Spenser
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***FORENBOSS***
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« am: 25. November 2009, 02:19:05 » |
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Der Geschäftsführer von Tele 5, Kai Blasberg, hat in gewohnt offener Art und Weise seine Kritik an den Managern der Privatsender erneuert. Deren Pioniergeist sei verflogen: "Sie haben kein Bekenntnis, kein Credo, ihnen fehlt es an Kreativität und Mut, es sind meist nur noch Kostenrechner", so Blasberg in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Besonders hart kritisiert Blasberg den Mitbewerber Sat.1, der mehr als 300 Millionen Euro in sein Programm investiere und trotzdem "seit Jahren nichts von Belang" entwickelt habe. Bestes Beispiel sei der aktuelle Quoten-Flop "Kerner": "Ein kreatives und journalistisches Desaster, eine Fehlinvestition, nicht nur wegen des Sendeplatzes". Verzichtbar sei auch Oliver Pocher: Er habe sich menschlich nicht entwickelt und trage keine eigene Sendung.
Schwierig sei die Situation auch bei den kleinen Sendern: Das DSF leiste mit der geplanten Umbennung einen Offenbarungseid, DMAX habe mächtige Probleme, weil das Programm zu teuer sei. Und das Pay-TV stecke in einer tiefen Krise: "Es wird immer Pay-TV geben über Angebote wie Video on Demand oder Pay per View. Aber dass früher Premiere, heute Sky, es nach 20 Jahren nicht schafft, bei 2,5 Millionen Abonnenten endlich mal Gewinn zu machen, ist schon peinlich".
Schon im September hatte sich Blasberg über den Zynismus in seiner Branche beklagt (wunschliste.de berichtete). Die Entwicklung seines eigenen Senders sieht er positiv: Tele 5 sei zur Zeit der wachstumsstärkste Sender in der Bundesrepublik und werde in diesem Jahr rund 20 bis 30 Prozent mehr Umsatz erlösen als im Vorjahr. Zudem sei Tele 5 momentan wohl der einzige Sender, bei dem "alle Beschäftigten in der Lage sind, miteinander ein Bier trinken zu wollen".
24.11.2009 - Michael Brandes/wunschliste.de Quelle: infosat.de, dpa;
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