem ohne Untertitel aufzuführen (auf Letzteres verzichtete er schließlich), ließ im Vorfeld den Erfolg zweifelhaft erscheinen. Der Film erreichte jedoch 2004 einen Platz unter den bis zu diesem Zeitpunkt zehn kommerziell erfolgreichsten Kinofilmen. Vor allem wegen seiner expliziten Gewaltdarstellungen löste der Film jedoch heftige Proteste von unterschiedlicher Seite aus.
Ähnlich wurde 2006 sein kurz vor dem Erscheinen der Konquistadoren im Reich der Maya angesiedelter, kommerziell ebenfalls erfolgreicher Film Apocalypto aufgenommen.
Sein geplantes nächstes Regieprojekt ist der Film The Maccabees über den jüdischen Freiheitskämpfer Judas Makkabäus. Ein im Februar 2012 eingereichtes erstes Drehbuch von Joe Eszterhas wurde von Gibson abgelehnt.
Der Produzent
Gibson ist Eigentümer der Unternehmensgruppe Icon. Das Tochterunternehmen Icon Productions produzierte seine Filme Braveheart, Apocalypto und Die Passion Christi. Icon Entertainment International hält die Rechte an rund 200 Filmproduktionen. Zur Gruppe gehören zwei weitere Unternehmen, die Filme in Großbritannien und Australien veröffentlichen und vertreiben (Kinoverleih und später DVD-Veröffentlichungen). Icon Productions vertreibt unter anderem die deutsche Produktion Der Baader Meinhof Komplex in Australien.
Privatleben
Gibson war von 1980 bis 2009 mit der ehemaligen Zahnarzthelferin Robyn Gibson, geborene Moore, verheiratet, mit der er sieben Kinder hat. Im April 2009 reichte Robyn Gibson wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ die Scheidung ein. Dabei wurde bekannt, dass das Ehepaar bereits seit August 2006 getrennt lebte.[4] Als Grund für die Differenzen wurde Gibsons Beziehung zu der russischen Popsängerin Oksana Grigorieva genannt. Mit ihr bekam er im Oktober 2009 sein achtes Kind. Am 14. April 2010 berichtete das People-Magazin, dass sich beide getrennt haben.
Gibson machte mehrfach mit homo- und xenophoben Äußerungen Schlagzeilen, die häufig im Zusammenhang mit seinem seit den frühen 1990er Jahren bekannten Alkoholmissbrauch fielen. Gibson befand sich wegen seiner Suchterkrankung diverse Male in Behandlung. Besonders bekannt wurde eine seiner verbalen Entgleisungen, als Gibson kurz vor Erscheinen seines Filmes Apocalypto wegen Alkohol am Steuer von einer Polizeistreife festgenommen worden war und dabei antisemitische Tiraden von sich gegeben hatte. Dies führte zu heftigen Reaktionen in der Presse und in der Öffentlichkeit zu Boykottaufrufen gegen ihn. Gibson trat daraufhin in verschiedenen Talkshows auf, um sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Von einem Gericht wurde er wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss zu einer dreijährigen Bewährungszeit, zur Zahlung einer Geldstrafe von 1.300 US-Dollar und zur regelmäßigen Teilnahme an Treffen der Anonymen Alkoholiker verurteilt. Mit diesem Skandal und den daraus resultierenden Negativschlagzeilen kam Gibsons Hollywood-Karriere nahezu zum Erliegen. Die wenigen Filme, die er seither gedreht hat, stießen beim Publikum auf weniger Resonanz als die vorherigen Produktionen.
2005 erwarb er von dem japanischen Unternehmen Tokyu Corporation die zu Fidschi gehörende Insel Mago im Pazifik.
Religion und politische Aktivität
Im Zusammenhang mit dem Film Die Passion Christi wurde öffentlich Gibsons religiöse Einstellung und sein Glauben diskutiert. Seine enge Verbindung zu altritualistischen Katholiken, darunter Sedisvakantisten wie seinem Vater Hutton Gibson und Pfarrer Oswald Baker († 2004), ist bekannt. Auf seinem Gut in Kalifornien baute Gibson eine Kapelle, in der die Tridentinische Liturgie zelebriert wird.
2004 machte sich Gibson in Zusammenhang mit einem kalifornischen Volksentscheid gegen die Forschung mit embryonalen Stammzellen stark.
Filmografie
Darsteller
1977: Ich hab Dir nie einen Rosengarten versprochen (I Never Promised You a Rose Garden) 1977: Summer City 1979: Mad Max 1979: Tim − kann das Liebe sein? 1980: The Chain Reaction 1981: Gallipoli 1981: Punishment (Fernsehserie) 1982: Ein Jahr in der Hölle (The Year of Living Dangerously) 1982: Mad Max 2 (The Road Warrior) 1982: Die grünen Teufel vom Mekong (DVD-Titel: Soldier – Die durch die Hölle gehen) (Attack Force Z) 1984: Die Bounty 1984: Menschen am Fluß (The River) 1984: Mrs. Soffel (Flucht zu dritt) 1985: Mad Max 3 (Beyond Thunderdome) 1987: Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (Lethal Weapon) 1988: Tequila Sunrise 1989: Brennpunkt L.A. (Lethal Weapon 2) 1990: Air America 1990: Ein Vogel auf dem Drahtseil (Bird on a Wire) 1990: Hamlet 1992: Forever Young 1992: Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück (Lethal Weapon 3) 1993: Der Mann ohne Gesicht (The Man Without a Face) 1993: The Chili Con Carne Club 1994: Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (Maverick) 1995: Braveheart 1995: Pocahontas (Stimme) 1996: Kopfgeld – Einer wird bezahlen (Ransom) 1997: Fletcher’s Visionen (Conspiracy Theory) 1997: Ein Vater zuviel (Fathers’ Day) 1998: Lethal Weapon 4 1999: Payback – Zahltag 2000: Chicken Run – Hennen rennen (Chicken Run, Stimme) 2000: Der Patriot (The Patriot) 2000: The Million Dollar Hotel 2000: Was Frauen wollen (What Women Want) 2002: Signs – Zeichen 2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers) 2003: The Singing Detective 2004: Paparazzi 2010: Auftrag Rache (Edge of Darkness) 2011: Der Biber (The Beaver) 2012: Get the Gringo
Regie
1993: Der Mann ohne Gesicht (The Man Without a Face) 1995: Braveheart 2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ) 2006: Apocalypto
Autor
2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ)
Produzent
1992: Forever Young 1995: Braveheart 2000: The Three Stooges (Fernsehfilm) 2001: Invincible – Die Liga der Unbesiegbaren (Invincible, Fernsehfilm) 2003: The Singing Detective 2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ) 2004: Evel Knievel – Ein Leben am Limit 2004: Family Curse (Fernsehfilm) 2004: Paparazzi 2006: Apocalypto 2012: Get the Gringo
Am häufigsten wurde er für die deutschsprachigen Fassungen seiner Filme von Elmar Wepper synchronisiert, der als Gibsons deutsche Standardstimme gilt. Aber auch Frank Glaubrecht und Joachim Tennstedt liehen ihm regelmäßig ihre Stimmen. Auszeichnungen
Oscar (Academy Award)
1996: Beste Regie für Braveheart 1996: Bester Film (als Produzent) für Braveheart
Golden Globe Award
1996: Beste Regie für Braveheart 1996: Bester Film – Drama für Braveheart (Nominierung) 1997: Bester Hauptdarsteller (Drama) für Kopfgeld (Nominierung) 2001: Beste Hauptrolle (Komödie) für Was Frauen wollen (Nominierung)
British Academy Film Award
Nominierung 1996: Bester Regisseur für Braveheart Nominierung 2007: Bester nicht-englischsprachiger Film für Apocalypto
Saturn Award
Nominierung 1983: Bester Hauptdarsteller für Mad Max 2 Nominierung 2007: Bester Regisseur für Apocalypto
Ehrungen
Gibson wurde aufgrund seiner Verdienste für die australische Gesellschaft zum Honorary Officer des Order of Australia ernannt. Literatur
Adolf Heinzlmeier: Mel Gibson. Schauspieler und Regisseur. Heyne-Filmbibliothek, Nr. 240. Heyne, München 1996, ISBN 3-453-10860-4. Reinhold Zwick, Thomas Lentes (Hrsg.): Die Passion Christi: Der Film von Mel Gibson und seine theologischen und kunstgeschichtlichen Kontexte. Aschendorff Verlag, Münster 2004, ISBN 3-402-06555-X.
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