Plot:Die Story um Goldfingers größenwahnsinnigen Plan ist phantasievoll, spannend und genial zugleich und damit wohl einer der besten Plots der gesamten Bond-Reihe.
Bösewichter:Sowohl Gert Fröbe (1913-1988) als auch Harold Sakata (1920-1982) gehören in den Olymp der Bond-Schurken. Fröbe zieht hier wirklich sämtliche Register seiner Schauspielkunst. Man sieht ihn bitterböse, überlegen und arrogant, aber auch zynisch und als schlechter Verlierer in Verlegenheit geratend. Ein legendärer Dialog zwischen ihm und Bond: Bond: „Do you expect me to talk“, daraufhin Goldfinger: „No, Mr.Bond. I expect you to die“. Sein Abgang per Sog aus dem Flugzeugfenster ist für sich allein schon ein Klassiker.
Auch Harold Sakata ist eine Klasse für sich. Unvergessen ist, wie er den scharfkantigen Hut als mörderische Waffe schwingt und den Golfball zerdrückt. Sein Ende durch den Stromschlag am Gitter veranlasst Bond zu der Bemerkung: „He blew a fuse“.
Bondgirls:Die kurvige und wohlgeformte Honor Blackman (geb.1925) mit dem klingenden Namen Pussy Galore (bitte keine falschen Assoziationen) gehört neben Barbara Bach (Der Spion der mich Liebte) und Carole Bouquet (In tödlicher Mission) zu den attraktivsten aller Bondgirls. Sie spielt eine durchaus selbstbewusste und starke Frau, die am Ende natürlich Bonds Strahlkraft erliegen darf.
Auch Shirley Eaton (geb.1937) ist ebenfalls "over the top". Als vergoldete Leiche sollte sie in die Filmgeschichte eingehen. Tania Mallet (geb.1941) als deren Schwester Tilly Masterson ist etwas unauffälliger.
Und natürlich nicht zu vergessen Pussys "Flying Circus".
Gagets:
Dies ist der erste Auftritt des legendären Aston Martin DB5, Bj.1964, der eine ganze Reihe von Besonderheiten aufweist: Maschinengewehre an der Front, Schleudersitz, Nebelmaschine, Ortungssystem, Wechselkennzeichen für mehrere Länder, Ölsprühmechanismus, kugelsicheres Glas, ein Mechanismus, der die Reifen eines anderen Wagens zerfetzt, was natürlich alles zum Einsatz kommen darf. Den Kult-Wagen sieht man später nochmals in Thunderball, Goldeneye, Tomorrow Never Dies, Casion Royale und Skyfall.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen Oddjobbs Killerhut und Goldfingers geniale Schmuggelmethode, seinen aus Gold gebauten Rolls Royce am Ankunftsort einschmelzen zu lassen. Auch die üblen Betrugsmethoden beim Spiel haben heute noch eine erheiternde Frische. Das Ausspionieren der gegnerischen Karten mittels Fernglas und der Golfball aus dem Hosenrohr amüsieren mich immer wieder.Und "last but not least", die Szene mit dem Laserstrahl, welcher Bonds Männlichkeit bedroht, wenn auch noch nicht so brutal, wie 2006 in „Casino Royale“.
Schauplätze:Als Drehorte dienten Grossbritannien, Schweiz und die USA, wobei vor Allem die Aufnahmen in der Schweiz ausgesprochen gut gelungen sind.
Titellied:"Goldfinger, the man with the Midas touch, a spider’s touch…..Pretty Girl, beware of his heart of gold. This heart is cold." Wer hat die, von Shirley Bassey gesungenen, Zeilen nicht schon x-mal gehört. Dieser Song gehört für mich zur Chreme de la Creme aller Bond-Melodien.
Weitere Anmerkungen:Einzig Cec Linder (1921-1992) als Felix Leiter finde ich nichtsaussagend. Hätte man für die Rolle nur Jack Lord behalten.
Wortwitz:Bond vergnügt sich mit Jill: Radiosprecher: "The President says, he ist entirely satisfied". Bond: "That makes two of us".
Bond zu Tilly, nachdem diese im Straßengraben landet: "You don`t look like a girl that should be ditched".
Bond:"Do you expect me to talk". Goldfinger: "No, Mr.Bond, I expect you to die."
Bond zu Oddjob: "Manners Oddjob. I thought you always took your hat off to a lady".
Goldfinger über eine Stute: "Lovely animal, isn't she. Bond: "Certainly better bred than the owner".
Goldfinger zu Bond, nachdem er Mr.Solo samt Auto zerquetschen lässt: "I must arrange to seperate my gold from the late Mr.Solo". Bond: "As you said, he had a pressing engagement".
Bond über Oddjobs Tod durch Stromschlag: "He blew a fuse".
Pussy: "Where is Goldfinger". Bond: "He plays his golden harp"
Fazit:Ein herausragender Bondfilm, bei dem einfach alles Stimmt: Plot, Besetzung, Gadgets, Musik; und somit einer meiner absoluten Lieblingsbeiträge dieses wunderbaren Genres! 5 von 5 Punkten