Es ist selten, dass zwei Meinungen zu einem Film so übereinstimmend sind, aber alles, was
filmfan zum
Fälscher von London geschrieben hat, habe ich genauso empfunden. Ich hatte den Film
1977 bisher nur einmal gesehen und fand ihn damals ziemlich lahm. In den 70er Jahren war ich absoluter
Wallace-Fan und stand auf
Fuchsberger,
Drache, hektische Action, Schreie im Nebel und den ganzen typischen Zauber, von dem dieser Film eher wenig hat.
Zu Weihnachten liefen gerade auf
Nitro jede Menge Wallace-"Schinken" und ich habe mir einfach mal ein paar aufgenommen, die ich seinerzeit für meine Sammlung verschmäht hatte. Erfreut stellte ich fest, dass dieser Film eine nachvollziehbare Handlung ohne gigantische Logiklöcher besitzt und auch ohne die sonstigen Kreisch-Elemente durchaus Spannung entwickelt.
Damals vermisste ich Fuchsberger oder Drache als Hauptakteure, aber
Siegfried Lowitz als stets präsenter, freundlicher und kluger Scotland Yard Inspektor, der seinen Freund Peter Clifton vor einer bösen Intrige schützt, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Etwas unglaubwürdig finde ich nur, dass er angebliche Beweisstücke, wie zum Beispiel die Mordwaffe oder die blutverschmierte Kleidung des verdächtigen Clifton für immer verschwinden läßt. Ein hochrangiger und integrer Polizeibeamter würde das wahrscheinlich auch für einen guten Freund nicht tun.
Neben Fuchsberger und Drache verbindet man die Wallace-Filme vor allem mit
Klaus Kinski und
Eddie Arent. In diesem Film haben mich andere Schauspieler noch mehr beeindruckt, z.B.
Victor de Kowa als Hausarzt Dr. Wells. De Kowa war mir nur als Name aus Filmen bekannt, die überwiegend selbst vor meiner Zeit lagen.
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Ich habe selten einen Schauspieler gesehen, der jemanden so jovial-freundlich und gleichzeitig durch und durch verlogen darstellen konnte.
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Selbstverständlich wurde er zum Ende des Films erschossen, wie er es verdient hat ...
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Des Weiteren ist mir in diesem und ein paar weiteren bisher "ungeliebten" Wallace-Filmen
Ulrich Beiger aufgefallen. Als Haupt-Bösewicht denkt man immer zuerst an Klaus Kinski, aber Beiger spielt einige Figuren unglaublich ekelhaft-schleimig.
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. Noch besser als hier finde ich ihn als betrügerischen Rechtsanwalt in
Der rote Kreis.
Karin Dor hatte mich bisher auch noch nie besonders beeindruckt, aber mit ihren großen dunklen Kulleraugen finde ich sie in diesem Film sehr apart. Dass sie außerdem zu ihrem mordverdächtigen Ehemann hält, macht sie zusätzlich sympathisch.
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Das große Finale mit der Entlarvung des "Gerissenen" war für mich dann nicht mehr ganz so überraschend, da von den möglichen Verdächtigen inzwischen nur noch einer am Leben war...
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