Spenser
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***FORENBOSS***
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« am: 20. Januar 2013, 18:33:29 » |
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Jeder Serienjunkie verfolgt seine Suchtobjekt mit großer Aufmerksamkeit. Die finale Folge bietet sowohl für Schreiber als auch Fans immer eine besondere Herausforderung. Hier haben wir unsere Top 7 der abgefucktesten Serienenden für euch.
Achtung - evtl. Spoiler!
Diese Situation kennt ihr doch bestimmt alle: Jahre lang verfolgt ihr eine Serie, leidet, liebt, streitet, lacht und hasst mit den Charakteren mit und irgendwann naht dann die letzte Folge. Serienenden werden auf die unterschiedlichsten Weisen gelöst, sie können einen wahnsinnig enttäuschen oder ungeheuer zufrieden stellen. Aber manchmal lassen einen die Serienmacher mit einer abschließenden Episode nur noch mit Fragen zurück. Umso mehr, wenn das Ende die Serie völlig auf den Kopf stellt und der treue Zuschauer verstört den Abspann über den Bildschirm laufen sieht. Deshalb haben wir für euch diese Woche die Top 7 der abgefucktesten Serienenden. Achtung: jede Menge Spoiler
7. Alf Wer kennt und liebt den kleinen Außerirdischen mit dem unbändigen Appetit auf Katzen nicht? Über vier Staffeln und 102 Episoden hieß es regelmäßig „Alf! In die Küche!“ Während der anarchisch veranlagte Melmacer Alf nach Herzenslust das Leben der Familie Tanner durcheinander brachte, hatten Willie (Max Wright) und Kate (Anne Schedeen) alle Hände voll damit zu tun, ihn vor den neugierigen Ochmoneks zu verstecken. Zumindest bis die letzte Folge für viele Zuschauer das Ende einer heilen Fernsehwelt einläutete. Schuld daran ist ein unwürdiger Cliffhanger, der so gar nicht zum Tenor der restlichen Serie passt. Der Zuschauer wähnt Alf schon im Raumschiff in Richtung Heimat, als plötzlich das US-Militär dazwischen funkt. In diesem Moment endet die letzte Episode. Da tröstet auch die Tatsache nicht, dass eigentlich eine weitere Staffel geplant war.
6. Life on Mars (USA) Life on Mars war das 2008er Remake von der UK-Serie Life on Mars – Gefangen in den 70ern, die zwei Jahre zuvor in Großbritannien lief. Darin wird Polizist Sam Tyler (Jason O’Mara) im Jahr 2008 von einem Auto angefahren und wacht plötzlich im Jahr 1973 wieder auf. Das grundlegende Rätsel der gesamten Serie war folglich, herauszufinden, ob Sam im Koma lag und alles nur träumte, ob er tot war oder ob er tatsächlich in der Zeit zurückgereist war. Im Serienfinale nach nur siebzehn Folgen, wurde dieses Rätsel dann aufgelöst. Es stellte sich, ganz anders als in der Originalserie, heraus, dass Sam Tyler ein Astronaut (!) auf der ersten bemannten Marsmission ist und in einer Kälteschlafkammer träumte. Die Astronauten hatten eigentlich die Wahl, worüber sie träumen wollten, aber wie das mit Technik nun mal so ist, hatte Tylers Computer einen Programmfehler und er landete ungewollt im Jahr 1973.
5. Die Dinos Die Dinos wussten Anfang der 90er Kinderzimmer rund um den Globus in Euphorie zu versetzen. Mit lockerleichtem Humor spielten sie sich schnell in die Herzen des Publikums, zudem vermittelten sie stets noch eine Message. Die liebenswerte Dinofamilie war beliebt und erfolgreich, doch sie hatte mit zunehmender Laufzeit ein Problem, welches Mitgrund für die Absetzung nach vier Staffeln sein sollte. Der Humor wurde immer zynischer, kritisierte und provozierte zudem subtil Sendeanstalten und Produktionsstudios. Dementsprechend unbarmherzig fiel die letzte Folge aus: Nach 64 Ausgaben voller Spaß und Freude wurde es ziemlich düster im Hause Sinclair. Sie werden mit dem unvermeidlichen Ende der Dino-Existenz konfrontiert. Auch wenn es nicht explizit gezeigt wurde, mussten sich die Kinder vor ihren Bildschirmen von ihren Lieblingsfiguren verabschieden, weil sie allesamt sterben sollten. Ganz schön abgefuckt.
4. Roseanne Mit neun Staffeln lief die Familiensitcom von 1988 bis 1997 in den USA und ab 1990 dann auch bei uns. Die Welt von Roseanne zeigte uns die Probleme das Alltags und die Höhen und Tiefen des Lebens mit einer ordentlichen Portion großer Klappe und Schlagfertigkeit. Umso verstörender war dann das Ende, in dem uns Roseanne (Roseanne Barr) erklärt, dass sie sich das alles nur ausgedacht hat. Das alles war nur Teil des Buches, das sie geschrieben hat um sich über Dans (John Goodman) Tod hinwegzutrösten. So hat sie auch viele Details in ihrem Buch einfach geändert, z.B. war ihre Mutter nicht lesbisch, sondern ihre Schwester Jackie (Laurie Metcalf), und die Lebenspartner ihrer beiden Töchter hat sie schnell mal gegeneinander ausgetauscht, weil sie immer der Meinung war, so würde es eher passen.
3. Seinfeld Die gesamte Serie Seinfeld war ja an sich schon ein kitschfreier Gegenentwurf zu den üblichen Sitcoms und Familienserien. Mit ihrem bissigen Humor hoben sich die insgesamt neun Staffeln durch die Abwesenheit jeglicher Sentimentalitäten und der fast schon legendären Handlungsarmut wohltuend vom Zuckerguss der Konkurrenz ab. So fügt sich das Ende von Seinfeld auch nahtlos in das Konzept der zunehmend absurder werdenden Folgen mit selbstreferenziellen Anspielungen ein und schafft es in unserer Liste nur deshalb auf das Treppchen, weil es trotz allem abgefuckt genug ist, alle Charaktere ins Gefängnis zu stecken und Schluss zu machen. So endet nämlich nach beinahe zehn Jahren unspektakulär und überraschend die Serie um Komiker Jerry Seinfeld. Alle Charaktere sitzen mit orangenen Overalls in einer Zelle und werden zu einem Jahr Haft verurteilt. Kein romantisches Happy End, dafür aber ein Wiedersehen in einer Clipparade mit (fast) allen prägenden Charakteren, natürlich auch dem Suppen-Nazi.
2. Nummer 6 Nummer 6 aus dem Jahre 1967 konzentriert sich auf eine namenlose Hauptfigur, die beim Geheimdienst angestellt ist und in der ersten Folgen kündigt. Daraufhin wird er entführt, an einem abgelegenen Ort festgehalten und erhält statt eines Namens eine Nummer: 6. Alle anderen Bewohner des Ortes haben ebenfalls nur Nummern und es gilt herauszufinden, wer die Nummer 1 ist, die das Sagen hat. Im Serienfinale, das nicht nur wegen einer seltsamen Gerichtsverhandlung surreal anmutet, trifft er nun endlich auf Nummer 1, der aussieht wie er selbst. Als Nummer 1 zu fliehen versucht, schießt Nummer 6 ihn in einer Rakete ins Weltall und alle Insassen des Dorfes können entkommen. Die letzte Szene zeigt wie Nummer 6 in sein altes Zuhause kommt und mit seinem Auto davonfährt. Sein Butler geht zurück ins Haus und die Tür ist dieselbe wie zuvor im Dorf, wenn in früheren Folgen die Tür der mysteriösen Nummer 1 gezeigt wurde. Serienerfinder und Hauptdarsteller Patrick McGoohan musste nach diesem Ende wegen aufgebrachter Fans eine Weile untertauchen.
1. St. Elsewhere St. Elsewhere, hierzulande unter dem biederen Titel Chefarzt Dr. Westphall ausgestrahlt, war mit ihren Story Arcs eine der einflussreichsten Serien der 80er Jahre. In sechs Staffeln befasste sich die Krankenhausserie mit sozialen Missständen und gesellschaftlichen Tabus. Umso verstörender fiel das Ende aus. Die letzte Episode führt uns in Dr. Donald Westphalls Büro. Es schneit. Die Kamera zeigt noch einmal das Krankenhaus von außen. Dann der plötzliche Wechsel. Tommy, Donalds autistischer Sohn, spielt in einem Apartment mit einer Schneekugel. Sein Vater, ganz und gar nicht nach einem Arzt aussehend, kommt nach Hause und die Kamera zoomt auf die Schneekugel, deren Inneres verdächtig dem Krankenhaus St. Eligius ähnelt. Nach sechs Staffeln entschieden sich die Autoren also, ihre Serie mit dem ältesten Trick der Welt aufzulösen: Alles war nur ein Traum bzw. die Einbildung eines Jungen. Seitdem ist St. Elsewhere der unangefochtene Prototyp des abgefuckten Serienendes.
Quelle: moviepilot.de
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