NOSTALGIE CRIME BOARD
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Autor Thema: Welche Filme mochtet ihr garnicht?  (Gelesen 10394 mal)
Chrissie
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« Antworten #30 am: 24. Juni 2020, 21:34:13 »

Ich las vor vielen Jahren mal eine eine Montgomery Clift Biographie (ich glaube, sie war im Heyne Verlag erschienen), und darin wurde erklaert, dass Clift sich nach seinem schweren Autounfall, der eine Seite seines Gesichts entstellt haben soll, sehr veraendert hat.
Nun weiss ich natuerlich nicht, ob der Unfall vor oder nach "Ich beichte" passiert ist?

O. E. Hasse und Karl Malden, natuerlich auch Anne Baxter, haben ganz tolle Rollen!

Fuer mich ist vor allem die Kamerafuehrung in "Ich beichte" einmalig schoen (und schuld daran, dass ich unbedingt nach Québec City wollte Happy).
Mein anderer Lieblingsfilm mit Monty Clift ist "Ein Platz an der Sonne" (mit Liz Taylor), der auf dem Theodore Dreyser Roman basiert.

Nun, als movie buff von Kindheit an muss ich zugeben, dass ich doch recht gespannt auf "The Sound of Music" war. Er lief ja nie im deutschen Fernsehen (zumindest bis 2002 nicht), also sah ich ihn (und auch den sagenumwobenen "Wizard of Oz") erst irgendwann nach 2002 im US Fernsehen, nachdem ich ausgewandert war.
Da ich ueberwiegend mit amerikanischen Spielfilmen seit den fruehen 60er Jahren aufgewachsen bin, war ich wohl nicht so kritisch eingestellt, aber er gehoert andererseits auch nicht zu meinen 100 Lieblingsfilmen.  zwinkern

"Marathon Man" liebe ich sehr! Den kann ich mir alle paar Jahre wieder ansehen. Ich war auf meiner ersten USA Reise 1988 bei dem Wasserwerk im Central Park. Mit gefiel vor allem William Devane, der den zwielichtigen Peter Janeway darstellte (und der in allen 9 Jesse Stone Filmen mit Tom Selleck den Psychotherapueten spielt).
Ich frage mich, ob es einen "Jesse Stone' thread im Nostalgie Crime Board gibt?





Ja, Newman war ein Method Actor und Hitchcock bevorzugte die "klassische" Schauspielkunst mit der er eigentlich aufgewachsen war. Das sind dann doch zwei gegensätzliche Welten. Es gibt eine schöne Anekdote über Dustin Hoffman und Laurence Olivier, die ja zusammen "Marathon Man" drehten. Hoffman, wie Newman Method Actor, wartete eine Weile bis er das richtige Gefühl für die Szene hatte, Olivier (klassisch ausgebildt) höhnte, "Du sollst es doch nur spielen". Mit Montgomery Clift hatte Hitchcock auch Probleme die nicht allein mit der Schauspielmethode zusammenhingen. Clift war wohl ein sehr schwieriger Mensch mit Alkoholproblemen und abhängig von seiner Schauspiellehrerin die ständig in den Kulissen hing und die einzige war, auf die er hörte, was einem Kontrollfreak wie Hitchcock natürlich nicht hatte gefallen können. O.E. Hasse fand er übrigens beeindruckend. Hitchcock war ziemlich germanophil.

Die Geschmäcker sind verschieden.   Grinsen Ich mag "Citizen Kane". Nicht unbedingt mein absoluter Lieblingsfilm, aber er war bahnbrechend was Erzählweise und Kameraführung betraf. "The Sound of Music" mag ich überhaupt nicht, die Musik finde ich grauenhaft und alles irgendwie unfreiwillig komisch, all die Engländer, Amerikaner und Kanadier die versuchen Österreicher darzustellen.
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holly
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« Antworten #31 am: 25. Juni 2020, 09:58:55 »

der unfall passierte jahre nach i confess...hitchcock hielt nicht viel von seinem film mit baxter und clift-als ich ihn letztens wieder sah, gefiel er mir besser als in der erinnerung.vor allem die tatsache, das er on location und nichtnur im studio gedreht wurde.auch oe hasse ist sehr gut, insgesamt ein unterschätzter film.
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Chrissie
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« Antworten #32 am: 25. Juni 2020, 18:04:06 »

Ja, wahrhaft ein unterschaetzter Film mit viel Atmosphaere.
Das verstehe ich nicht, dass Hitch ihn nicht mochte. Fuer mich ist dieser Film praktisch perfekt. Der Soundtrack ist mitreissend, die filming locations koennten nicht schoener sein, dazu vier gute Darsteller (Clift, Baxter, Hasse, Malden). Nicht fuer eine Minute kommt Langeweile auf.
Mich fesselt er jedesmal auf's Neue.

Magst Du "Shadow of a Doubt"?



der unfall passierte jahre nach i confess...hitchcock hielt nicht viel von seinem film mit baxter und clift-als ich ihn letztens wieder sah, gefiel er mir besser als in der erinnerung.vor allem die tatsache, das er on location und nichtnur im studio gedreht wurde.auch oe hasse ist sehr gut, insgesamt ein unterschätzter film.
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Fran
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« Antworten #33 am: 25. Juni 2020, 20:19:45 »

Ich schrieb ja, daß ich den Film auch sehr mag. Ich bin jetzt kein großer "Montgomery-Clift-Experte", aber soviel ich weiß, galt er allgemein als sehr schwierig, hinzu kam, daß er, bi-oder homosexuell war, was zu dieser Zeit natürlich ein großer Problem gewesen ist. Wäre das damals an die Öffentlichkeit gekommen, wäre seine Karriere beendet gewesen. Vielleicht neigte er auch ganz allgemein zu Depressionen. Es gab immer wieder Vorwürfe an Strasberg, seine Methode wäre für psychisch labile Menschen eher schädlich, weil da noch viel Freud dazukommt.

"Ein Platz an der Sonne" ist ein guter Film, allerdings muß man die Romanvorlage ausblenden, weil die Aussage eine vollkommen andere ist. Ich mag auch "Plötzlich im letzten Sommer."

Ich liebe auch "Shadow of a Doubt". Ich glaube, das war Hitchcocks persönlicher Lieblingsfilm.



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« Antworten #34 am: 25. Juni 2020, 21:32:26 »

Ich meine mich zu erinnern, dass Clift in einem seiner Filme auch Freud dargestellt hat.

Den Dreyser Roman lass ich vor vielen Jahren, er ist sehr langatmig und gefiel mir nicht annaehernd so gut wie der Film. Aber damals war ich dermassen begeistert von dem Film, dass ich auch das Buch lesen musste. Was mir etwas auf die Nerven ging, war die ganze Nebenhandlung mit der Mutter von Clift's Charakter, und der Salvation Army. Aber das war Dreyser wohl ein Anliegen.

Uebrigens hat Hollywood die Handlung von den Adirondacks (upstate New York) an den Lake Tahoe in Kalifornien verlegt.
Dreyser's Roman basiert auf einem wirklichen Mordfall, genannt the Gillette murder case:

https://en.wikipedia.org/wiki/Chester_Gillette

Ich war im Oktober 1988 am Big Moose Lake in den Adirondacks, weil ich einfach mal den echten Schauplatz sehen wollte. Auf mich wirkte der See sehr duester, aber das kann auch meine Vorstellungskraft gewesen sein... Huch




"Ein Platz an der Sonne" ist ein guter Film, allerdings muß man die Romanvorlage ausblenden, weil die Aussage eine vollkommen andere ist. Ich mag auch "Plötzlich im letzten Sommer."

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Fran
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« Antworten #35 am: 28. Juni 2020, 19:41:51 »

Ich bin auch kein Dreyserfan und habe den Roman eher mit "Pflichtbewußtsein" gelesen. Bin auch der Ansicht, daß man einiges hätte kürzen können, ohne die Grundaussage der Geschichte zu gefährden. Es ging aber Dreyser wohl auch um die soziale Aussage und bei ihm ist der Held ein skrupelloser Aufsteiger der (anders als bei "Platz an der Sonne") das reiche Mädchen nicht aus Liebe heiraten will, sondern um den sozialen Aufstieg zu schaffen und da muß das schwangere Arbeitermädchen eben aus dem Weg geräumt werden. So soll es wohl auch im "Originalfall" Gilette gewesen sein. Aber, wie ich schon schrieb, auch wenn der Film von der Aussage des Buches abweicht, ist er sehr gut. Oft sind die Verfilmungen besser als die Romanvorlage, während aus großen Romanen oft schlechte Filme entstehen.

Ich glaube, Freud war in Amerika, viel populärer als in Europa. Hitchchock selbst hat ja einmal einen "Freudfilm" gemacht, aber "Ich kämpfe um dich" hielt er dann für nicht besonders gelungen, weil es dann doch ziemlich simpel war.

Ich weiß aber von Psychologen, daß die Freudsche Psychoanalyse eher schadet als nützt, zumal Freud selbst in vielen Punkten irrte. Wenn dann noch Alkohol- oder Drogensucht hinzukommt und der Druck, die eigene Sexualität zwingend verbergen zu müssen, dann kann das einen Menschen wirklich kaputt machen. Allerdings finde ich, gerade diese Zerrissenheit und Sensibilität hat auch Montgomery Clifts Darstellung ausgemacht, jedenfalls in seinen besten Rollen.
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