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								|  | «  am: 27. Januar 2006, 15:44:17 » | 
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 Hans Moser (eigentlich Johann Julier, flschlicherweise wird oft auch Jean Juliet als amtlicher Name genannt, * 6. August 1880 in Wien;  19. Juni 1964 in Wien) 
 Johann Julier erhielt Sprechunterricht bei Josef Moser, von dem er seinen Namen annahm. Anschlieend zog er mit Wanderbhnen durch das Land, 1897 hatte er ein erstes Engagement in Bhmen und im Jahre 1903 schien er es mit einer Berufung zum sehr angesehenen Theater in der Josefstadt (damals von Josef Jarno geleitet) in Wien geschafft zu haben. Er scheiterte jedoch, da sein Aussehen ihn fr die seinem Alter gemen Liebhaber-Rollen ungeeignet machte. So zog er dann 1907 wieder mit Wanderbhnen durch sterreich-Ungarn und ab 1910 hatte er kleinere Revue-, Kabarett- und Theaterengagements in Wien. Im 1. Weltkrieg an der Isonzo Front lenkte er seine Kameraden mit Spen so vortrefflich vom hlichen Kriegsalltag ab, da er von nun an seine Zukunft im komischen Fach sah. 1923 wurde dann Robert Stolz auf ihn aufmerksam und schlielich holte ihn Max Reinhardt 1925 zurck an das Theater in der Josefstadt, wo er in Stcken von Nestroy, Schnitzler und Horvth spielte. Er wurde sehr schnell Max Reinhardts Lieblingsschauspieler und begleitete diesen auf seiner USA Tournee im Jahre 1927-28. Seit 1922 spielte er kleinere Rollen in Stummfilmen, aber erst im Tonfilm kann er seine ganze Originalitt entfalten: Nuschelnd, polternd und mit kreisenden Bewegungen verkrpert er kauzige Typen, meistens Diener oder andere Kleinbrger. Er war wohl der einzige Schauspieler berhaupt, der solche Charaktere in Hauptrollen verkrperte und darin zum groen Publikumsliebling avancierte. Er liebte es dabei besonders Personen darzustellen, die im Laufe des Filmes eine starke Wandlung vollziehen. So spielt er in "Das Gchen zum Paradies" einen Hundefnger, der zum Hundefreund wird, in Anton, der Letzte einen grenzenlosen Bewunderer des Adels, der zum Anwalt des kleinen Mannes mutiert, in "Das Ferienkind" einen vergrmten Pensionisten, der einst seine eigene Tochter wegen der Wahl ihres Ehemannes verstoen hatte und durch seinen Enkel zum liebevollen Grovater wird, und in "Der Herr Kanzleirat" einen alten Weiberfeind, der auf seine spten Tage einer jungen Frau verfllt. Die Kombination aus einzigartiger Gesichtsmimik, Gestik und Sprache machte ihn zum unsterblichen Original, welches selbst das belste Drehbuch noch in einen gern gesehen Film verwandeln konnte.
 
 Obwohl er schon so lange tot ist, ist seine markant nuschelnde Stimme so bekannt, dass er auch heute noch von zahlreichen Stimmenimitatoren regelmig nachgemacht wird. Dies wird auch laufend in der Werbung eingesetzt.
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