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Titel: Alibi (The Alibi)
Beitrag von: Spenser am 03. Juni 2006, 03:09:18
Genre: Thriller / Comedy
Kinostart: 22.06.06

Regie:   Matt Checkowski, Kurt Mattila
Drehbuch:   Noah Hawley
Schauspieler:  Steve Coogan (Ray Elliott), Rebecca Romijn (Lola Davis), James Marsden (Wendell Hatch), Selma Blair (Adelle), Herschel Bleefeld, James Brolin (Bob Hatch), Sergio Bruna, Kevin Cooney (Irv), Terry Crews, Ben Davis, Yasmine Delawari, Sam Elliott (The Mormon), Enci (Mormon wife), David Figlioli (Detective Walsh), Aimee Garcia, Alexandra Jaycox, Artel Kayru (Stump), Lindsay Kennedy, Jaime King, Sharon Lawrence (Mrs. Hatch), John Leguizamo (Hannibal), Shyla Marlin (Sandra), Jerry O'Connell, Nick Paonessa (Jeb), Philip Pavel, Jon Polito, Anthony Reynolds, Allan Rich (Matthew Klump), Henry Rollins (Putty), Matthew Taylor (Drew), Deborah Kara Unger (Dorothy), Jim Cody Williams (BoBo), Jos Ziga (Sykes)

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Kritik:  Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Jr. haben schon 1960 mit ihrem Las-Vegas-Klassiker Frankie und seine Spiegesellen das Comedy-Potential von Heist-Geschichten erkannt. Auch in Steven Soderberghs Star-gespickten Remake Oceans Eleven und dessen Fortsetzung Oceans Twelve geht es neben all den spannenden Bruch-Sequenzen vor allem lustig zu. Nun hat sich auch das Regie-Gespann Kurt Mattila und Matt Checkowski, das sich bereits fr die Pre-Cog-Visionen in Steven Spielbergs Minority Report verantwortlich zeichnete, fr sein Kinodebt eine beeindruckende Cast zusammengesucht und eine mit Twists voll gestopfte Gauner-Saga in Szene gesetzt. Dabei sind sie aber mit ihrer schwarzhumorigen Trickbetrger-Comedy Alibi, die schon seit fast zwei Jahren in den Schubladen des Verleihers verstaubt, ber jedes Ziel hinausgeschossen  so ist der Film weder hip, spannend oder lustig, sondern steril, berfrachtet und langweilig.

 

Steve Coogan und Rebecca Romijn  
Einer von vier Mnnern betrgt seine Frau und eine von zehn Frauen betrgt ihren Mann! Diese Statistik spricht von einer ziemlich zynischen Sicht auf unsere Gesellschaft, lsst sich aber auch als moderner Business-Plan interpretieren  geht man nmlich davon aus, dass noch viel mehr Menschen ihren Partner hintergehen wrden, wenn sie keinerlei Konsequenzen zu frchten htten, knnte man mit dem Ausarbeiten von perfekten Seitensprngen einen Haufen Geld verdienen. Das hat sich auch Trickbetrger Ray Elliot (Steve Coogan, In 80 Tagen um die Welt, Coffee And Cigarettes) gedacht, als er seine Consulting-Agentur fr das wasserdichte Seitensprung-Alibi gegrndet hat. Mit ihren professionellen Vertuschungen hat Elliots Firma sich mittlerweile zahlreichliches Klientel gesichert, da kommt die neue Mitarbeiterin Lola Davies (Rebecca Romijn, Godsend, The Punisher), der ihr bisheriger Job als Steuerberaterin einfach zu langweilig wurde, gerade recht.



James Brolin und Selma Blair    
Elliots Devise niemals ein Alibi fr ein Verbrechen zu liefern, fngt aber gehrig an zu wanken, als ein Klient (James Marsden, Wie ein einziger Tag) aus Versehen bei Sado-Maso-Experimenten seine Geliebte (Jaime King, Sin City 2) erwrgt. Von da an ist die ganze Welt hinter dem armen Ray her. Der Freund des Opfers (John Leguizamo, Land Of The Dead, Moulin Rouge), der Vater des Tters (James Brolin, Catch Me If You Can, Traffic) und ein mormonischer Profi-Killer (Sam Elliot, Rufmord) wollen ihn tten, whrend die frustrierte Ehefrau Adelle (Selma Blair, The Fog, A Dirty Shame) etwas ganz anderes von ihm will. Zusammen mit Lola versucht Ray, seine Feinde gegeneinander auszuspielen

 

"Alibi"  
Alibi hat drei groe Probleme: Die uninteressante Charakterisierung der Figuren, den unausgegorenen Inszenierungsstil und die berfrachtete Story  es bleibt also nicht viel brig, das nicht daneben gegangen ist. Mit ihren geschliffenen Dialogen und ihrem supercoolen Auftreten sollten Ray und Lola eigentlich in der Tradition von George Clooney und Brad Pitt in Oceans Eleven stehen, weil die hippe Charakterzeichnung aber nicht einmal an die Tiefe eines Axe-Werbespots herankommt, hat der Zuschauer nicht die geringste Chance, emotionalen Zugang zu den beiden zu finden  so wirken die Protagonisten nicht cool sondern bestenfalls steril. Dieser Effekt wird durch die schiere Masse an Figuren noch verstrkt  wo Steven Soderbergh jeder noch so kleinen Rolle ihren ganz eigenen Charme verpassen konnte, ist das Regie-Duo von Alibi schon nach der ersten Handvoll total berfordert und lsst die restlichen nur noch unmotiviert ihre Texte aufsagen.



Steve Coogan und Selma Blair    
Die Werbe-Abstammung der Regisseure lsst sich bei Alibi an jeder einzelnen Einstellung ablesen  das ist zwar zunchst recht schn anzusehen, geht einem dann aber doch ziemlich schnell auf die Nerven und funktioniert filmisch gesehen nie. Da die beiden scheinbar nicht weiter als die typischen dreiig Sekunden eines Werbe-Spots vorausplanen knnen, hat jede neue Sequenz einen eigenen Stil, der jegliche Stringenz vermissen lsst. So werden Zeitlupen, nicht durch das Geschehen gerechtfertigte, abgehobene Schnittfolgen und merkwrdige, die bisherige Story zusammenfassende Rckblenden in den unpassensten Momenten eingestreut.

 

James Brolin und Rebecca Romijn  
Trickbetrger-Filme wie The Score oder The Italian Job funktionieren in der Regel folgendermaen: Ein Story-Twist wirft ein neues Licht auf eine der Figuren, deshalb muss der Zuschauer seine eigenen Ideen zum Ablauf des berfalls ummodellieren und dann wird dieses wackelige Gedanken-Gerst durch die nchste Wendung wieder umgestoen. Bei Alibi gibt es aber kaum eine Szene, in der die Geschichte nicht in eine neue Richtung gelenkt wird  so hat der Zuschauer zwischen den einzelnen Twists einfach keine Zeit, sich selbst Gedanken zu machen und wird vom Film komplett ausgeschlossen: Das Ergebnis ist qulende Langeweile. Der Showdown, bei dem alle Charaktere in einem Hotel aufeinander treffen, kommt auf den ersten Blick recht intelligent und ausgeklgelt daher, strotz auf den zweiten aber nur so vor nervigen Logiklchern  zum Beispiel wird eine Leiche, wenn man ihr in die Brust schiet, nicht wie verrckt anfangen zu bluten. So ist der Film nicht wirklich lustig, nicht richtig spannend und auch nicht bse genug, trotz einigen wenigen gelungenen Momenten reicht es fr neunzig Minuten hinten und vorne nicht  selbst fr eine DVD-Verffentlichung wre Alibi noch unterdurchschnittlich.



Titel: Alibi (The Alibi)
Beitrag von: Spenser am 03. Januar 2007, 02:14:39
Kommt jetzt auf DVD heraus [13]

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