Ein Taxifahrer, angeekelt von dem menschlichen "Schmutz" in den Straßen von New Yorks, steigert sich in messianische Wahnvorstellungen hinein und richtet als Reinigungsakt in einer Prostituiertenabsteige ein Blutbad an. Die Zeitungen feiern ihn dafür als Helden. Martin Scorseses Film ist frei von allen Spekulationen mit "Law and Order", er handelt von den Motivationen, die zu blinden Ausbrüchen von Gewalt führen. Angst und Einsamkeit sind Kernpunkte dieses "Street-Movies".
Taxi Driver ist der entscheidende Film der Filmgeschichte, der Einsamkeit und Entfremdung porträtiert, die sich in Gewalt äußert. Es scheint, als hätten Regisseur Martin Scorsese und Drehbuchautor Paul Schrader die gleiche Quelle von psychologischer Eingebung gehabt ("Ich wusste, dass ich diesen Film machen musste", sollte Scorsese später sagen) und diese mit einem zeitlich genau übereinstimmenden Post-Watergate Ausdruck von persönlichen, sozialen und politischen Ängsten kombinieren.
De Niro als der gequälte Ex-Marine und jetzige Taxifahrer Travis Bickle machte Filmgeschichte mit seiner unterkühlten Darstellung einer der Charaktere, der durch seine auf die Leinwand gebrachte lebendige Realisation lange in Erinnerung bleibt. Bickle hat das Recht selbst in die Hand genommen, da er den Moloch Stadt als eine untolerierbare Senkgrube von verfaulender Menschheit ansieht. Er spielt Beschützer für eine junge Prostituierte (Jodie Foster), aber nicht ohne gewaltsame und zerstörende Konsequenzen. Dieses Meisterwerk, das vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist, wird mit Sicherheit einige Zuschauer erschrecken, aber es gibt nur wenige, die die bleibende Kraft und den Wert des Films negieren können.