Sein ueres und seine Art bestimmten seine Filmrollen: David Niven war im Kino der Prototyp des britischen Gentleman, mit Witz und landestypischem Understatement.
David Niven war gebrtiger Schotte, Sohn der Lady Comynyplatt Henrietta de Gacher und des britischen Leutnants William Graham Niven, der im Alter von 26 Jahren in den Dardanellen gettet wurde. Niven hatte ein aufregendes Vorleben, bis er zur Schauspielerei und nach Hollywood fand. Wie sein Vater und Grovater ging auch er auf die Militrakademie, stieg dann aber aus dieser Laufbahn aus und fhrte ein unstetes Wanderleben als Kellner, Holzfller und Barkeeper. In Mexiko und Cuba hatte er Revolutionre ausgebildet, bevor er seine ersten Statistenauftritte in Hollywood bekam.
Es folgten erste grere Nebenrollen unter anderem in William Wylers "Zeit der Liebe, Zeit des Abschieds" (1936) oder in John Cromwells "Der Gefangene von Zenda" (1937). Der zweite Mann nach Laurence Olivier war er in "Strmische Hhen" (1939). Er hatte es geschafft. Charme, Eleganz, Witz, Ironie und britisches Understatement charakterisierten seine Darstellungen.
"Er wurde vor allem in Rollen, die man in Hollywood fr besonders britisch hielt, bekannt: als Offizier und Gentleman, smart, humorvoll, mit viel Sportgeist ausgestattet, und als weltgewandter Salonlwe mit modischen Accessoires" (SZ vom 1.8.1983).
Niven sagte einmal: "Ich geniee mein glckliches Leben, und ich habe nicht den stillen Wunsch, den Hamlet zu spielen oder als Schauspieler ernst genommen zu werden. Man hat mich zu meinem Glck fr meine Filme unverschmt berbezahlt und das freut mich." Eine seiner schnsten Rollen gaben ihm 1946 Michael Powell und Emeric Pressburger in der Fantasy-Komdie "Irrtum im Jenseits", in der er als englischer Kriegspilot aus Versehen abgeschossen wird und noch einmal ins Leben zurck kehren darf.
Bald zieht es ihn wieder nach Hollywood. Viele seiner Rollen sind "Kabinettstcke der Schauspielkunst, etwa sein Mr. Fogg, der elegante Miggnger aus "In 80 Tagen um die Welt", der Lebemann in "Bonjour Tristesse", der galante Juwelendieb in "Der rosarote Panther". Auch in spteren Filmen gab oft sein Auftreten dem Ganzen eine eigene Note wie in Clive Donners "Vampira" (1974), in Robert Moores "Eine Leiche zum Dessert" (1975), oder in "Tod auf dem Nil" (1977).
In seinen letzten beiden Filmen spielt er noch einmal unter der Regie von Blake Edwards den Sir Charles in "Der rosarote Panther wird gejagt" (1982) und "Der Fluch des rosaroten Panthers" (1983)." Die beiden letzten Filme konnte er schon nicht mehr selbst sprechen, am 29. Juli 1983 starb er an den Folgen der Parkinsonschen Krankheit.
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