Ich bin so gespannt...
Hier noch ein Bericht über die Tanz-Show und den "Colt"-Song:
http://www.main-netz.de/nachrichten/vermischtes/vermischtes/art4211,3014336 11.04.2014 00:00 Uhr 0 KommentareSlow, quick, slow
»Let’s Dance«: Alexander Leipold und Oana Nechiti tanzen am Freitagabend zum »Ein Colt für alle Fälle«-Song
Alexander Leipold probt für die nächste Runde "Let's Dance" Rücken straffen, Ellbogen raus, zählen: Eins-zwei, drei-vier, fünf-sechs, sieben-acht. Das Intro von »The Unknown Stuntman«, dem Titelsong der TV-Serie »Ein Colt für alle Fälle« gibt den Rhythmus vor. Die Boxen werfen Lee Majors Stimme in den Saal, Alexander Leipold und Oana Nechiti gleiten übers Parkett. Lange Schritte, kurze Schritte, Slow, quick, quick, slow.
Nach nicht einmal einer Minute unterbricht Nechiti, läuft zur Musikanlage, Lee Majors beginnt von vorne: »Well, I’m not the kind to kiss-and-tell…« Längs und quer ziehen der frühere Freistilringer Leipold und die Profitänzerin im großen Saal der Aschaffenburger Tanzschule Alisch ihre Bahnen, halten inne am Rand des Parketts, gehen auseinander und wieder zusammen, drehen sich um die eigene Achse. Seit Sonntag proben die beiden den Slowfox für die nächste Livesendung der RTL-Promishow »Let’s Dance«. An diesem Mittwoch ist ihr letztes Training, am Donnerstag geht es nach Köln zur Generalprobe, am heutigen Freitagabend geht das Wetttanzen in die dritte Runde. Der 44-jährige Karlsteiner und die 26-jährige Paderbornerin haben eine lange Woche hinter sich: Jeden Tag stehen sie in der Tanzschule auf dem Parkett, neun, zehn, zwölf Stunden.
Das ist anstrengend. »Aber es ist ein positiver Stress«, sagt Leipold, »ich komme jeden Morgen gerne her. Leipold, der als Freistilringer mehrere Europa- und Weltmeistertitel errungen hat, ist hartes Training gewohnt, geht ins Fitnessstudio, steht zweimal wöchentlich auf der Ringermatte. Doch Tanzen? »Ich habe null Ahnung und kein Taktgefühl«, gesteht er. Bewegungsabläufe aus dem Ringen sollte er nun am besten vergessen.
Nechiti bringt Leipold die komplizierte Schrittzählung des Slowfox bei, zeigt Fersendrehungen und Ballenschritte, feilt unermüdlich an seiner Tanzhaltung. Lee Majors »Unknown Stuntman« ist immer mit dabei.
»Well, I’m not the kind to kiss-and-tell…« Die Melodie verfolgt Leipold bis in den Schlaf, die Choreografie der Präsentation kann Leipold längst auswendig. Zu verbessern gibt es trotzdem immer etwas. Diesmal ist es die Drehung, bei der Nechiti, gestützt von Leipold, sich zurücklehnt und die Arme ausbreitet. »Du stehst zu nahe«, sagt sie, »ich brauche mehr Abstand. Sonst kann ich nicht balancieren.« Der Ringer-Champion Leipold kommt seinem Gegner möglichst nah, um ihn im Griff zu behalten. Der Tänzer Leipold muss sich zurücklehnen, damit das Paar die Balance halten kann.
Der Slowfox ist ein eleganter Standardtanz, aber ein schwieriger. Fließend und raumgreifend sollen sich die Tänzer bewegen, Haltung bewahren und die Schritte so gut abfedern, dass, würden sie eine Tasse Tee auf dem Kopf balancieren, kein Tropfen verloren ginge.
Bei Leipold und Nechiti wäre die Teetasse gut aufgehoben. Sie verkörpern die geforderte verhaltene Eleganz so überzeugend, dass es die Trainingssituation völlig vergessen macht: ausgebeulte Jogginghose, Leggins, Schlabbershirt? Egal. Immerhin ist Nechiti sorgfältig geschminkt. Ein Team der Produktionsfirma ITV begleitet jedes Training, filmt die Tänzer beim Proben und stell unzählige Interviewfragen.
Zum Beispiel nach der vergangenen Sendung. Da lief es nicht so gut für den Karlsteiner. Für den Jive gab's von der Jury zwölf von 30 möglichen Punkten. »Ich hatte trotzdem Spaß in der Woche«, sagt Leipold. »Ich verlasse mich auf Oanas Urteil. Wenn sie sagt, es war gut, dann war es das auch.« »Wir tanzen nicht für die Jury, sondern für die Zuschauer«, sagt Nechiti. »Auf die kommt es letzten Endes an.« In der Tat schaffte es das Paar dank einer ausreichenden Menge von Zuschaueranrufen in die nächste Runde.
Ein schneller Beat stampft vom Nachbarsaal durch die Wand. Nechiti drückt den Knopf der Anlage. »Well, I’m not the kind to kiss-and-tell…« Slow, quick, quick, slow. Beim letzten Takt liegt Nechiti in Leipolds Armen, der sich mit ihr um die eigene Achse dreht. Ursprünglich wollte Nechiti den Ex-Ringer den Auftritt mit einem fernsehreifen Stunt-Sturz beenden lassen. Die Idee haben beide wieder verworfen: So viele Trainingswiederholungen hätten seine Knochen nicht verkraftet.
Sabine Dreher
b»Let’s Dance, heute, 20.15 Uhr, RTL; weitere Bilder:
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